Wahlkampf: Welche Plakate funktionieren - und welche nicht

 
+ Elbstrand gerettet + André Trepoll fordert Volksreferendum zur Roten Flora + Tchibo: Installation gegen das To-go-Problem + Verschwinde, du Thor! +
 

Wenn dieser Newsletter nicht richtig angezeigt wird, klicken Sie bitte hier.

 
 
 
   
 
Der Tag beginnt herbstlich mit Nebel in der Früh. Danach wechseln sich Wolken und Sonne am Himmel ab, nachmittags kann es auch Schauer geben. Temperaturen um die 16 Grad. Ideales Bürowetter.
   
 
Guten Morgen,
 
Mark Spörrle / Foto: Vera Tammen
 
eine der größten Herausforderungen für Hamburg ist der Verkehr. Wie bewegen wir uns künftig in der Stadt und durch die Stadt? Ideen gibt es einige, auch zukunftsweisende Projekte, etwa der Hochbahn, aber fehlt da nicht insgesamt immer noch eine machbare Vision, die mehrere zukunftsfähige Fortbewegungsmöglichkeiten in sich vereint und nicht von ein paar vielleicht defekten Stadtrad-Tretlagern über den Haufen geworfen werden kann?
 
Zumindest die Busbeschleunigung, das städtische Verkehrsprojekt, das Millionen kostete, Mordsärger machte und in St. Georg oder Winterhude friedliche Nachbarn zu erbitterten Feinden werden ließ – sie ist ein Erfolg. Sagt die Verkehrsbehörde. Im Verkehrsausschuss, so berichtet NDR 90,3, wurde hervorgehoben, dass es schon jetzt tolle Effekte für die Kunden gebe. Ein Beispiel? Um zur Rushhour von Steilshoop nach Barmbek zu kommen, brauche man mit dem Bus jetzt nur noch 18 anstatt 22 Minuten – das sei eine Zeitersparnis von 20 Prozent. Wow.
 
Und auch das passt in die Sparte Verkehr: Der Strand in Övelgönne bleibt, wie er ist. Mit großer Mehrheit haben sich die Abstimmenden gegen den Radweg entschieden (siehe unten) – und sich auch von noch so schönen, aber weit hergeholten Versprechungen (karibikartige Strände, friedliche Koexistenz von Fußgängern und Radfahrern auf ein und demselben Weg (!)) nicht blenden lassen. Das lässt hoffen, für die nächste Wahl, die am kommenden Sonntag. Aber was die Radfahrer angeht: Was spricht nun dagegen, anderswo, etwa an der Elbchaussee, einen ordentlichen Radweg anzulegen?  

 


»Elbstrand retten!« gewinnt Bürgerentscheid
 
Wie erwartet, hat sich gestern beim Bürgerentscheid im Bezirk Altona die Initiative »Elbstrand retten!« durchgesetzt. Rund 40 Prozent der 200.000 Stimmberechtigten hatten sich beteiligt, knapp 80 Prozent votierten gegen den Strandweg. Entsprechend euphorisch textete die siegreiche Initiative gestern Abend bei Twitter: »#elbstrandretten hat GEWONNEN. Wir sagen: DANKE! DANKE! DANKE! Und auf geht’s zum Elbstrand. Feiern. Und: DANKE. DANKE. DANKE.« Doch auch die Organisatoren der unterlegenen Initiative »Elbstrandweg für alle!« konnten dem Ausgang der Abstimmung noch positive Aspekte abgewinnen. »Die hohe Wahlbeteiligung hat gezeigt, wie wichtig den Hamburgern die Gestaltung des Elbufers ist«, so Vertrauensmann Hans-Jörg Rüstemeier. Das Bezirksamt solle das Ergebnis als Signal verstehen und tätig werden, denn die Probleme in Övelgönne würden sich nicht einfach in Luft auflösen. Das vermutlich nicht, aber zumindest dürfte das herbstliche Wetter erst einmal dafür sorgen, dass sich das Problem vertagt – bis zum nächsten norddeutschen Sommer.
 
