Münchner Musikhochschule will Ruf polieren I Vermummte stören Vorlesung in Frankfurt/Main I Deutsche Studenten jobben am meisten I Stiftungschefin Katja Hintze beantwortet Dreieinhalb Fragen

 
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Liebe Leserinnen und Leser,
die Münchner Musikhochschule will unter ihrem neuen Präsidenten Bernd Rebmann ihren Ruf aufpolieren, der durch Fälle sexualisierter Gewalt gelitten hat. Vermummte haben in Frankfurt/Main eine Vorlesung gestört, um Druck auf eine, so ihr Vorwurf, rechtsextreme Studentin auszuüben. Der Tagesspiegel porträtiert die drei großen Berliner Universitäten, die gemeinsam für die nächste Runde im Exzellenzwettbewerb antreten (Was ist wichtig?). Deutschlands Studenten sind Europameister im Jobben neben dem Studium (Die Zahl). Und Katja Hintze, die Vorstandsvorsitzende der Stiftung Bildung, beantwortet unsere Dreieinhalb Fragen.
   
 
 
 
 
Das ist wichtig
 
 
   
 
  
Die drei Berliner Schwestern
Das gelingt nicht alle Tage: Ein liebevolles, aber nicht unkritisches Porträt der drei großen Berliner Universitäten hat der Tagesspiegel gezeichnet. FU, TU und HU wollen bekanntlich im Verbund in den nächsten Exzellenzwettbewerb starten. Passen denn „die Ängstliche“, „die Coole“ und „die Gekränkte“ – wie die Autorin Anja Kühne sie tituliert – wirklich zusammen? Dazu untersucht der Artikel die Psyche, den Umgang mit Geld, die Verwaltung und die Form der Mitbestimmung der drei Institutionen. Das Fazit wollen wir hier nicht verraten; selber lesen lohnt sich.
  
 
 
Kein Unterricht mehr in Privaträumen
Was an anderen Musikhochschulen üblich ist, soll auch an der Münchner Hochschule für Musik und Theater zum Standard werden: Es wird vom Sommer an nicht mehr in Privaträumen unterrichtet (Deutschlandfunk Kultur). Auch über das – als pädagogisches Hilfsmittel in manchen Fächern selbstverständliche – Anfassen sollen die Lehrenden das Gespräch mit den Studierenden suchen. Mit diesen und weiteren Maßnahmen will Bernd Redmann, der neue Rektor, den Ruf der Hochschule polieren. Sein  Vorgänger wurde wegen sexueller Nötigung verurteilt.
 
  
 
 
Vermummte stören Vorlesung
Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, haben Vermummte eine Vorlesung an der Goethe-Universität gestört, um eine, so der Vorwurf, rechtsextreme Studentin unter Druck zu setzen. Auf dem Flugblatt, das die Vermummten verteilten, befindet sich die Aufforderung:  „ ... zeigt ihr, was ihr von rechtsextremen AkteurInnen haltet!“ Auch ein Foto der jungen Frau findet sich auf dem Flugblatt. Die Fachschaft Psychologie hat die Aktion scharf verurteilt: Sensible Daten zu veröffentlichen, ermögliche gewalttätige Übergriffe und sei kein legitimes Mittel der politischen Auseinandersetzung. Eine mutmaßlich rechtsextreme Studentin einzuschüchtern, sei zudem „in keinster Art und Weise produktiv“.
  
   
   
   
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Die Zahl
 
 
   
 
   
54
Prozent der Studierenden in Deutschland gehen während des Studiums einer regelmäßigen bezahlten Tätigkeit nach. Damit ist Deutschland Spitzenreiter in Europa. Fast so viele (53 Prozent) sind es nur in Estland; in Italien und Serbien jobben nur jeweils 11 Prozent.
   
 
   
 
 
   
 
 
 
 
3½  Fragen an…
 
 
   
 
   
Katja Hintze
Vorstandsvorsitzende der Stiftung Bildung

Was haben Sie zuletzt von jemand anderem gelernt?
Gelassenheit. In den Spannungen, Dilemmata und Gegensätzen des Lebens. Das öffnet auch den Blick dafür, wie viel Lebensfreude und Lachen darin liegt. Höhen und Tiefen zu durchwandern – vor allem mit anderen Menschen, mit meiner Familie, Freund*innen und nicht zuletzt den wunderbaren Kolleg*innen in der Stiftung Bildung – lehrt mich Gelassenheit und jede Menge Freude.

Welches wissenschaftspolitische Problem lässt sich ohne Geld lösen?
Scheuklappendenken. Das kann man ohne Geld abbauen. Wir brauchen mehr Offenheit gegenüber vielfältigen Ansichten und Herangehensweisen. Die halbe Welt experimentiert gerade mit Innovationen, die vor kurzem noch undenkbar waren. Experimentieren wir mit! Bei unserer Arbeit ist das ein zentraler Grundsatz. Die Stiftung Bildung gibt nichts vor: Wir sammeln Geld, die schönsten Ideen für Projekte entstehen vor Ort in den Köpfen von Kindern und Jugendlichen.

Lektüre muss sein. Welche?
"Papa Löwe und seine glücklichen Kinder" von Janosch. Das liebe ich, besonders zum Vorlesen, Nachdenken und Lernen.

Und sonst so?
Meine Devise ist: "Welt bewegen mit viel Freude". Mir scheint, dass viele Menschen das ähnlich sehen. Deswegen engagieren sich immer mehr Aktive in der Bildung. 40.000 Kita- und Schulfördervereine gibt es schon in Deutschland. Dieses Bildungsengagement – von Hausaufgabenbetreuung bis Lobbyarbeit für mehr Investitionen in Bildung – kann man finanziell unterstützen. Die Spendenorganisation Stiftung Bildung tut dies und freut sich über kleine wie auch große Spenden.
   
 
   
 
 
   
   
   
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Zur aktuellen Ausgabe
   
 
 
   
 
 
 
 
c.t.
 
 
   
 
 
Sichtweisen
Quelle: PHD Comics
 
 
 
 
 
   
So, und jetzt mit Schwung in die neue Woche!

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