| Kein HSV ohne Spahić? Und ohne Dino? Emir Spahić ist gekommen, um zu bleiben – nur der HSV sieht das anders. Der Verein will den Innenverteidiger bei seinen Spielen nicht mehr auf dem Feld sehen, nicht einmal beim Training ist er noch erwünscht. Doch die Hoffnung des HSV, den Spieler zu einem Wechsel zu bewegen, ihn während der Wintertransferphase an einen anderen Verein abgeben zu können, blieb bislang unerfüllt. Ganz im Gegenteil: Spahić lässt sich nicht so leicht aus der Mannschaft kicken. Der 36-Jährige pocht auf seinen Vertrag und zieht jetzt sogar vors Hamburger Arbeitsgericht. Er reiht sich damit neben Spieler wie Marcus Berg, Robert Tesche und Gojko Kacar, die diesen Weg auch schon gegangen sind. Kommt Spahić vor Gericht mit seinem Anliegen durch, heißt das im Übrigen nicht, dass er auch eingesetzt wird. Anspruch hat er dann lediglich auf die Teilnahme am Training, und dann könnte es wieder spannend werden. Denn abgesehen von sportlichen Leistungen oder Nichtleistungen ist der Spieler noch für etwas anderes bekannt: seine aufbrausende Art. Ein anderes Sorgenkind macht dem Verein den Abschied da wesentlich leichter. Alen Halilović, der erst im vergangenen Sommer für teuer Geld in die Mannschaft geholt wurde, hat wohl seinen Spind geräumt. Er soll demnächst bei UD Las Palmas unter der spanischen Sonne einnetzen – die Verhandlungen seien bereits kurz vor dem Abschluss. Eine Option, die auch Spahić noch hätte. Bis zum 31. Januar läuft die Transferphase, für den gleichen Tag ist die Gerichtsverhandlung anberaumt. Vielleicht kommen sie ja doch noch, die Last-Minute-Angebote zum Wechsel … Dabei ist beim HSV gerade ein höchst prominenter Job vakant: der Fußball-Bundesligist sucht Ersatz für sein Maskottchen »Dino Hermann« beziehungsweise jemanden, der das Riesenkostüm mit Leben füllt. Bewerber sollten »für jeden Spaß zu haben sein, Spaß am Umgang mit HSV-Fans« haben, über 1,80 Meter groß sein – und, sieh an, »eine Affinität zum HSV besitzen«. Wir dürfen hinzufügen: Im Sommer wird es im Kostüm heiß. Ach so: Für Emir Spahić ist der Job nichts; gesucht wird ein sogenannter Werksstudent oder ein 450-Euro-Jobber.
Radioserie über den Weg in den Terror Mit 14 Jahren beginnt ein Junge aus St. Pauli, sich zu radikalisieren. Drei Jahre später, im Mai 2015, reist Bilal nach Syrien, um sich der Terrormiliz Islamischer Staat anzuschließen. Zwei Monate später ist er tot. Sein Vermächtnis: eine Audiobotschaft, die seine Glaubensbrüder warnen soll. In einer fünfteiligen Radio- und Podcastserie geht der Journalist und Autor Philip Meinhold nun auf Spurensuche. Er hat viele Fragen: Wie konnte es so weit kommen, dass ein freundlicher, beliebter Junge in die Fänge von Salafisten gerät? Was hat ihn dazu gebracht, nach Syrien zu reisen und für den IS zu kämpfen? Und was steckt hinter der Sprachaufnahme, die er an seine Freunde in Deutschland geschickt hat? In einer fast einjährigen Recherche rekonstruierte der Autor »Bilals Weg in den Terror«, er sprach mit Sicherheitsexperten, Predigern, Lehrern, Freunden und der Mutter des Jungen. Dabei ist er auf viele Vorbehalte gestoßen, das Thema sei auf allen Seiten angstbesetzt, erzählt Meinhold. »Aber ich habe gemerkt, dass es auch ein Bedürfnis gibt, darüber zu reden.« Meinhold hat auch versucht, Einblicke in die Mechanismen der islamistischen Szene in Hamburg zu bekommen. Was er dabei erfahren hat, lesen Sie im Interview hier bei ZEIT Online. |
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