G20-Sonderausschuss steht

 
+ Schwanger? Jetzt aber schnell! +
»Digital First« im Kundenzentrum + Bauboom:
Viele Wohnungen noch nicht fertig + Acht Buchhandlungen sind ausgezeichnet +

 

Wenn dieser Newsletter nicht richtig angezeigt wird, klicken Sie bitte hier.

 
 
 
   
 
Es reicht noch für die dünne Regenjacke: Wolken, Schauer, Temperaturen bis 20 Grad. Der Wind weht nur mäßig. (Newsletter für Pessis)
   
 
Guten Morgen,
 
Mark Spörrle / Foto: Vera Tammen
 
wie überfüllt Hamburgs Notaufnahmen sind, durften meine Familie und ich vor ein paar Wochen wieder mal erfahren. Meine zehnjährige Tochter war beim Spielen mit dem Kopf rückwärts gegen eine Wand gefallen und begann nach ein paar Tagen über Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit  zu klagen. Ihre Kinderärztin machte sich Sorgen und wollte per Magnetresonanztomografie (MRT) eine gefährliche Blutung im Kopf ausschließen lassen – und das schnell. Einen Termin in einer ambulanten Radiologie zu kriegen, wusste sie, würde Wochen dauern. Zu lange, wenn wirklich etwas wäre. Für sie gab es also nur einen Weg: eine Einweisung ins Krankenhaus.
 
Meine Frau fuhr mit unserer Tochter ins UKE und war angesichts des Trubels in der Notaufnahme erleichtert, schon nach anderthalb Stunden mit einem Arzt sprechen zu können. Der untersuchte unsere Tochter kurz und bat darum, in der Nähe des Sprechzimmers zu warten. Weitere dreieinhalb Stunden vergingen, bis der Doktor bedauernd eröffnete, dass es an dem Tag keine Möglichkeit mehr für ein MRT geben werde – er aber nett anbot, bei der radiologischen Abteilung im Kinderkrankenhaus Altona per Fax zu fragen, ob unsere Tochter dort am nächsten Tag durchleuchtet werden könne.
 
In Altona sagte man am Telefon erst, es sei kein Fax angekommen. Am nächsten Tag und einige Anrufe später hatte man zwar das Fax gefunden, aber das half nichts: Was dem UKE einfiele, jemanden in die Radiologie nach Altona schicken zu wollen, schimpfte jemand barsch am Telefon, »wir sind hier selber überfüllt und haben keine Termine«. Auch hier war die ärztliche Einweisung der besorgten Kinderärztin völlig egal – und hier stand das Verwalten des eigenen Mangels offenbar über dem Patienten- und in dem Fall sogar: Kindeswohl.
 
Nach ratloser Rücksprache mit der Kinderärztin telefonierte meine Frau sämtliche ambulanten Radiologien durch. Die früheste Möglichkeit war dann ein MRT drei Wochen später. Allein den bewundernswerten kommunikativen Fähigkeiten meiner Frau ist es zu verdanken, dass es in doch »nur« drei Tagen klappte. Und Gott sei Dank war alles in Ordnung – aber das zu erfahren hatte volle zwei Arbeitstage und viel Energie verschlungen (!)
 
Eine Studie von Professor Martin Scherer vom UKE zeigt nun, warum Notaufnahmen so an ihre Grenzen stoßen. Scherer befragte dazu Patienten in Klinik-Notaufnahmen. Das Ergebnis – das »Hamburger Abendblatt« berichtete zuerst: Die Hälfte der Leute räumte selber ein, sie seien gar nicht so krank, dass sie dringend behandelt werden müssten. Viele saßen aus Bequemlichkeit in der Notaufnahme, erklärte Scherer uns, weil eine Untersuchung fällig, aber keine Arztpraxis verfügbar war, nach dem Motto: »Ich gehe in die Notaufnahme, wenn ich Zeit habe, und dann warte ich halt ein paar Stunden.«
 
Natürlich kommen auch Menschen in die Notaufnahme, bei denen das anders ist, denen keine Wahl bleibt, sei es aus gesundheitlichen Gründen, sei es wegen absurder Terminplanung von Arztpraxen oder anderen Zwängen unseres überforderten Gesundheitssystems. Und natürlich sind die Grenzen zwischen den einen und den anderen fließend.
 
