| | | | | Annika Lasarzik / Foto: privat | |
Guten Morgen,
bitte nicht erschrecken: Sie sind im richtigen Newsletter gelandet und haben gerade nicht etwa eine perfide Werbemail geöffnet, die sich mit dem ZEIT-Logo tarnt. Falls Sie sich wundern, warum Sie an dieser Stelle ein neues Gesicht sehen: Mark Spörrle ist weder krank (so wie gefühlt wohl immer noch die halbe Stadt), noch hat er der »Elbvertiefung« den Rücken gekehrt – ein kurzer Urlaub sei ihm aber mehr als gegönnt.
Bevor wir nun mit den Nachrichten des Tages beginnen, blicken wir zurück – auf den Hamburger Presseball, der am Sonnabend mehr als 800 Gäste ins Hotel Atlantic an der Alster lockte. Während Bürgermeister Olaf Scholz seine Tanzkünste auf dem Parkett unter Beweis stellte und die anwesende Politprominenz wohl noch über die großen Personalentscheidungen der vergangenen Woche diskutierte (schließlich hat Hamburg mit Carl Brosda einen neuen Kultursenator, die SPD mit Martin Schulz gar einen Kanzlerkandidaten …), nahm ZEIT:Hamburg-Ressortleiterin Charlotte Parnack den Erich-Klabunde-Journalistenpreis entgegen. Ausgezeichnet wurde Parnack für ihr Dossier »Der Straßenkampf«, in dem sie den Streit um die Hamburger Verkehrspolitik minutiös nachzeichnet und einer Frage nachgeht: »Wer erobert die Macht auf dem Asphalt?«. Gratulation an dieser Stelle also an Kollegin Parnack – und Sie, liebe Leser, sind dazu eingeladen, den ausgezeichneten Artikel hier noch einmal nachzulesen.
Neuer Senator, neue Energie für Hamburgs Kultur?
Lange wurde geraunt und getuschelt: Wer tritt die Nachfolge der verstorbenen Kultursenatorin Barbara Kisseler an? Eigentlich, so hatte es Bürgermeister Olaf Scholz vorab verlauten lassen, sollte eine Frau den Posten übernehmen. Am Freitag dann war klar: Die Frau ist ein Mann – und der heißt Carsten Brosda (SPD). Abgesehen von der Geschlechterfrage überraschte diese Entscheidung kaum: Schließlich galt der bisherige Staatsrat für Kultur, Medien und Digitales als Favorit, denn er hatte seine Vorgängerin seit Monaten solide vertreten. Und so nickte auch die politische und kulturelle Szene Hamburgs zur neuen Personalie weitgehend unisono mit dem Kopf. Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Linken, mahnte an, Brosda müsse »die Stadtteilkultur und die freie Szene« Hamburgs stärken. Ob der neue Senator dieser Erwartung nachkommen wird? Die Zeichen stehen gut: »Privattheater, Stadtteilkulturzentren, Geschichtswerkstätten, Museen und die freie Szene« seien »wichtige Ideengeber« und »Provokateure im besten Sinne«, sagte Prosa noch im vergangenen Sommer im Interview mit »Acht«, dem Magazin der Hamburger Volkshochschule. Konkrete Impulse in diese Richtung setzte die Kulturbehörde zuletzt mit dem »Musikstadtfonds« (1.100.000 Euro werden 2017 an Projekte aus der freien Musikszene verteilt), die Hamburger Privattheater können sich in diesem Jahr über ein Plus von 1,8 Millionen Euro freuen. Autor Christoph Twickel hält Senator Brosda übrigens für eine Notlösung – aber eine »erstklassige« (!), wie er für unsere Kollegen von ZEIT ONLINE erklärt. |
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