   
   
 
Anzeige
 
Anzeige: Marienkrankenhaus
 
Blasenschwäche bei Frauen - endlich heilbar?
Eine neue OP-Methode bringt die Organe im Beckenboden wieder in Form und stoppt den unwillkürlichen Harnverlust.
Info-Veranstaltung: Mittwoch, 20.09.2017, 18:00 Uhr
Ort: Marienkrankenhaus, Alfredstr. 9, 22087 Hamburg
Jetzt anmelden >>
 
   
   
 
Wahlkampf: »Zwei Wochen nachdem die Plakate hängen, sind die meisten Bürger schon überreizt«
 
Die einen setzen auf Popstar-Optik, andere auf Deutschlandfarben. Vor allem aber sind Wahlplakate eine Woche vor der Bundestagswahl gefühlt überall. Mit welchem Effekt? Was macht ein gutes Plakat aus – und welche Plakate können einem Kandidaten sogar schaden? Wir haben mit Martin Fuchs gesprochen, Politikberater und Lehrbeauftragter für Public Affairs an der Uni Passau.
 
Elbvertiefung: Herr Fuchs, wann ist ein Wahlplakat gut?
Martin Fuchs: Es darf nicht mit Text überladen werden, muss strukturiert und übersichtlich sein. Drei klare, möglichst konkrete Schlagworte funktionieren besser, als klein gedruckt den Begriff der sozialen Gerechtigkeit zu erklären. Sogenannte Kopfplakate, die einen Kandidaten von Nahem zeigen, kommen beim Wähler laut Untersuchungen besser an als reine Themen- und Textplakate. Alle mir bekannten Studien aus der Wahlforschung zeigen, dass am Ende die Sympathie für den Kandidaten entscheidend ist. Es geht also darum, eine persönliche Ebene zu schaffen.
 
EV: Trotzdem: Kopf, Logo, Slogan – ist das nicht etwas öde?
Fuchs: Damit das Plakat in Erinnerung bleibt, sollte man ruhig auf skurrile, provozierende Elemente setzen. Bloß nicht langweilen! Gut sind etwa interaktive Plakate, die dazu auffordern, eigene Ideen und Wünsche auf dem Plakat zu hinterlassen.
 
EV: Das kommt ja manchmal auch unaufgefordert vor.
Fuchs: Abzuraten ist vom »Negative Campaigning«, bei dem politische Gegner schlechtgemacht werden: Es ist durch psychologische Studien erwiesen, dass dies gerade bei den Deutschen nicht gut ankommt. Wichtiger ist es, soziale Medien mitzudenken. Ich empfehle, lieber nur zehn kreative Plakate in einem Stadtteil aufzuhängen als 100 gewöhnliche – und dann auf die viralen Effekte des Netzes zu setzen. Bei knapp 60 Prozent Smartphone-Nutzern in Deutschland wird bestimmt jemand das Plakat entdecken, ins Netz stellen, und als Nebeneffekt landet es in den klassischen Medien, sodass auch die Offliner davon erfahren.
 
EV: Wo sollte man plakatieren – dort, wo man seine Wähler vermutet, oder dort, wo man gern mehr hätte?
Fuchs: An gut einsehbaren Stellen wie Kreuzungen und Verkehrsinseln zu plakatieren macht Sinn, prinzipiell sollen Plakate aber Stammwähler mobilisieren; plakatiert wird dort, wo Parteien traditionell viele Stimmen bekommen. Wechselwähler durch Plakate zu überzeugen gilt als zu kostenintensiv und wäre eine Ressourcenverschwendung.
 
EV: Gibt es ein Zuviel an Plakaten?
Fuchs: Mein Eindruck ist, dass die meisten Bürger, zwei Wochen nachdem die Plakate hängen, schon überreizt sind. Im Netz werden dann Fotos von zuplakatierten Straßen gepostet, mit der Beschwerde, dass hier die Stadt verschandelt würde. Wenn das Gesicht des SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs an 500 Bäumen hängt, haben die Leute eben schnell genug. Das wirkt nicht sympathisch, da entsteht der Eindruck: »Sei halt nicht so arrogant, und lass den anderen Parteien auch eine Chance.« 
 
EV: Wenn die Plakate schnell nerven, könnte man dann nicht einfach auf sie verzichten?
Fuchs: Nein, man spricht da vom »Plakatierungsdilemma«: Kaum eine Studie belegt, dass Plakate die Wahlentscheidung beeinflussen. Trotzdem will keine Partei auf sie verzichten, denn es fällt auf, wenn sie fehlen. Zum einen haben Plakate eine Signalfunktion, sie weisen auf die Wahl hin. Zum anderen fürchten Parteien Nachteile, wenn sie gar nicht oder weniger plakatieren als andere.
 
Beispiele dafür, wie Wahlplakate nicht aussehen sollten, sammelt Martin Fuchs als »Wahlplakate from hell«.

