| »Es ist leicht, Geld auszugeben, das man nicht hat«
Das Diakonie-Projekt »SOS – Schüler ohne Schulden« soll Jugendliche vor der finanziellen Pleite bewahren. In bis zu 70 Klassen aller weiterführenden Schulen halten die Beraterinnen Vorträge, führen Gespräche über Geld. Wo Minderjährige in erste Fallen tappen und was Eltern tun können, erklärt Diakonie-Beraterin Katrin Sambarth. Elbvertiefung: Frau Sambarth, was heißt es, gut mit Geld umzugehen? Katrin Sambarth: Einnahmen und Ausgaben im Blick zu haben. Viele Jugendliche wissen gar nicht, wie viel Geld ihnen im Monat zur Verfügung steht. Wer das nicht einschätzen kann, legt meistens auch nichts zurück. Was mich wundert: Unter den Zehn- bis Zwölftklässlern arbeiten oft nur ein, zwei Jugendliche pro Klasse nebenher. Das ist schade, weil die Schüler oft nicht verstehen, wie lange man für einen Pulli oder ein iPhone arbeiten muss. EV: Schüler wohnen meist mietfrei bei den Eltern, haben wenig laufende Kosten – woher kommen die Schulden? Sambarth: Oft ist der Handyvertrag der klassische Einstieg in eine Schuldenspirale. Zudem sind viele Jugendliche sehr sorglos im Umgang mit Geld. Die Werbung legt das nahe, dort heißt es dann: ›Gönn dir das, und gönn es dir sofort!‹ Was das Leben insgesamt kostet, fragen sich viele oft gar nicht. Manche haben mit 16, 17 Jahren noch nie auf eine Handyrechnung geschaut. Da ist Prävention wichtig. Wir fangen also grundlegend an, mit Fragen wie: Was heißt es, einen Vertrag abzuschließen, was sind AGB...? EV: Was sind die Folgen früher Verschuldung? Sambarth: Mit einer negativen Schufa-Bilanz ist es in Hamburg quasi unmöglich, einen Mietvertrag zu bekommen. Wenn das Konto oder gar das Ausbildungsgehalt gepfändet wird, bekommt das manchmal auch der Arbeitgeber mit. Manche verbauen sich so die Chance auf eine Stelle. Oder es entsteht ein gedanklicher Strudel nach dem Motto: Jetzt kommt es eh nicht mehr darauf an. EV: Finanzen sind ein trockenes Thema. Wie bewegen Sie Jugendliche trotzdem zum Zuhören? Sambarth: Wir berücksichtigen die Lebenssituation und nehmen Wünsche ernst. Ich kann vielleicht nicht immer nachvollziehen, wieso es das neueste iPhone oder eine bestimmte Marke sein muss, versuche aber, nicht zu werten. Was schwierig ist: Jugendliche bekommen oft viele Wünsche erfüllt, können aber nicht einschätzen, was das Ganze kostet. EV: Klingt so, als müssten auch die Eltern dazulernen… Sambarth: Ja, Eltern müssen lernen, Wünsche ihrer Kinder länger auszuhalten. Das Taschengeld sollte nur einmal im Monat ausgezahlt werden, es sollte genau abgesprochen werden, was davon bezahlt werden soll. Jugendliche, die nach Bedarf Geld zugesteckt bekommen, werden es schwerer haben, mit einem begrenzten Budget zu haushalten. Außerdem sollte in den Familien mehr über Geld gesprochen werden – wie teuer die Miete, Versicherungen oder Wocheneinkäufe sind.
Platzverweis und Nervenflattern
Der Wille ist da, und doch bleibt es ein schmaler Grat zwischen Sieg und Niederlage, wie das vergangene Sportwochenende zeigte. Der HSV kämpfte am Sonnabend hart, teils in Unterzahl, gegen den FC Bayern München, schenkte dem Rekordmeister nichts und musste dann doch geschlagen den Platz räumen: ohne den ersehnten Punkt und vor allem ohne Gideon Jung, der nach einem Foul Rot sah und beim nächsten Auswärtsspiel gegen Hertha BSC Berlin fehlen wird. Nicht leicht für den Verein, der nunmehr vier Heimspiele lang torlos blieb und in Berlin zuletzt in der Saison 2011/12 (!) einen Sieg schaffte. Messerscharfe Analyse des Vereinsurgesteins Uwe Seeler: »Ich will mich nicht einmischen, aber es müssen auch langsam die Punkte her.« Beim FC St. Pauli dagegen schleicht sich Nervosität ein – die Kiezkicker müssen beim Spiel gegen den SV Sandhausen heute auf acht Spieler verzichten, denn verletzungsbedingt fällt Personal auf allen Positionen aus – und das bei einem starken Gegner. Tennisspielerin Carina Witthöft dagegen hat ihre Nervenprobe schon bestanden: Beim WTA-Turnier in Luxemburg setzte sich die 22-jährige Hamburgerin gegen die Olympiasiegerin Monica Puig aus Puerto Rico durch, gewann das Finale mit 6:3, 7:5 und nimmt nun als dritte deutsche Turniersiegerin Kurs auf die Top 50 der Weltrangliste. Und bei den Wasserballern des SV Poseidon läuft es richtig rund: Das Team bezwang den Gegner Magdeburg mühelos und sicherte sich einen Platz im Pokal-Achtelfinale am 11. November. |
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