| »Den kreativen Wurststand mussten wir ablehnen«
Auf der Crowdfunding-Seite Nordstarter treten derzeit 15 Projekte aus der Hamburger Kreativbranche im Nordstarter Crowdfunding Contest 2017 gegeneinander an. Wer bis zum 7. August die meisten zahlenden Unterstützer vorweisen kann, bekommt bis zu 1500 Euro. Wir haben Isabel Jansen von der Hamburg Kreativ Gesellschaft, die den Contest initiiert hat, gefragt, wie das abläuft. Elbvertiefung: Crowdfunding-Aktionen gibt es doch eigentlich laufend. Wieso machen Sie daraus einen Wettbewerb? Isabel Jansen: Crowdfunding-Kampagnen plätschern leider oft vor sich hin. Oft sind die Starter ja die einzigen Personen, die das Projekt antreiben. Wir wollen auf spielerische Art und Weise mehr Menschen darauf aufmerksam machen. EV: Die Kategorien reichen von Comic und Community über Kunst und Literatur bis zu Fotografie und Technologie. Fragen wir einmal andersherum: Was hätte man nicht einreichen dürfen? Jansen: Unsere Richtlinien sind: Es muss ein Hamburger Projekt sein, es muss aus der Kultur oder Kreativwirtschaft kommen, und das Finanzierungsziel muss mindestens 2000 Euro betragen. Wir hatten ein Projekt aus der Lebensmittelindustrie, da wollte jemand einen »kreativen Wurststand« einreichen. Das mussten wir ablehnen. Als Wirtschaftsfördereinrichtung für Hamburgs Kreativwirtschaft müssen wir ja etwas darauf achten, dass wir vor allem Projekte aus den elf Teilbranchen der Kreativwirtschaft fördern, nämlich Architektur, bildende Kunst, Design, Film, Literatur, Musik, Presse, Rundfunk, Software und Games, Theater und Tanz sowie Werbung. EV: Der Contest wird von der städtischen Hamburg Kreativ Gesellschaft veranstaltet. Was machen Sie dort normalerweise? Jansen: Wir sind in erster Linie eine zentrale Anlaufstelle für Kreative und Künstler, wenn es um Fragen der ökonomischen Rahmenbedingungen geht. Wir helfen ihnen dabei, mit ihren kreativen Tätigkeiten ihre Existenz zu sichern und wirtschaftlich erfolgreich zu sein. EV: Ist nicht ein gutes Produkt am wichtigsten? Jansen: Nicht immer. Es kommt auch auf die Leute an, die dahinterstehen. Man will ja auch eine Idee verkaufen. Viele stellen einfach nur ihr Projekt online und wundern sich am Schluss, wieso kein Geld reingekommen ist. Crowdfunding kann aber tatsächlich noch viel mehr, als Geld in die Kassen zu spülen: Es ist ein schöner Weg, Leute abzuholen, die an die Idee glauben. Man macht auf sein Projekt aufmerksam, testet seine Idee am Markt und versucht Mitstreiter zu finden. EV: Bis jetzt wurden von den Unterstützern insgesamt 19.898 Euro zugesagt, ist das viel oder wenig? Jansen: Das ist schon ganz gut. Viele Projekte schaffen es noch im Endspurt, ihr Ziel zu erreichen. Erst dann bekommen sie das Geld ausgezahlt.
Wetter-Apps: Top oder Flop?
Für die Weltuntergangsstimmung sorgen dieser Tage in Hamburg schwarze Wolkendecken mit Starkregen und Gewitter. Keine Sorge, wir verschonen Sie an dieser Stelle mit weiteren Meteorologenwitzen. Wer statt der Prognosen dieses Herrn Apps wie Katwarn und Nina, WarnWetter oder Regenradar und andere Dienste nutzt, dürfte von allzu großen Überraschungen verschont bleiben – dachten wir zumindest. Doch: Während eine Kollegin aus unserer Redaktion gerade mal fünf Minuten vor dem Starkregen am Mittwochnachmittag von ihrer App (Katwarn) alarmiert wurde (mit entsprechenden Folgen), wusste ein anderer Kollege bereits seit dem Morgen über das Unwetter Bescheid (Deutscher Wetterdienst – Newsletter »Amtliche Warnungen«). Grund, bei Wetterexperten nachzufragen: Wie schütze ich mich am besten vor unliebsamen Überraschungen? Auf wen kann ich mich verlassen? »Grundsätzlich kann der Meteorologe aus dem Fernsehen Informationen einordnen«, sagt uns ARD-Wetterexperte Sven Plöger, »und eine App rechnet einfach etwas aus«. Punkt also für den Meteorologen. So ganz will der TV-Meteorologe Apps aber auch nicht verteufeln, auch die hätten ihre Vorteile: »Während der Meteorologe den Sachverstand und den Überblick hat, kann mir eine App jederzeit Daten zu meinem exakten Ort liefern.« Und warum schlagen nun unterschiedliche Wetter-Apps zu verschiedenen Zeitpunkten Alarm? »Jede App nutzt andere Wettermodelle, und die Modellrechnungen sind immer etwas unterschiedlich«, so der Wettermoderator. Warum unsere Kollegin womöglich zu knapp gewarnt wurde, erfahren wir von Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst: »Katwarn oder Nina sind Katastrophen-Apps. Das Wetter ist da eine Beigabe zu Warninfos wie etwa über Großbrände oder Straßensperrungen.« Entsprechend gäben solche Apps Wetterwarnungen erst ab der Stufe 4 oder 5 raus, also »bei Extremwetter«. Aha! Und: Was tun? Sven Plögers Tipp: die Wettervorhersage eines Meteorologen (gibt es, ähem, auch bei uns) und verschiedene Apps kombinieren! »Empfehlen kann ich Apps mit Regenradarfilm«, so Plöger. »Man kann sehen, aus welcher Richtung das Unwetter kommt, wie stark es ist und wie weit entfernt.«
Jetzt wird’s königlich
Am dritten Tag ihrer Deutschland-Reise gibt sich die royale Familie Prinz William und Herzogin Kate nebst ihren Kinder George und Charlotte in Hamburg die Ehre. Ihre Stationen: Maritimes Museum – Elbphilharmonie (angeblich gute Foto-Möglichkeit, wenn sie gegen 14.30 Uhr wieder gehen) – Airbus. Geheimtipp: Sie reisen gegen Mittag aus Berlin an – mit dem Zug!... | |
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