 


CDU-Politiker André Trepoll fordert Volksreferendum zur Roten Flora
 
Kurz nach den Krawallen um den G20-Gipfel war sie in aller Politiker-Munde: die Schließung der Roten Flora. Selbst auf Bundesebene. Prominente Befürworter waren unter anderem Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU). Nun kehrt das Thema in die Nachrichten zurück, dieses Mal allerdings kommt die Initiative aus Hamburg. André Trepoll, CDU-Fraktionschef in der Bürgerschaft, fordert in einem Interview mit der »Welt am Sonntag« ein Volksreferendum. Und zwar nicht nur in der Schanze, sondern in ganz Hamburg. »Aus unserer Sicht ist das eine Frage von grundsätzlicher und gesamtstädtischer Bedeutung«, sagt Trepoll und betont: »Im kommenden Jahr könnten dann alle Hamburger sagen, ob sie es weiter wollen, dass dort ein rechtsfreier Raum fortbesteht – oder ob wir zu einer Räumung und einer sinnvolleren Nutzung kommen.« Jetzt sieht der CDU-Politiker die Regierung in der Pflicht. Denn für das Referendum wäre eine Zweidrittelmehrheit im Parlament nötig, die seine Partei gemeinsam mit der SPD und den Grünen hätte. »Diese Zusammenarbeit biete ich dem Bürgermeister in dieser wichtigen Frage an«, so Trepoll, der einen entsprechenden Antrag in der Bürgerschaft einbringen will. Ob Olaf Scholz vorhat, das Angebot anzunehmen? Von ihm gab es dazu gestern keine Stellungnahme. Dafür meldeten sich die Fraktionsvorsitzenden der Regierungsparteien zu Wort: »Eine kluge Problemlösung bei der Roten Flora lässt sich schwer auf eine simple Ja-Nein-Frage reduzieren«, schreiben Andreas Dressel von der SPD und Anjes Tjarks von den Grünen. Und merken an: »Wer eine Woche vor einer Wahl mit so einem Vorstoß um die Ecke kommt, muss sich schon fragen lassen, ob es hier um Stimmungsmache oder sachliche Problemlösung in unserer Stadt geht.« Sie werben dafür, sich auf die gründliche Aufarbeitung der Ereignisse im Sonderausschuss zu konzentrieren. Ein Jahr lang geht es dort um G20. Erst kürzlich haben sich SPD, Grüne, CDU (!) und FDP auf einen gemeinsamen Fahrplan verständigt. Jetzt erst einmal die Ergebnisse abwarten? Keine schlechte Idee.
 
 
   
   
 
Anzeige
 
Anzeige: Marienkrankenhaus
 
Krebs in Schilddrüse oder Kehlkopf?
Informationen zu Ursachen, Diagnose und Therapie von Kopf-Hals-Tumoren am 21.09.2017, um 16:00 Uhr.
Ort: Marienkrankenhaus, Alfredstraße 9, 22087 Hamburg
Jetzt anmelden >>
 
   
   
 
Tchibo: Installation gegen das To-go-Problem

»Mach die Welt ein bisschen Becher«, wird ab heute an der Fassade des Hauses Mönckebergstraße 10 stehen. Geschrieben ist der beziehungsreiche Slogan aus 1000 Pappbechern. Mit der Installation will die Kaffeekette Tchibo auf das To-go-Problem aufmerksam machen. Denn: Nach wie vor verbrauchten die Deutschen stündlich bis zu 320.000 Einwegbecher, heißt es in der Pressemitteilung zu der Aktion. Kein unbekanntes Problem. Die Stadt stellte bereits im März ein Mehrwegsystem mit Pfand vor, bei dem man seinen benutzten Kehrwieder-Becher bei allen teilnehmenden Anbietern abgeben kann – egal, wo gekauft wurde. Wenn alles klappt, soll der Start im Jahr 2018 sein. Eine ähnliche Initiative vom solidarischen Kaffeehandel El Rojito läuft bereits seit knapp einem Jahr unter dem Namen »Refill it!«. Leider sind auf der Website bisher nur 17 teilnehmende Partner gelistet. Seien wir ehrlich: Auch wir haben nicht immer ein wiederbefüllbares Gefäß dabei, wenn uns die Koffein-Lust packt. Diese Einwegbecher sind einfach so verdammt bequem! Und wenn wir noch ehrlicher sind: Ein bisschen mehr Druck würde nicht schaden (siehe das Verbot von kostenlosen Plastiktüten seitens der EU). Was also wäre, wenn ein großes, sich zunehmend in Sachen Nachhaltigkeit engagierendes Unternehmen wie Tchibo all die fiesen Wegwerfbecher – einfach aus seinen Filialen verbannen würde? Dem geneigten Kunden bleiben dann genau drei Möglichkeiten: Entweder er trinkt seinen Kaffee vor Ort in der Tasse. Oder er hat einen Becher zum Befüllen dabei bzw. kauft diesen bei Tchibo. Oder aber er geht (und murmelt »Scheiß Ökos!«). Plötzlich wäre alles so einfach. Und vielleicht würden ja andere Kaffee-Verbreiter sogar nachziehen?