Deshalb ist es gut, dass nächste Woche Hamburger Mediziner und Kliniken nicht nur über die Ergebnisse von Scherers Studie sprechen, sondern auch über die Einrichtung von »Portalpraxen« an den Notaufnahmen – wo niedergelassene Mediziner diejenigen behandeln können, die nicht unbedingt in die Notaufnahme gehören und überhaupt vielleicht nur deshalb ins Krankenhaus fahren, weil sie gar keinen Hausarzt mehr haben. Am Marienkrankenhaus etwa gibt es eine solche Kooperation seit Jahren, mit großem Erfolg.
 
 


G20-Sonderausschuss hat sich konstituiert
 

Das Popcorn kann vorerst im Schrank bleiben: Der G20-Sonderausschuss hat sich zwar gestern zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengefunden, dabei aber – laut Plan – vor allem Formalitäten erledigt, wie zum Beispiel, den AfD-Antrag auf eine Ortsbesichtigung der Roten Flora abzulehnen. 19 Mitglieder unter dem Vorsitz von Milan Pein (SPD) haben laut Bürgerschaftskanzlei nun den Auftrag, »die gewalttätigen Ausschreitungen, die im Zusammenhang mit dem G20-Gipfel in Hamburg stattgefunden haben, aufzuarbeiten und eine Analyse und ganzheitliche Betrachtung von Tat-, Täter- und Unterstützungsstrukturen, des bundesweit abgestimmten Sicherheitskonzeptes sowie weiterer relevanter Umstände vorzunehmen. Ziel ist es, die richtigen Lehren zu ziehen, damit sich so etwas in Hamburg nicht wiederholt.« Der Sonderausschuss wird den G20-Gipfel in drei Phasen untersuchen: »Aufarbeitung Vorbereitung G20«, »Aufarbeitung Durchführung G20« sowie »Aufarbeitung Nachbereitung G20/Konsequenzen« – auf gut Deutsch: vorher, während, nachher. Ob es einen Livestream und damit doch noch Grund für Popcorn geben wird, entscheidet sich in der nächsten Sitzung am 11. September. Danach wird der Sonderausschuss alle zwei bis drei Wochen zusammenkommen und dabei unter anderem Bürgermeister Olaf Scholz, Innensenator Andy Grote sowie Polizeieinsatzleiter Hartmut Dudde hören. Die Linke fordert nach wie vor die Einrichtung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der mehr Rechte hätte.
 
   
Anzeige
 
Anzeige: BMW
 
HAT GROSSES MIT IHNEN VOR.
Was auch immer Sie planen: Mit dem geräumigen MINI Clubman bietet Ihnen MINI Hamburg Platz für alles, was Sie sich vornehmen.
Schon ab 239 EUR mtl.

Jetzt Probefahren
   
 
»Digital First« im Kundenzentrum

Kennen auch Sie das Gefühl, einen Teil Ihrer Lebenszeit sinnlos vertrödelt zu haben – zum Beispiel beim stundenlangen Warten im Kundenzentrum auf Ihren neuen Personalausweis? Oder haben Sie Ihren abgelaufenen Ausweis vielleicht immer noch im Portemonnaie, weil Ihr Termin erst in zwei Monaten ist? (Und mussten Sie Ihren eigentlich geplanten Auslandsurlaub leider – umplanen?) Nicht verzweifeln, wenigstens in Zukunft gibt es Grund zur Hoffnung: Die Stadt will zukünftig mehr Leistungen online anbieten. Im Juni wurde bereits das Serviceportal Hamburg Gateway überarbeitet und modernisiert. Dort kann man rund 70 behördliche Dienstleistungen beantragen, von der Alsterbootangelkarte über die Anmeldung eines Hundes bis zur Bewerbung als Wahlhelferin. »Damit sind wir in Deutschland schon ziemlich führend«, sagt Christoph Krupp, der Chef der Senatskanzlei. Aktuell sehr beliebt: Briefwahlunterlagen ordern. Und künftig soll das Angebot noch weiter ausgebaut werden. Schließlich sei der Bürger es gewohnt, auch Fahrkarten oder Flugtickets einfach online zu buchen. »Wir wollen als moderner und dienstleistungsorientierter Staat auftreten«, so Krupp. »Was man automatisieren kann, wird automatisiert.« Auch über Dienstleistungen, die »den Bund betreffen« – ja, genau, etwa das Verlängern oder Beantragen eines Personalausweises –, sei man im Gespräch, auch bundesweit. »Hamburg führt die Arbeitsgruppe der Länder zu diesem Thema an«, sagt Krupp. Und falls Sie nun denken: Versprechen kann man ja viel, aber was hilft das, wenn die Amtsleute ab und an mit schlechtem Gewissen in das Serviceportal schauen? – nein, man arbeite an einer »Digital First«-Strategie, sagt Krupp; Online-Anfragen würden dann vorrangig behandelt. Dabei brauche man auch kein schlechtes Gewissen zu haben: Personal werde nicht entlassen. Es gebe noch genug Gelegenheiten, bei denen Bürger persönlich beraten werden wollten.
 
