Weihnachts-Spezial: The Best of 2018

 
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Liebe Leserinnen und Leser,
das ganze Jahr über haben wir Fragen an Sie: Wie könnte man dieses hochschulpolitische Problem lösen und was denken Sie über jenes Thema, haben Sie diesen Artikel schon gelesen und kennen Sie schon folgende Neuigkeit? Jetzt, im Dezember, da sich die Zeit rasend beschleunigt und verlangsamt zugleich, da man unweigerlich zurückblickt auf 2018 und überlegt, was denn eigentlich wirklich wichtig war – jetzt also, kurz vor Weihnachten, drehen wir den Spieß mal um. In unserer heutigen CHANCEN Brief-Spezialausgabe geben ausnahmsweise wir Auskunft: über unsere Bücher, Zahlen, Personen des Jahres. Zu gucken gibt's auch was – im c.t. finden Sie die Fotos unserer ZEIT Konferenz.

Und dann verabschieden wir uns zwischen den Jahren in eine Atempause – bis zum 14. Januar 2019.

Frohe Lektüre!
   
 
 
 
 
Das war wichtig
 
 
   
 
  
Diese Bücher lieben wir

Alle Bücher, die die Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft schlagen – z.B. „Die gereizte Gesellschaft“ von Bernhard Pörksen (Uni Tübingen), „Charakterfrage“ von Jule Specht (HU Berlin) oder „Komplizen des Erkennungsdienstes“ von Andreas Bernard (Uni Lüneburg). Manuel J. Hartung

Am meisten bewegt hat mich eindeutig mein eigenes Buch: „Was unsere Kinder wissen müssen. Ein Kanon für das 21. Jahrhundert“. Thomas Kerstan

Das Buch „Hillbilly Elegie – Die Geschichte meiner Familie und einer Gesellschaft“ von J.D. Vance, einem Yale-Absolventen, kann das Befremden über die US-amerikanischen Trump-Wähler zwar nicht lösen, aber sehr gut erklären. Ganz nebenbei erfährt man in der Autobiographie auch, wie fremd US-Eliteunis für Arbeiterkinder sind. In diesem Jahr ist es als Taschenbuch erschienen. Christine Prußky

Steven Pinker: „Aufklärung jetzt: Für Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fortschritt. Eine Verteidigung“. Spendet Hoffnung für Hoffnungslose wie Engagierte. Martin Spiewak

Michelle Obamas Autobiografie „Becoming“ erzählt die Geschichte eines Mädchens, das seinen Platz in der Welt nicht sucht, sondern erschafft. Klassischer Bildungsroman-Stoff also – mit der um alles entscheidenden Pointe, dass ein schwarzes Mädchen aus einem Arbeiterviertel Chicagos von der Literaturgeschichte niemals als Bildungsromanprotagonistin vorgesehen worden wäre. Und noch ein Buch hat mir dieses Jahr das Herz im Leibe umgedreht: „Die Welt im Rücken“ von Thomas Melle, der über seine Bipolarität schreibt. Ein poetischer Text, der den ohnehin dünnen Faden zwischen Fakt und Fiktion zerschneidet, oder zumindest so tut, als ob. Anna-Lena Scholz
  
 
 
Diese Zahlen lassen uns nicht los

18,3 Milliarden Euro – so hoch ist der Etat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Es ist der siebte jährliche Aufwuchs in Folge. Martin Spiewak

57 – mit der überraschenden Anhebung der bewilligten Exzellenzcluster haben Wissenschaft und Politik das Vertrauen in wissenschaftsgeleitete Verfahren zerstört. Christine Prußky

2.867.586 – die Zahl der Studierenden in Deutschland in diesem Wintersemester. Manuel J. Hartung

72 Prozent – um so viel ist die Zahl der Lehrbeauftragten in der ersten und zweiten Phase des Hochschulpakts gestiegen (nachzulesen in diesem Papier des Wissenschaftsrates vom April 2018, S. 15). Macht derzeit rund 100.000 kurzfristig herbeigeholte, nicht sozialversicherungspflichtig angestellte Kurzzeitlehrkräfte an deutschen Hochschulen. Anna-Lena Scholz

92 – so viele private Hochschulen gibt es inzwischen mehr als 1995 (Stand 2016). Die meisten sind kleine, berufsnahe Lehranstalten, keine – wie von einigen mal geplant oder gefürchtet – Elite-Unis. Thomas Kerstan
  
