| Planten un Blomen: Sind die Parkwächter verschwunden?
Nach dem Feierabend in Planten un Blomen spazieren und die Seele baumeln lassen – das genießt einer unserer Leser gern gemeinsam mit seiner Frau, »zumindest wenn das Wetter passt«, wie er schreibt. Allerdings fühlen sich beide beim Flanieren in der Parkanlage im Herzen der Hansestadt immer wieder gestört: »Nun brausen immer mehr Radler über die Wege, stiefeln Menschen durch die Beete, lassen Eltern ihre Kinder in den Wasserbecken planschen, und teilweise dröhnen die Bässe diverser portabler Lautsprecher über die Wiese«, hat unser Leser beobachtet und stellt fest: »Alles laut Parkordnung verboten – und tatsächlich finde ich, dass die besondere Atmosphäre gerade dieses Parks sehr darunter leidet.« Ob diese Verstöße damit in Zusammenhang stehen, »dass die Parkwächter scheinbar verschwunden sind«? Wir reichen die Frage an das zuständige Bezirksamt Mitte weiter. Nein, die Wachleute gebe es nach wie vor, erklärt uns Pressesprecherin Sorina Weiland, und die Anzahl habe sich in den vergangenen Jahren auch nicht geändert. Im Sommer seien in mehreren Schichten über Tag und Nacht verteilt sechs Parkwächter unterwegs. Einen Unterschied gebe es allerdings: »Früher trugen die Wachleute grüne Uniformen und waren beim Bezirksamt beschäftigt, heute tragen sie Dunkelblau und sind bei einem privaten Sicherheitsunternehmen angestellt«, sagt Weiland und räumt ein, dass die Nutzer des Parks sicher schon mal respektvoller waren. Manche ließen sich heute nicht mal mehr vom Wachpersonal beeindrucken. So habe eine Kontrolle von Radfahrern im Frühsommer gezeigt, dass Ermahnungen bei vielen Menschen gar nicht verfingen. »Und vergangenen Sommer hatten wir richtig Stress mit Pokémon-Spielern, die ohne Rücksicht durch Beete getrampelt sind«, erinnert sich Weiland. Wenigstens dieser Hype ist vorbei – auch wenn der Feierabend unseres Lesers dadurch auch nicht beschaulicher wird.
Erfolg aus der Nische: 15 Jahre Grand Hotel van Cleef
»Sorry, die sind alle auf Tour«, einen Tag vor der großen »15 Jahre Grand Hotel van Cleef«-Label-Sause, sind die drei Gründer Thees Uhlmann, Frontmann der Band Tomte, sowie Marcus Wiebusch und Reimer Bustorff, Sänger und Bassist von Kettcar, nicht an den Hörer zu kriegen. Dabei hätte man gern einmal nachgefragt: »Wie sieht’s aus in Hamburg, ist das Wetter noch intensiv?« getreu den Zeilen eines alten Tomte-Liedes, hätte gern mit Ihnen über Musik aus Hamburg heute und von damals gesprochen. Damit kennen sie sich aus. 2002 gründeten sie aus Frust ihr eigenes Indie-Label, denn so wirklich hören oder gar vermarkten wollte sie damals niemand. Es folgten goldene Zeiten, Mainstream-Erfolge, Festivalbühnen und großer Applaus. Grand Hotel van Cleef hat es aus einem kleinen Büro in der Stresemannstraße 68 hinaus in die Charts geschafft – mit manchen Liedern sogar bis in die Annalen der Hamburger Musikgeschichte. Wer kennt Kettcars Hymne auf die Stadt, die Zeilen »An den Landungsbrücken raus, dieses Bild verdient Applaus und noch 200 Meter und jetzt geht der Fallschirm auf« nicht?! Heute Abend zeigen die Musiker bei ihrer großen Open-Air-Feierlichkeit am Großmarkt, dass sie vom Musikbusiness noch lange nicht genug haben. Unter dem Motto »Voran im Kampf gegen den ganzen Scheiß« greifen neben Thees Uhlmann und Kettcar auch Gisbert zu Knyphausen und Fortuna Ehrenfeld zur Gitarre. Es gibt noch ein paar Tickets an der Abendkasse. | |
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