| Rettung für Reederei Rickmers Frohe Kunde für 2000 Rickmers-Mitarbeiter: Die insolvente Reederei kann mit einem neuen Eigner weitermachen. Wie Rickmers in einer Pflichtveröffentlichung mitteilte, habe ein Konsortium um die Zeaborn-Gruppe des Bremer Kaufmanns Kurt Zech einen Kaufvertrag für die »Shipmanagement-Aktivitäten« der Rickmers Gruppe unterzeichnet – für eine Summe in zweistelliger Millionenhöhe. Die Arbeitsplätze in dem Unternehmen sollen erhalten bleiben, in der Konzernholding allerdings sollen 80 Arbeitsplätze gestrichen werden. Kaufmann Zech war in der Vergangenheit schon mehrfach zur Stelle, wenn ein Unternehmen insolvent war, so beim Haustechnik-Unternehmen Imtech und der Agrarfirma KTG Agrar. Und an dem rettenden Konsortium beteiligt ist auch Bertram Rickmers, früherer Alleinaktionär der Rickmers Group.
Blindenfußball: FC St. Pauli spielt um die Deutsche Meisterschaft Wenn alles perfekt läuft, kann sich der FC St. Pauli ab morgen Deutscher Meister im Blindenfußball nennen. Blindenfußball? Natürlich: Ein Spielfeld von 20 mal 40 Metern, Tore, so groß wie Hockey-Gehäuse, ein sprungreduzierter Ball mit Rasseln, pro Mannschaft vier blinde oder sehbehinderte Feldspieler, ein sehender Keeper. Gespielt wird zweimal 20 Minuten. Am Sonnabend trifft der Kiez-Club in Halle an der Saale auf die SF/BG Marburg und hat Aussicht auf den größten Erfolg der Vereinsgeschichte seit Gründung der Blindenfußball-Bundesliga im Jahr 2008. Wir sprachen mit Stürmer Jonathan Tönsing. Elbvertiefung: Jonathan, wie aufgeregt bist du? Jonathan Tönsing: Es geht noch, aber am Freitag wird’s losgehen und sich am Sonnabend vor dem Spiel gegen Marburg noch mal steigern. Doch wird sind als Mannschaft so weit, dass wir das rechtzeitig vor dem Spiel abstellen können und dann auch unsere Leistung bringen werden. EV: Euer Gegner ist der amtierende deutsche Meister SF Blau-Gelb Marburg. Welche Chancen rechnet ihr euch aus? Tönsing: Natürlich ist Marburg sehr erfahren und gut. Aber wir sind eine junge und eingespielte Mannschaft. Deshalb haben wir gute Chancen. EV: Du bist 17 Jahre alt. Wann und wie bist du zum Blindenfußball gekommen? Tönsing: Ich selber bin von Geburt an blind und spiele seit fünf Jahren Fußball. Vorher bin ich zwei Jahre gerudert. Bei den Zweitligaspielen von St. Pauli bin ich dann auf das Angebot aufmerksam geworden und habe ein Probetraining absolviert. Das war im Jahr 2012. 2013 habe ich schon in der Bundesliga gespielt, das ging alles sehr schnell. EV: Vielleicht gelingt es nicht jedem, sich vorzustellen, wie euer Spiel funktioniert. Was ist denn die größte Herausforderung? Tönsing: Das Schwierigste am Blindenfußball ist sicherlich die Kombination aus allem. In fast jeder Mannschaft gibt es Spieler, die von Geburt an blind sind, solche, die später erblindet sind, und diejenigen, die in ihrer Sehkraft beeinträchtigt sind. Und alle müssen Fußball spielen und gleichzeitig hören und sprechen. Den Ball hören wir durch die eingenähten Rasseln. Wenn man sich im Raum bewegt, muss man »Voy« sagen für »Ich komme«. Dadurch wissen die Gegenspieler, wo man sich befindet. Und wo das Tor steht, weiß ich durch den Guide hinterm Tor, der mir zuruft, wo es steht und wie viele Meter es noch sind. EV: Wie dein Teamkollege Rasmus Narjes spielst auch du in der Nationalmannschaft. Bei der Europameisterschaft im August seid ihr Sechster geworden. Welche sportlichen Ziele hast du persönlich? Tönsing: Mit der Nationalmannschaft möchte ich auf jeden Fall zu Olympia 2020 in Tokio. Dafür müssen wir uns bei der Europameisterschaft 2019 qualifizieren. Mit St. Pauli ist das kurzfristige Ziel natürlich die Deutsche Meisterschaft. Langfristig wollen wir uns einfach immer weiterentwickeln. Aber dafür sehe ich sehr gute Chancen. Eine Woche nach dem Meisterschaftsfinale richtet der FC St. Pauli zum zehnten Mal ein Masters mit internationaler Besetzung aus. Am 16. und 17. September werden auf der Anlage am Borgweg unter anderem der italienische Meister AC Marche sowie der griechische Vizemeister Asamea Keravnos zu Gast sein.
Großes Kino: Radiopreis! In Hamburg ist der achte Deutsche Radiopreis verliehen worden. In elf Kategorien wurden die besten Reporter, Moderatoren, Nachrichtenredakteure oder Newcomer gekürt. Der Preis ist inzwischen die wichtigste Auszeichnung der Branche: In diesem Jahr wetteiferten 127 Programme mit mehr als 380 Bewerbungen um die Preise. Die Gewinner aus unserem Einzugsbereich: Den Award für die beste Programmaktion bekam die crossmediale Aktion »Kopf hoch. Das Handy kann warten« von Melanie Fuchs und Philipp Goewe von N-JOY (NDR). Sie zeigt, was passieren kann, wenn Autofahrer unterwegs kurz auf das Handy schauen. Und die beste Morgensendung heißt »Mission Aufstehen! Die Radio Hamburg Morningshow« vom Team um Birgit Hahn und John Ment von Radio Hamburg. Bei der Show gestern Abend in der Elbphilharmonie traten Stars auf wie Moderator Günther Jauch, Topmodel Toni Garrn und die Sängerin Beth Ditto. Barbara Schöneberger (wer sonst) moderierte, Rocker Peter Maffay zupfte »Über sieben Brücken« unplugged und ABBA-Urgestein Benny Andersson spielte am Klavier »Thank You For The Music«. Viele sangen mit, manche weinten vor Rührung. Alle weiteren Preisträger hier. |
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