| | | | Dr. phil. Dr. rer. med. Peter Ullrich Bereichsleiter am Zentrum Technik und Gesellschaft und Fellow am Zentrum für Antisemitismusforschung (TU Berlin), Mitinitiator des Netzwerks für Gute Arbeit in der Wissenschaft (NGAWiss)
Was haben Sie zuletzt von jemand anderem gelernt? Man lernt ja quasi ununterbrochen von anderen und kann es kaum von ‚eigenen‘ Gedanken trennen. Schade, dass das konkurrenzbasierte Wissenschaftssystem mit seinen Selbstpräsentationsplattformen, Indizes und Rankings so stark darauf setzt, Erkenntnis vor allem Einzelnen zuzurechnen. Aber konkret lerne ich beim Lesen von Dreieinhalb Fragen oft, wie man ausweichend antworten und so unterbringen kann, was einem unabhängig von der Frage wichtig ist.
Welches wissenschaftspolitische Problem lässt sich ohne Geld lösen? Die Demokratisierung der Institute durch Auflösung der Lehrstühle und Schaffung kooperativ-solidarischer Departmentstrukturen mit vielen Dauerstellen. Das braucht nicht zwingend neue Gesetze, sondern „nur“ Entschlossenheit in den Instituten und bei den Hochschulleitungen und wäre eine immense Verbesserung für alle Beschäftigten, die Lehre und die Forschung.
Lektüre muss sein. Welche? Neuerdings für mich immer mehr Twitter, aktuell die Hashtags #unbezahlt und #befristet, unter denen prekär-mobile Wissenschaftler*innen von der unschönen Realität der Beschäftigungssituation an deutschen Hochschulen berichten.
Und sonst so? Weg mit dem Sonderbefristungsrecht in der Wissenschaft nach der Promotion! | | | | |
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