Imke Kahrmann
Master-Studentin Deutsch/Musik an der Folkwang Universität der Künste und Universität Duisburg-Essen; Hilfskraft und Jurymitglied beim Stifterverband der deutschen Wissenschaft (Ars Legendi; Eine Uni Ein Buch)Eine Erkenntnis, zu der Sie jüngst kamen? Struktur macht glücklich. Egal, ob im eigenen Alltag oder in der Kunst. Selbst eine eigene Struktur für sich und sein Leben zu schaffen, macht mich glücklich und frei. Aber auch Strukturen in Situationen zu erkennen, sie zu verstehen zu lernen, ist eine spannende Sache. Als Musikerin und Pädagogin interessiert mich Struktur im Unterricht und in der Kunst. Kleine Feinheiten machen da den entscheidenden Unterschied.
Welches wissenschaftspolitische Problem lässt sich ohne Geld lösen? Willkommenskultur: Menschen treffen, zusammenkommen lassen und sich austauschen lassen. Schicksale verstehen und teilhaben. Das braucht keine Kampagnen oder Gelder, sondern Zeit, Hingabe und Möglichkeit zur Begegnung.
Lektüre muss sein. Welche? Wladimir Kaminer, egal welches Buch. Interkulturelle und postsowjetische spannende Themen, aber auch der humorvolle Blick auf uns selbst. Erzählungen aus einer Zeit und einem Land, das es so nicht mehr gibt und trotzdem so lebendig ist. Hält zum Lachen und Traumen und Nachdenken an. Super!
Und sonst so? Sollte in Deutschland die Vollzeitstelle (40-Std.-Woche) nicht mehr die Regel, sondern die Ausnahme sein. Wir alle sollten es uns leisten können, für die Familie, Kinder, Eltern, aber auch einfach für uns selbst mehr vom Leben haben zu können. Unabhängig von Geschlecht oder Alter und sozialer Herkunft. Warum nicht von einer Teilzeit-30-Std.-Woche leben können und dabei gesund, ausgeglichen und glücklich sein? Wer viel Leistung bringt, sollte auch viel ruhen, für sich die Zeit gestalten können. Wie sonst soll man die Work-Life Balance schaffen, wenn nicht mit reduzierten Arbeitsstunden? Und das sollte für ALLE Branchen gelten. |
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