 


Wieder Protest gegen Thor-Steinar-Laden

Es gibt ihn auch nach einem halben Jahr noch, den Laden der bei Rechtsextremisten beliebten Modemarke Thor Steinar in Barmbek. Bereits mehrfach formierte sich dagegen Protest. Auch am Sonnabend demonstrierten wieder bis zu 470 Menschen ohne Zwischenfälle, berichtet die Polizei. Bislang tat sich das Label schwer damit, in und um Hamburg Fuß zu fassen. 2008 musste das erste Geschäft in der City, genauer in der HSH Nordbank Shopping Passage, nach vier Wochen schließen. Die Bank hatte nach dem Einzug vom Hintergrund des Mieters erfahren, der Vertrag wurde außergerichtlich aufgelöst. Anfang Dezember 2016 wurde in Norderstedt ein Thor-Steinar-Laden zwei Stunden nach der Eröffnung dichtgemacht – wegen »baulicher Mängel«, so das städtische Ordnungsamt. Einzig in Glinde konnte sich eine Filiale trotz Bürgerprotesten jahrelang halten, bis Anfang dieses Jahres der Mietvertrag auslief. Solange es den Laden gibt, werden wohl auch die Demos in Barmbek weitergehen. Und wir werden – wie viele andere Medien – weiter berichten. Wohl wissend, dass wir damit auch der ungeliebten Marke öffentliche Aufmerksamkeit verschaffen. Ein Dilemma, das sich leider nicht so einfach lösen lässt.
 
 
Mittagstisch
 
 
Entspannt im Quirligen

Eine kleine, gediegene Oase der Ruhe ist das Restaurant Goldene Gans in der quirligen Ottenser Hauptstraße. Schlicht, elegant und ein bisschen edel sieht es drinnen aus, vereinzelt speist man hier in Schlips und Kragen. Trotzdem fühlt man sich in »casual wear« nicht deplatziert, im Gegenteil: Die Atmosphäre ist locker und behaglich. Auf der wöchentlich wechselnden Mittagstischkarte stehen pro Tag zwei Gerichte zur Wahl. Am Besuchstag waren das Birnen, Bohnen und Speck (10,20 Euro) sowie Käsespätzle mit Röstzwiebeln und einem grünen Salat (8,70 Euro). Die Spätzle waren, man kann es nicht anders sagen, sensationell. Selbst bei der Begleitung, die mit ihren Bohnen ebenfalls sehr zufrieden war, kam nach einer Probiergabel Neid auf. Daneben bietet die Karte noch sechs weitere Hauptgänge: Schnitzel, Kalb als Burger und als Brasato, Adlerfisch, Pasta mit Pfifferlingen, Zürcher Geschnetzeltes (zwischen 10 und 12 Euro) sowie ein spezielles dreigängiges Mittagsmenü für rund 16 Euro. Alles in allem ist die Goldene Gans ein sehr angenehmer Ort, um seine Mittagspause zu verbringen.

Ottensen, Goldene Gans,
Rothestraße 70, Mittagstisch Mo–Fr 11.30–15.30 Uhr, Sa 11.30–15 Uhr

Thomas Worthmann
 
Alle Mittagstische im ZEIT Gastroführer
 
 
   
   
Anzeige: Reeperbahnfestival
   
   
 
 
Was geht
 
 
 