 


Viele Wohnungen noch nicht fertig

Gestern ist Hamburgs teuerste Wohnung verkauft worden, und zwar für zehn Millionen Euro. Dafür bekam der neue, unbekannte Eigentümer aber auch 400 Quadratmeter über den Köpfen großer Musiker: Das Luxusobjekt liegt im 18. Stock der Elbphilharmonie. (Lust bekommen? Einige Wohnungen dort sind noch frei.) Dazu passt eine weitere Meldung: Auf dem Hamburger Wohnungsmarkt gibt es einen neuen Höchststand, meldet das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein. Allerdings nicht nur bei der Zahl der Wohnungen (rund 940.000), sondern auch bei der Zahl der Wohnungen, die bereits genehmigt, aber noch nicht gebaut wurden: Dieser sogenannte Bauüberhang lag im letzten Jahr bei 20.632 Wohnungen; der höchste Wert, seit die Statistiken geführt werden. Wir haben gleich nachgefragt (man kennt ja die Horrorstorys von Firmen, die sich lukrative Aufträge sichern, aber dann mit ihren anderthalb geliehenen Mitarbeitern nicht vier Häuser zugleich hochziehen können): Besteht der Überhang aus Luftschlössern? Keinesfalls, sagt Magnus Kutz, Sprecher der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen. »Das ist ein gutes Zeichen. Es bedeutet, dass der Wohnungsmarkt wächst.« Man gehe davon aus, dass nahezu alle genehmigten Wohneinheiten auch gebaut würden. Nur dauere das eben seine Zeit; etwa zwei Jahre vergingen durchschnittlich von der Genehmigung bis zum Einzug, sagt Kutz. Der Rekordüberschuss an noch nicht fertigen Wohnungen rühre einfach daher, dass im vergangenen Jahr mehr Baugenehmigungen vergeben wurden als je zuvor. 2016 hatte sich der Senat vertraglich auf 10.000 neue Baugenehmigungen pro Jahr festgelegt, davon 3000 für den sozialen Wohnungsbau. Und auch falls Sie sich keinen Neubau leisten können, birgt das für Sie trotzdem eine gute Nachricht: Eine neue Wohnung werde vor allem von denjenigen bezogen, erklärt Kutz, die im Gegenzug dafür ein bis zwei günstigere Wohnungen frei machten.
 
   
   
Verlagsangebot
 
Community Anzeige Überschrift
Community Anzeige TOP 1
Community Anzeige TOP 2
Community Anzeige TOP 3
Community Anzeige Grafik
   
   
   
Anzeige
 
5 Fragen an den Personaler
 
5 Fragen an den Personaler
Am Anfang der Karriereleiter gibt es zahlreiche Stolpersteine und Hürden zu meistern. Wer folgende Tipps beherzigt, kommt seinem Traumjob vielleicht ein bisschen näher.

Mehr erfahren >>
   
 
Schwanger? Jetzt aber schnell!

