| | | | Dr. Christian Lamker Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent TU Dortmund, Fakultät Raumplanung, Fachgebiet Raumordnung und Planungstheorie
Was haben Sie zuletzt von jemand anderem gelernt? Wichtige Spielregeln internationaler Wissenschaft und Publikations- und Lebenswege. Vor allem weg von Kollektiv-Gejammer hin zu spannenden Möglichkeiten. Dafür bin ich mehreren Freunden und Kollegen außerordentlich dankbar.
Welches wissenschaftspolitische Problem lässt sich ohne Geld lösen? Wenn es um echte Problemlösung geht: alle. Gute Ideen brauchen Inspiration, Mut und Ermutigung. Leider geht es bei der Lösung wissenschaftspolitischer Probleme oft tatsächlich um Geld und Macht – dann werden aber ganz andere Probleme ausgehandelt und gelöst. Ergebnisoffenheit in der Wissenschaft und das Vordenken wichtiger gesellschaftlicher Alternativen brauchen eine dauerhafte Finanzierungsgrundlage. Feilschen um Geld in Einzelfällen löst möglicherweise wissenschaftspolitische Probleme, aber nicht unbedingt gesellschaftliche.
Lektüre muss sein. Welche? Literatur, die mich inspiriert, die mir hilft, mich selbst zu verstehen und die eine Grundlage für Gespräche mit anderen bietet. Welche? Möchte ich niemandem vorschreiben, und es muss auch keine wissenschaftliche Literatur sein. Paulo Coelho hat sehr schöne Werke, und vergangenes Jahr habe ich mich bei vorbeiziehenden Landschaften in Südamerika durch „Das Café am Rande der Welt“ von John Strelecky bewegt. Viel zu meinem Verständnis von Wirtschaft und Gesellschaft habe ich zuletzt vonThomas Piketty mitgenommen.
Und sonst so? Letzten Sommer bin ich sechs Wochen lang alleine durch Südamerika gereist. Seit der Rückkehr frage ich mich: Woher kommt die negative Stimmung bei vielen in der Universität, in Geschäften oder auf der Straße? Es ist so schade, den Blick für schöne Details und unerwartete Erlebnisse zu verlieren. | | | | |
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