FeinstaubalarmDie Feinstaub-Debatte war, in Sachen
Wissenschaftskommunikation, ein ziemlicher Super-GAU. Nicht nur der Bundesverkehrsminister
Andreas Scheuer hat das Schreiben der Lungenärzte um
Dieter Köhler dankbar angenommen, um damit Politik nach Gutdünken zu machen, auch viele
Redaktionen haben eilfertig berichtet. Die
Verwirrung, welche Studie wie zu bewerten und welchem Experte zu vertrauen sei, senkte sich wie klebriger Dunst über das Land. Wer nicht selbst Wissenschaftlerin war, oder Mediziner, blieb ratlos zurück.
Da fragt man sich: Warum saß
Helmholtz-Chef Otmar Wiestler am Sonntag Abend nicht bei Anne Will, warum warf sich die
Leopoldina nicht mitten in die Debatte? Es fehlte an Kontext,
Differenzierung, Versachlichung und an schneller (!), schlagkräftiger
Reaktion insbesondere der großen Wissenschaftsorganisationen. –
Wir empfehlen zur Lektüre: Stefan Tomiks Analyse „Ein Lungenarzt macht Politik“ aus der
FAS; Ralf Krauters Kommentar bei
Spektrum: „Fehlgeleitete Debatte um Luftschadstoffe“; einen
Blog-Beitrag von Jens Rehländer: „Warum die Wissenschaft schweigt und der Siggener Kreis recht hat“ – und aus der neuen ZEIT: Andreas Sentker:
„Die Wertedebatte“.