| | | | | Die Mauer ist – gefallen! Nun wurde im Miniatur Wunderland die Mauer, die man vor den USA aufgebaut hatte, wieder eingerissen. Eine Woche lang hatte das Bauwerk einen wahren Sturm in den internationalen und vor allem: sozialen Medien ausgelöst, bis nach Indonesien. Wir haben Gerrit Braun, einen der Wunderland-Gründer, um ein kleines Fazit gebeten. Elbvertiefung: Die Mauer ist mittlerweile gefallen, aber sie hat zuvor ordentlich Staub aufgewirbelt. Wie lautet Ihr Resümee?
Gerrit Braun: Es war eine schwierige Woche. Ich habe geahnt, dass einige Leute das nicht lustig finden werden. Aber mit dem, was dann passierte, habe ich nicht gerechnet. Für manche Kommentare brauchte man wirklich ein dickes Fell. Aber wir atmen jetzt durch und freuen uns, dass die meisten die Aktion wirklich cool fanden. EV: Auf Facebook wurden die Bilder 5000-mal geteilt, es gab über 16.000 Likes und nur 120 traurige oder negative Smileys. Wie waren die Kommentare?
Braun: Überwiegend negativ, und zwar in einer Form, die man eigentlich nicht ernst nehmen sollte. Wieso wir nicht auch Lkws darstellten, die durch Menschenmengen führen, zum Beispiel. Einige englische Kommentare enthielten auch Fake-News, da kann man sich denken, woher die kommen. Das hat uns zu Beginn doch eingeschüchtert. Wir brauchten ein paar Stunden, um zu sagen: Wir bleiben dabei! Wir haben in sechs Tagen 600 Fans auf Facebook verloren, 400 davon in den USA. Aber wir haben auch 20.000 neue Freunde dazugewonnen. EV: Sehr oft kam die Kritik, dass man zur Entspannung ins Miniatur Wunderland geht oder seine Kinder nicht mit Politik konfrontieren will. Was erwidern Sie darauf?
Braun: Will man den Kindern das Leben vorenthalten? Ich habe selbst drei Kinder, mit denen ich offen über solche Dinge spreche. Aber das ist nur meine persönliche Einstellung. EV: Wie war es eigentlich zu der Mauer-Idee gekommen?
Braun: Wir sitzen mindestens ein Mal pro Woche zusammen. Beim letzten Meeting haben wir uns gefragt: »Was ist eigentlich mit den USA? Es gibt mittlerweile 15 Dekrete, müssen wir den Amerika-Abschnitt anpassen?« Die Diskussion landete schnell bei: »Die USA mauern sich ideologisch ein.« So kamen wir auf die Idee, die Mauer vor Amerika zu stellen. EV: Bisher haben Sie sich immer wieder in politische Diskussionen eingeschaltet, etwa beim Bahnstreik. Wird sich das durch die Reaktion auf die Mauer-Idee ändern?
Braun: Ich habe die ganze Woche nicht gut geschlafen, das muss ich zugeben. Ich habe trotzdem keine Lust, dass wir uns in Zukunft zurückhalten müssen. Das können wir nicht gut. Aber wir werden ein bisschen aufpassen, gerade bei Menschen, die momentan Angst haben.
Schleppen Sie noch, oder trinken Sie schon? Unlängst bestätigte sogar Til Schweiger in einem offenen Brief auf stern.de, das Hamburger Leitungswasser sei »qualitativ auf dem gleichen Niveau wie teure Markenwasser«. Deshalb schenke er es in seinem Lokal Barefood Deli auch für 4,20 Euro pro Liter aus. Wieso also schleppen dann immer noch so viele Menschen Woche für Woche Wasser aus dem Super- oder Getränkemarkt nach Hause, noch dazu oft in Einweg-Plastikflaschen, die später wieder geschreddert werden? »Das macht überhaupt keinen Sinn«, sagt Dirk Petersen von der Verbraucherzentrale Hamburg: Trinkwasser werde strengeren Kontrollen unterzogen als Mineralwasser. Bei einem Test der Stiftung Warentest wurden im Hamburger Wasser lediglich Spuren von Pflanzenschutzmitteln und Abbauprodukte der Chlordesinfektion gefunden, jeweils unter den bereits sehr niedrig angesetzten Grenzwerten. Auch Medikamentenrückstände seien in Hamburg kein Problem, da hier das Leitungswasser »zu 100 Prozent« aus Grundwasser gefördert werde, erklärt uns Sabrina Schmalz von Hamburg Wasser. Was dann ein häuslicher Wasserfilter noch bringen soll? »Damit filtern Sie beispielsweise Kalzium und Magnesium raus«, sagt Dirk Petersen, »aber die wollen Sie eigentlich drinhaben.« Was das Hamburger Leitungswasser allerdings manchmal noch enthalten kann, sind die Ausscheidungen von Wasserasseln – feine Partikel, die allerdings laut Sabrina Schmalz »ein rein ästhetisches Problem« sind und dank des intakten Rohrnetzes seltener vorkommen als in anderen Städten. Der einzige Grund, Wasser im Supermarkt zu kaufen, sind auch für Dirk Petersen nur Bleirohre, die in manchen Häusern immer noch existieren. |
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