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nur mal zur Abwechslung was ganz anderes: Es ist Sommer! Mag sein, dass es da diesbezüglich ein paar Skeptiker gibt, aber die verstummen spätestens dann, wenn man sie zu einem Eisladen führt, genauer: zur Schlange vor diesem Eisladen. Wenn es solche Schlangen gibt, dann ist in Hamburg Sommer, Punkt. Also starten wir hiermit unsere Suche nach den ungewöhnlichsten Eisläden Hamburgs:
Sie kennen einen Eisladen, der anders ist als die anderen, eben etwas Besonderes? Sei es, dass es dort die abgefahrensten Eissorten gibt, sei es, dass man dort Eis im Schlafrock über Kohlen grillt, sei es, dass man eine Fast Lane für Radfahrer vorhält: Verraten Sie uns per Mail an elbvertiefung@zeit.de Ihren ganz persönlichen Geheimtipp mit guter Begründung und exakter Adresse. Wir testen dann undercover und vor Ort und veröffentlichen in diesem Letter unsere Bestenliste. Und: Unter allen Einsendern und Tippgebern verlosen wir 20 Eisgutscheine für die ganze Familie.
Vielleicht gehören Sie dennoch weiterhin zu den Skeptikern und sind der Ansicht, dass in Scharen Eis essende Hamburger nicht unbedingt ein Indiz für den Sommer sind. Damit könnten Sie übrigens sogar recht haben: Die Einwohner dieser Stadt sind dafür bekannt, dass sie das ganze Jahr hindurch nicht nur beim kleinsten Sonnenblinzler mit Stühlen und Bänken nach draußen rennen, sondern auch Eis schleckend herumspazieren, sobald die Zunge nicht mehr an der Kugel festfrieren kann (also neuerdings das ganze Jahr). Eine Bitte: Ignorieren Sie dieses Wissen. Und mailen Sie uns zuhauf!
Merkels Zauberei
Dass Schwarz und Rot sich einmal grün sind, ist selten – in Nach-G20-Zeiten ist allerdings vieles möglich. Auch wenn die Bundeskanzlerin selbst dafür sorgen muss. Angela Merkel, CDU, hatte sich im ARD-Sommerinterview am Sonntag klar hinter Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz, SPD, gestellt. Und gesagt, dass sie – ebenso wie Scholz – eine gewisse Mitverantwortung letztlich auch für Ausschreitungen trage, die Rücktrittsforderungen der Hamburger CDU gegenüber Scholz aber für falsch halte. Mehr noch: Das gesamte Präsidium und der CDU-Bundesvorstand unterstützten Scholz, eben bis auf die Hamburger Unionsgesellen. Eine klare Klatsche für die Hamburger CDU-Fraktion – die sich gestern bereits zurückhaltender in ihrem Aufbegehren gegen Scholz zeigte. Fraktionschef André Trepoll sagte zwar trotzig, dass er den Rücktritt von Scholz weiterhin für richtig halte, aber führte auch an, er werde jetzt nicht täglich seine Rücktrittsforderungen wiederholen. Uns liegen keine Informationen vor, ob Trepoll nun einen zweitägigen oder gar wöchentlichen Rhythmus anstrebt. Und er muckte doch noch auf, gegen die Ansicht Merkels, dass der Gipfel weitgehend reibungslos ablaufen konnte. Die CDU will nun konsequent mit einem »Aktionsplan gegen den Linksextremismus« in der Stadt vorgehen und einen entsprechenden Antrag in der Bürgerschaft vorbringen. Dafür – Überraschung – sei die CDU-Fraktion auch für einen Pakt mit der SPD bereit. Bahnt sich da in Hamburg eine kleine große Koalition an? Zuspruch hat der Bürgermeister nötig. Hatte er doch in den vergangenen Tagen mit Aussagen wie »Polizeigewalt hat es nicht gegeben« immer wieder für ungläubiges Kopfschütteln gesorgt, schließlich wurden bereits 35 Ermittlungsverfahren gegen Polizeibeamte eingeleitet. |
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