»Das moderne Gesicht Lateinamerikas
 
Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an südamerikanische Kultur denken? Wer jetzt nur Tangotänzer und Ponchoträger mit Panflöten im Kopf hat, kann seinen Horizont beim Lateinamerika-Herbst erweitern. Bis 21. Dezember warten mehr als 60 Veranstaltungen – Gitarrenkonzerte und zweisprachige Dichterlesungen genauso wie Filme, Vorträge und Ausstellungen. Das Motto lautet »Migranten und Reisende«. Seit 2014 gibt es das Festival, das die Wahrnehmung und die Sichtbarkeit Lateinamerikas und der Karibik in der Stadt erhöhen will. Neu ist in diesem Jahr, dass die EU-LAC-Foundation, eine Stiftung der Europäischen Union und der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten mit Hauptsitz in Hamburg, die Organisation übernommen hat. »Anders als in den früheren Ausgaben soll es nicht nur um Folklore gehen. Wir wollen auch das modere Gesicht von Lateinamerika zeigen«, sagt Adriana González, die Koordinatorin des Festivals. Dazu gehören zum Beispiel zahlreiche politische und wissenschaftliche Veranstaltungen wie die Eröffnung heute Abend im Rathaus. Unter dem Titel »Forging Bonds with Emigrants: Challenges for Europe, Latin America and the Caribbean« diskutieren auf der Konferenz Politiker, Diplomaten, Wissenschaftler und Repräsentanten internationaler Organisationen. Auch moderne Musik und Kultur soll mehr im Vordergrund stehen. Zum Beispiel am 17. November mit dem Lux Nova Duo in der Laeiszhalle. Eine deutsche Akkordeonistin und ein peruanischer Gitarrist spielen neue Musik von Komponisten aus Südamerika. Ganz ohne Poncho.
 
Der Eintritt für die Eröffnungszeremonie heute Abend im Kaisersaal des Rathauses ist frei, eine Anmeldung allerdings erforderlich. Einen Überblick über das Programm gibt es hier.
»Wunderland für Kids: Auf den Wellen ihrer Fantasie segeln kleine Seeräuber über das Meer, begegnen Wasserschlangen, Neptun und einsamen Inseln. Zu guter Letzt finden sie – natürlich – auch einen Schatz. Thomas Pohle lädt Kinder von drei bis acht Jahren zum Mitspielen ein. Segel setzen: »Reise zur Schatzinsel« mit dem Wunderland Theater.
Bücherhalle Finkenwerder, Ostfrieslandstraße 5, 16.30 Uhr, Eintritt frei
»Kuh macht Jazz: Chicago war in den zwanziger Jahren die Hauptstadt des Jazz, in den Fünfzigern das Zentrum des Blues. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hatte Kuh Daisey – sagt Konzertagent Rolf Schubert. In seinem Vortrag erklärt er außerdem, wieso mehr Polen in Chicago leben als in Krakau, was eine »house rent party« ist und wie echtes Soul-Food schmeckt. »Chicago – Eine Stadt und ihre Musik oder Der Einfluss der Kuh Daisey auf die Geschichte des Jazz und Blues«.
Amerikazentrum Hamburg, Am Sandtorkai 48, 19 Uhr, 10 Euro
»Konzert ohne Ende: »Komm, lass das nie zu Ende geh’n, ich will die ganze Welt tanzen seh’n«, singt Jonas Monar auf seinem Debüt »Alle guten Dinge«. Der Mittzwanziger platziert sich zwischen klassischem Singer-Songwriter-Pop und Electronic. »Schwerelos und transzendental«, schwärmen Kritiker von seinem Sound. Derart souverän habe schon lange kein deutscher Musiker mehr seine Gedanken zu Songs geformt. Also: mittanzen.
Stage Club, Stresemannstraße 163, 19.30 Uhr, 24 Euro
»Krimi in Istanbul: Kaum einer kennt Istanbul so gut wie Nevzat, Oberinspektor des Morddezernats. Sieben Leichen an sieben historischen Stätten allerdings geben auch ihm Rätsel auf – nur eine jahrtausendealte Geschichte scheint die Fälle zu verbinden. »Die Gärten von Istanbul« ist das neueste Werk von Schriftsteller Ahmet Ümit. Er ist zu Gast beim Harbour Front Festival: »Vom politischen Untergrund zum Wegbereiter des türkischen Kriminalromans«.
Zentralbibliothek, Hühnerposten 1, 19.30 Uhr, 12 Euro
 
 
 
Was kommt
 
 
 
