| Radweg = Zubetonierter Elbstrand? Des Fahrradfahrers Glück ist des Fußgängers Leid – oder wie war das mit dem Radweg auf dem Elbstrand in Övelgönne? (Wir berichteten.) Während die einen jubeln, dass der Bezirk Altona nun endlich den Lückenschluss des Elberadwegs angehe – »dann entfielen die verbalen Anfeindungen bis zum Zwang, vom Rad zu steigen, weil man den Nachwuchs nicht so gern vor den Augen dreister Eltern umfahren will«, schreibt uns ein Leser –, erachten andere die Idee als »absurd«. »Weshalb nennt man das Projekt nicht gleich ›Zubetonierung des Elbstrands‹?, schlägt eine Leserin – selbst Radfahrerin – wenig amüsiert vor. Dirk Lau vom Hamburger ADFC kann die Aufregung nicht nachvollziehen. Der Bau sei längst überfällig. Der geplante Weg bringe nicht nur Radfahrern und Pendlern lang ersehnte Entspannung auf der Strecke, sondern auch Fußgängern – Moment mal: Fußgängern?! Der Radweg wäre laut Planung doch eben NICHT für Fußgänger! Ach nein, Lau meint damit beispielsweise den viel frequentierten Kapitänsweg, den Radler dann nicht mehr nutzen müssten. Dass sich Spaziergänger und Radtouristen am Strand in die Quere kommen könnten, sieht er nicht. Trotzdem: Wie will man verhindern, dass Ältere und Kinderwagenschieber den schönen neuen Radweg dann einfach doch nutzen? Sind zum Queren der Radrennstrecke wenigstens Ampeln für ängstliche Fußgänger vorgesehen (zumindest – wir kennen ja die Radfahrer! – symbolische)? Vom Bezirksamt Altona war gestern dazu nichts zu erfahren.
Hamburger Reiter schwingen die Peitsche gegen Tangstedt Jetzt wird es wirklich wild in Tangstedt. Der kleinen Gemeinde vor den Toren der Stadt, wo, vielleicht erinnern Sie sich, viele Reiter, auch aus Hamburg, ihre Pferde unterstellen, um der Landlust zu frönen. Tangstedts Aufgabe besteht darin, Wege für die Reiter in Schuss und frei von gefährlichen Ästen und Steinen zu halten und Pferdeäpfel von den Straßen zu räumen. Nun möchte man dafür monatlich 12,50 Euro pro Pferdekopf verlangen. Das ist nicht allzu viel; allerdings lässt sich die Zahl der Pferdesteuer erhebenden Gemeinden in Deutschland an einer Hand abzählen. Und einige Hamburger Reiter, berichtete exklusiv das »Hamburger Abendblatt«, wollen die Gemeinde, macht die ernst, bitter büßen lassen. »In einer Metropolregion geht es nicht, immer nur zu ›nehmen‹, man muss auch etwas ›geben‹«, sagt uns Christina Pampel, eine der Reiterinnen, die sich einen Anwalt zur Seite geholt hat. Es könne nicht sein, dass die Gemeinde ihre Finanzprobleme lösen wolle, indem sie in erster Linie Hamburgerinnen zur Kasse bitte. In einem Brief forderte Pampel die Stadt Hamburg auf, alle Kooperationen und Projekte mit Tangstedt aufzulösen und das, was Tangstedter in Hamburg so tun – zum Arzt gehen, S-Bahn-Fahren – nur für Tangstedter per Zuschlag zu verteuern. Im Tangstedter Rathaus schüttelt Raymond Haesler, Finanzausschussmitglied der Gemeinde, den Kopf, spricht gar von »Trumpologie« und der Verbreitung von »Fake-News«: »Alle Pferdehalter unabhängig von Herkunft oder Ansehen würden besteuert werden.« Was Olaf Scholz dazu sagt, bleibt abzuwarten. Wie wir erfuhren, hat niemand die Absicht, eine Mauer zu errichten. |
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