| Immobilienboom für alle
Attraktive Zinsen von fünf bis sechs Prozent im Jahr? Ja, das klingt verlockend! Wo es das geben soll? Beim Hamburger Start-up Exporo, das mit diesem Versprechen auf seiner Website wirbt. Denn warum sollen nur Großinvestoren vom Immobilienboom profitieren, finden die vier Gründer. Sie wollen Kleinanlegern ermöglichen, in große Bauprojekte zu investieren. Was wie eine Spinnerei klingt, funktioniert per Crowdinvesting: Viele Menschen mit vielen kleinen Beträgen tätigen gemeinsam eine große Investition. Über die Internetplattform von Exporo kann man sich so an Bauprojekten beteiligen. 51 Immobilien hat das Start-up bundesweit bereits finanziert, 15 davon in Hamburg. »Auch wenn das jetzt sehr ambitioniert klingt – wir wollen das Amazon für Immobilien werden«, sagte Geschäftsführer Simon Brunke zu ZEIT:Hamburg-Autor Heinz-Roger Dohms, der die junge, durchgestylte Firma am Sandtorkai besucht und mal genauer unter die Lupe genommen hat. Sein Eindruck: »Offenbar fehlt es hier nicht an der Bereitschaft, groß zu denken.« Etwa, wenn der Start-up-Chef von einem »Billionenmarkt« spricht. Was Simon Brunke und sein Unternehmen von anderen unterscheidet und welche Gefahr Experten bei diesem Geschäftsmodell sehen, lesen Sie in der aktuellen ZEIT:Hamburg, die es heute noch am Kiosk gibt, oder digital hier.
Kundenzentren: Wie lange wartet man denn nun wirklich?
Die Frage nach Henne oder Ei war gestern. Heute beschäftigen sich philosophische Proseminare mit dem Problem »Wann ist ein freier Termin bei einem Hamburger Kundenzentrum wirklich frei?«. Denn während sich die CDU erst vor wenigen Tagen darüber beschwerte, dass die Wartezeiten mit durchschnittlich über 28 Tagen »noch immer zu lang« seien, jubelte die »Mopo« gestern, dass man in vielen Bezirken bereits nach weniger als zehn Tagen drankäme. Die Differenz erklärt sich durch eine unterschiedliche Betrachtungsweise des Begriffs »freier Termin«. Die zuständige Finanzbehörde geht einfach danach, wann der nächste zu haben wäre. »Wer einen Termin für einen Reisepass benötigt, kann diesen in den meisten Kundenzentren innerhalb von zehn Tagen erhalten«, erklärt uns Daniel Stricker von der Finanzbehörde. »Wir verbieten aber niemandem, einen Termin in einigen Wochen zu vereinbaren.« Hier setzt die CDU an und vermutet, dass die Hamburger nicht aus Jux und Tollerei einen Monat lang auf einen neuen Pass warten, sondern weil die theoretisch freien Termine für sie nicht wahrnehmbar seien. »Wenn Sie in der City arbeiten, können Sie mittags ja nicht eben nach Finkenwerder huschen«, sagt CDU-Sprecher Stefan Weidelich. In der Innenstadt hingegen seien Mittagstermine rar. Als Lösung könne er sich vorstellen, dass Mitarbeiter aus Finkenwerder zur Verstärkung tagsüber in die Innenstadt huschen. Doch vorher will man noch ausführlicher darüber diskutieren, wann ein Termin wirklich frei ist. Dazu will die CDU vermutlich noch in dieser Woche eine neue Kleine Anfrage stellen. |
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