In Hamburg gibt es nicht genügend Hebammen. Selbst in gutbürgerlichen Vierteln wie Eimsbüttel müssten Frauen bis zu 50 Hebammen anrufen, bis sie eine fänden, die sie betreue, sagt Andrea Sturm, selbst Hebamme und erste Vorsitzende des Hebammenverbands Hamburg. »Man muss fast schon kurz nach der Zeugung suchen, um noch einen Platz zu bekommen.« Grund für die Unterversorgung sei die schlechte Bezahlung. 32,87 Euro bekommt eine Hebamme derzeit für einen Hausbesuch nach der Geburt, und zwar unabhängig davon, wie lange sie bei Mutter und Kind bleibt. »Dafür würde kein Maler vorbeikommen«, sagt Hebamme Sturm. Kein Wunder, dass die Branche unter Nachwuchsmangel leidet. Bedauerlich, denn Hebammen machen Müttern ab den ersten Schwangerschaftsbeschwerden das Leben leichter, sie betreuen Mutter und Kind vor, während und nach der Geburt nicht nur medizinisch und bei den Vorsorgeuntersuchungen, sondern auch, wenn es um den Umgang der frisch geborenen Mutter mit dem Kind und den Aufbau einer Mutter-Kind-Bindung geht. Um auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen, veranstaltet der Deutsche Hebammenverband derzeit eine Deutschlandtour, bei der er am Samstag in Hamburg Station machen wird. Von 12 bis 15.30 Uhr werden auf dem Ida-Ehre-Platz Fragen beantwortet und gesammelt; ab 17 Uhr gibt es eine Podiumsdiskussion mit Abgeordneten im Gesundheitszentrum St. Pauli.

 


Acht Hamburger Buchhandlungen ausgezeichnet

Als »missionarisch im besten Sinn« bezeichnete Kulturstaatsministerin Monika Grütters gestern jene Buchhandlungen, die bei der Preisverleihung in Hannover mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet wurden. In der Kategorie »Hervorragende Buchhandlungen« finden sich auch acht Geschäfte aus Hamburg: Bücherstube Stolterfoht, die Buchhandlung im Schanzenviertel, Lüders, Samtleben, Seitenweise, der Buchladen Osterstraße, cohen+dobernigg sowie Sautter + Lackmann. Sie alle seien laut Staatsministerin »verlässliche Lotsen auf geistigem Neuland abseits der Bestsellerlisten«. Die Auszeichnungen sollen realen Geschäften mehr Aufmerksamkeit verschaffen und die Kunden von Online-Shops weglocken.
 
 
Lesevertiefung
 
 
Drei Buchempfehlungen fürs Wochenende...

Kinderbuch  Dies ist nicht einfach nur ein Atlas. Liebevoll und detailliert gezeichnet bietet das opulente Bilderbuch zudem Einblick in Landeskunde und Kulturgeschichte der einzelnen Länder und Kontinente. Ein großes Buch, in dem man sich verlieren kann. Aleksandra und Daniel Mizielinska: Alle Welt. Das Landkartenbuch; Moritz Verlag, 26,00 Euro (ab 8 Jahre)
 
Sachbuch
Der Historiker analysiert in diesem Essay den Ist-Zustand der Welt mit ihren modernen Gesellschaften und den daraus resultierenden Konflikten im Hinblick auf eine mögliche Zukunft. Ein kompaktes Buch, das komplexe Zusammenhänge aufzeigt und auf den Punkt bringt. Es kommt zur rechten Zeit.
Philipp Blom: Was auf dem Spiel steht. Carl Hanser Verlag; 20,00 Euro
 
Belletristik
Die vier Texte beschreiben das Paris des 20. Jahrhunderts in all seinen Facetten. Marie-Luise Scherer sieht, was den meisten Menschen verborgen bleibt. Ihre literarischen Reportagen und Geschichten sind bewegend und augenöffnend, ihr meisterhaftes Schreiben ein absoluter Genuss.
Marie-Luise Scherer: Die Bestie von Paris und andere Geschichten. Matthes & Seitz, 16,90 Euro


... ausgewählt von Anja Wenzel;      
Schweitzer Fachinformationen Boysen & Mauke oHG
   
Anzeige
 
ZEIT Geschichte
 
Gefälschte Wahrheit
Was ist Fake, was ist Fakt?
Die neue Ausgabe von
ZEIT GESCHICHTE über politische Lügen und Verschwörungstheorien.