»Festival zum Niederknien: Europas größtes Clubfest startet wieder durch – von Mittwoch bis Samstag rockt das Reeperbahn Festival die Stadt. Mehr als 800 Events erwarten die Besucher, neben Konzerten auch bildende Kunst, Filme, Literatur und Konferenzen. Den Auftakt macht Collusion auf dem Heiligengeistfeld, eine Holzskulptur mit »geometrischer Strenge zum Niederknien«. Der Social Bus lädt zu Diskussionen rund um Menschenrechte ein, während die Bazzookas mit Ska das Partyvolk aktivieren. Long live the Reeperbahn!
Reeperbahn, Mi bis Sa, Tagesticket ab 30 Euro, Vier-Tage-Ticket 95 Euro
»Natur vor der Linse: Wenn die Sonne untergeht, erwacht in den Wittenbergener Elbwiesen ein Märchenwald. Direkt am Elbstrom erhaschen Kameralinsen Einblicke in seltene Lebensräume, unterstützt von Tipps und Tricks der BUND-Foto-AG. Exkursion: »Norderelbe – Ungewöhnliche Lebensräume«.
BUND Hamburg, Parkplatz am Rissener Ufer 27, Do, 18.30 Uhr, Anmeldung unter 040/600 38 70
»Bühne für Wolle: Herr Kusas Ehefrau ist wie ein Knäuel Wolle – wenn er am falschen Ende zieht, ist alles verheddert. Den ganzen Abend über muss er den Schlamassel entwirren. Seinen Nachbarn Ivar und Unni geht es nicht besser, weil sie eigentlich gut ohne Schnickschnack auskommen, wäre da nicht die Prahlerei der Freunde. »Alles muss raus!« bringt als modernes Sofatheater das Publikum zum Nachdenken und Kichern.
Feine Künste, Dehnhaide 23, Do–Sa um 20 Uhr, Tickets nur über die Online-Gästeliste, Spenden erbeten
 
 
 
   
   
 
Anzeige
 
ZEIT Akademie
 
Vom Essay bis zur Reportage – alles über Journalismus lernen
Was macht guten Journalismus aus? Welche sind die wichtigsten journalistischen Gattungen? Werfen
Sie einen Blick hinter die Kulissen der ZEIT-Redaktion.
Mehr erfahren >>         
 
   
   
 
 
Hamburger Schnack
 
 
Im Unterricht wird das Thema Verwandtschaftsgrade behandelt, die Lehrerin fragt: »Wer gehört denn so mit zur Familie?« Antwort eines Schülers: »Alle, die Weihnachten vorbeikommen.«

Gehört von Jürgen Rohwer
   
   
 
Anzeige
 
ZEIT Café
 
Besuchen Sie uns im neuen
ZEIT CAFÉ direkt im Helmut-Schmidt-Haus. Genießen Sie Ihre ZEIT bei einem Kaffee aus der Torrefaktum Kaffeerösterei.
Mehr dazu >>.             
 
   
   
 
 
Meine Stadt
 
 
 
 
Erstaunlich ehrliches Statement auf einem Wahlplakat
 
Foto: Corinna Steidl
 

SCHLUSS
 
Die Satirepolitiker von Die Partei um den Ex-»Titanic«-Chefredakteur Martin Sonneborn fordern nicht nur aus Gerechtigkeitsgründen den jährlichen Abstieg des HSV (wir berichteten), sondern haben mit der Wandsbekerin Esther Isaak de Schmidt-Bohländer auch eine spannende Direktkandidatin. Frei nach dem Plakatmotto »Wer einen Bierladen hat, kann kein schlechter Politiker sein!« will sie ein Bierministerium auf Bundesebene schaffen. Und das Bier zum Wahlsieg hat sie auch schon auf den Markt gebracht: die Wandsbeker Plörre, extra schal (Kostenpunkt: 1,50 Euro pro Flasche). Na dann: Prost!
 
Das war sie wieder, die Elbvertiefung. Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, über das wir berichten sollten? Schreiben Sie uns: elbvertiefung@zeit.de

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Morgen lesen wir uns wieder, wenn Sie mögen!

Ihr
Mark Spörrle
 
 
PS: Gefällt Ihnen unser Letter, leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an unter www.zeit.de/elbvertiefung. Dann schicken wir Ihnen die neue Elbvertiefung, solange Sie wollen, immer montags bis freitags ab 6 Uhr.
 
 
Empfehlen Sie uns weiter!
 
 
 
 
 
 
VERWALTUNG
Sie sind auf der Liste des ZEIT Brief für Hamburg „elbvertiefung“ angemeldet als: sjcorpchen.mail003@blogger.com
Um sich von der Liste abzumelden, klicken Sie hier.
 
Fügen Sie bitte die E-Mail-Adresse 
elbvertiefung@newsletterversand.zeit.de
Ihrem Adressbuch oder der Liste sicherer Absender hinzu. Dadurch stellen Sie sicher, dass unsere Mail Sie auch in Zukunft erreicht.