Jetzt kostenlos testen >>
   
 
 
Verlosung
 
 
 
»Land- und Wasserratten, aufgepasst! Das Alstervergnügen findet wieder statt, und die Künstlerin Jeannine Platz sowie der Songpoet Heinrich von Handzahm sind dabei. Sie beschirmt kunstvoll den Neuen Jungfernstieg, und er hat die Hamburg-Hymne geschaffen, die vor der Pyroshow »No Limits – The Power of Love« zu bestaunen ist. Zusammen nun zeigen sie morgen, Samstag, um 16.15 Uhr, „Hamburger Pop trifft Kunst“ auf der Großen Wasserbühne, eine musikalische Kalligrafie-Performance. Neugierig geworden? Wunderbar, denn wir verlosen fünf Sets der beiden! Ein Set beinhaltet eine signierte CD von Handzahm und einen Teil des Kunstwerks von Jeannine Platz. Senden Sie bitte bis Sonntag Ihren Namen und Ihre erste Assoziation zu Hamburg an elbvertiefung@zeit.de. Stichwort »Pop trifft Kunst«.
 
 
 
Was geht
 
 
 
»Flucht und Grüne: Regisseur Maik Lüdemann begleitet den Seenotrettungskreuzer »Minden« auf dem Mittelmeer. Die Fahrt gilt für Flüchtlinge als eine der tödlichsten Routen der Welt. Hier, wo täglich Menschen ertrinken, versuchen ehrenamtliche Helfer ein Zeichen gegen Gleichgültigkeit zu setzen. Der Film »Minden Replying« zeigt riskante Rettungsabläufe, unmenschliche Zustände, Grenzen des Machbaren. Anschließend: Diskussion zum Thema Flucht mit Anja Hajduk, Spitzenkandidatin der Hamburger Grünen, und Anna Gallina, Landesvorsitzende.
Koralle-Kino, Kattjahren 1, 19 Uhr, Eintritt frei
»Open-Air-Flimmern: Der junge Palästinenser Eyad verliebt sich Ende der 1980er Jahre in Naomi, deren Eltern Palästina ablehnen. Zugleich findet Eyad im Juden Yonatan einen engen Freund, der an Muskelschwund leidet. Die Figurenkonstellation hat etwas Symbolisches, doch durch seine nüchterne Inszenierung vermeidet Eran Riklis aufdringliche Didaktik. In »Mein Herz tanzt« erzählt er vom Versuch einer jungen Generation, ein normales Leben unter ungewöhnlichen Umständen zu führen.
Alsterdorfer Markt, 21 Uhr, Eintritt frei
»Frieden lesen: Am 1. September 1939 überfiel Nazi-Deutschland Polen – unter dem Motto »Nie wieder Krieg« hält der Aktionstag für den Frieden die Erinnerung wach. Der Verband deutscher Schriftsteller und Hamburger Autoren laden in diesem Rahmen ein zur Lesung »Wir haben den gleichen Schnee auf dem Dach«. Dabei sind unter anderen Reimer Boy Eilers, Omid Rezaee und Christin van Talis.
Dreifaltigkeitskirche, Horner Weg 2, 19 Uhr, Eintritt frei
 
 
 
Was bleibt
 
 
 
»Leinwand mit Beulen: Dieses Filmfest sucht Leidenschaft statt wirtschaftlichen Kalküls. »Ausgefuchstes Storytelling geht über reich geförderte Weltraumschlachten, Beulen in der Präsentation über ein aalglatt stromlinienförmiges Produkt.« So wirbt das Wendie Webfest Hamburg und lockt damit Filmemacher der gesamtdeutschen Web- und Indie-Serienszene. Auf dem Programm stehen neben Vorträgen zu Storytelling und Podcasts kontroverse Podiumsdiskussionen.
Honigfabrik Wilhelmsburg, Industriestraße 125–131, Fr ab 16 Uhr, Sa ab 11 Uhr, 9 Euro
»Zeitlose Kunst: Was geschieht, wenn der Fluss der Zeit stoppt, Protagonisten in einer Art Warteschleife des Seins festhängen? Die Ausstellung »Abidance« macht diese Frage zum Gedankenexperiment. Nie hatte der Mensch so viel Zeit zum Leben wie in der Gegenwart – und doch klagt er darüber, stets zu wenig zu haben. Arbeiten von Künstlern aus Wien und Hamburg ermöglichen einen verqueren, verstörenden Blick auf das, was an der Gesellschaft vorbeirauscht.
Westwerk, Admiralitätstraße 74, Eröffnung heute um 19 Uhr, Ausstellung bis zum 10. September
 
 
 
 
 
Was kommt
 
 
 
»Fest des Jazz: Wenn »The two Bobs« durch Planten un Blomen klingen, startet das 22. Hamburger Jazz Open. Das Landesjugendjazzorchester eröffnet das Festival mit Werken von Bob Brookmeyer und Bob Florence, gefolgt von populären Kollegen wie Johannes Wahlmann (Piano), Tadeusz Jakubowski (Saxofon) und Ulita Klaus (Gesang).
Planten un Blomen, Musikpavillon, Jungiusstraße, Sa und So ab 15 Uhr
»24 Fotos, 12 Stunden: Für den diesjährigen Fotomarathon brauchte es ordentlich Kondition. Schließlich mussten die Teilnehmer zum Thema »Einmal ist keinmal« eine Hamburger Bildserie aufnehmen – und das mit spontanen Ideen an einem einzigen Tag. Das Thema war erst am Morgen bekannt, eine digitale Nachbearbeitung nicht erlaubt. Ergebnisse des Juli-Projekts zeigt die Ausstellung »Fotomarathon Hamburg«.
Fabrik der Künste, Kreuzbrook 10/12, Sa 13–21 Uhr, So 11–17 Uhr; Führungen: Sa 15 und 16.30 Uhr; So 13 und 15 Uhr, 3 Euro
 
 
 
 
 
Hamburger Schnack
 
 
Buslinie 36. Wir sind mit Enkel Oskar in Altona Richtung Blankenese unterwegs. »Du, Opa, der Bus ist gerade bei Rot über die Kreuzung gebrettert!«»Echt? Habe ich gar nicht mitgekriegt«, sage ich. Oskar denkt nach. »Vielleicht darf der ja bei Rot drüberfahren, weil das der Schnellbus ist.«

Gehört von Matthias Neumann
 
 
   
Anzeige
 
ZEIT Café
 
Besuchen Sie uns im neuen
ZEIT CAFÉ direkt im Helmut-Schmidt-Haus. Genießen Sie Ihre ZEIT bei einem Kaffee aus der Torrefaktum Kaffeerösterei.

Mehr dazu >>
   
 
 
Meine Stadt
 
 
 
 
Am Straßenrand steht in Barmbek ein ganz kleines, unanständiges Auto.

Foto: Cornelia Spengler
 

Das war sie wieder, die Elbvertiefung. Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, über das wir berichten sollten? Schreiben Sie uns: elbvertiefung@zeit.de

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Montag lesen wir uns wieder, wenn Sie mögen!

Ihr
Mark Spörrle
 
 
PS: Gefällt Ihnen unser Letter, leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an unter www.zeit.de/elbvertiefung. Dann schicken wir Ihnen die neue Elbvertiefung, solange Sie wollen, immer montags bis freitags ab 6 Uhr.
 
 
Empfehlen Sie uns weiter!
 
 
 
 
 
 
VERWALTUNG
Sie sind auf der Liste des ZEIT Brief für Hamburg „elbvertiefung“ angemeldet als: sjcorpchen.mail003@blogger.com
Um sich von der Liste abzumelden, klicken Sie hier.
 
Fügen Sie bitte die E-Mail-Adresse 
elbvertiefung@newsletterversand.zeit.de
Ihrem Adressbuch oder der Liste sicherer Absender hinzu. Dadurch stellen Sie sicher, dass unsere Mail Sie auch in Zukunft erreicht.