 
 
Über diese Artikel und Studien haben wir diskutiert

Die DEAL-Verhandlungen zwischen deutscher Wissenschaft und den Verlagshäusern Elsevier, SpringerNature, Wiley, sind für mich so eine Art Dramaserie in mehreren Staffeln geworden. Ich schalte ein, sobald es eine neue Folge gibt und beschaffe mir neuesten Debattenstoff, um mitreden zu können – zum Beispiel in dem Blog The Scholarly Kitchen, den ich erst 2018 entdeckt habe, durch diesen kontroversen Beitrag: „Why Elsevier is a Library’s Best Friend“. Hier treffen alle Fronten des internationalen Publikationsmarktes aufeinander. Die Transformation, um die es hier geht, ist so umfassend und komplex – Games of Thrones ist nichts dagegen. Anna-Lena Scholz

Ein aus meiner Sicht sehr, sehr wichtiges Stück hat mein Kollege Martin Spiewak geschrieben: „Was nicht in der Zeitung steht“, erschienen in der ZEIT 40/2018. Ein Artikel darüber, dass die Welt besser ist, als immer behauptet wird. Thomas Kerstan

„Education unter Attack 2018“ Diese Studie zeigt, wie viele Hochschulen und Schulen dieser Welt Bomben und Schüsse auf dem Campus ertragen müssen. Christine Prußky

Der Artikel „‘Lopping,’ ‘Tips’ and the ‘Z-List’: Bias Lawsuit Explores Harvard’s Admissions Secrets“, erschienen in der New York Times, gibt einen tiefen Einblick in den Maschinenraum der US-Eliteuniversität: Wie wählt Harvard wirklich seine Studierenden aus? Beschäftigt hat mich auch die Studie „Lehrkräfte dringend gesucht. Bedarf und Angebot für die Primarstufe“ von Klaus Klemm und Dirk Zorn. Manuel J. Hartung

„Have Smartphones Destroyed a Generation?“ Was das iPhone (wahrscheinlich) mit dem Nachwuchs macht, stand schon 2017 im Atlantic, sollte man aber auch 2019 noch lesen. Martin Spiewak
  
   
   
   
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Personen, die uns beschäftigt haben
 
 
   
  
Jens Strackeljan
Der Rektor der Universität Magdeburg ist seit diesem Jahr Sprecher der Landesrektorenkonferenz in Sachsen-Anhalt. Das Besondere daran: Im Jahr davor hat Strackeljan, der sich für eine weltoffene Hochschule einsetzt,  zusammen mit seiner Familie einen mysteriösen Autounfall überlebt. Sein Wagen wurde manipuliert, er stand unter Staatsschutz – und machte weiter. THE berichtete und bezog sich dabei auf einen Beitrag im DSW-Journal, den ich recherchiert hatte. Christine Prußky

Michael Ignatieff
Der Rektor der Central European University, die gezwungen ist, von Budapest nach Wien umzuziehen. Manuel J. Hartung

Winfried Kretschmann
Weil der baden-württembergische Ministerpräsident mutig für den Bildungsföderalismus streitet. Thomas Kerstan

Anja Karliczek
Kam aus dem Irgendwo. Und geht ins…. Martin Spiewak

Avital Ronell
Plötzlich war da dieser andere #metoo-Fall: Ein Doktorand beschuldigte die NYU-Professorin Ronell der sexuellen Belästigung. (ZEIT 27/2018) Die Diskussionen über diesen Fall waren ambivalent und kompliziert, sie führten bei vielen Personen, mit denen ich gesprochen habe, in persönliche Befangenheiten, die auch mit der Kultur und Identität der Geisteswissenschaften zu tun haben.
  
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
   
   
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Diese Woche in der ZEIT
 
 
   
»Es gibt keinen Zauberspruch« Respekt Coaches sollen Gewalt an Schulen vorbeugen. Rascha Abou-Soueid versucht es in Duisburg-Marxloh

Wo bleibt das Positive, Herr Journalist? Medien berichten zu negativ über den Lehrerberuf Wer darf hier was sagen? Der Streit an der Universität Siegen über die Meinungsfreiheit berührt für die Bochumer Philosophin Maria-Sibylla Lotter eine Grundsatzfrage aller Hochschulen: Wie kontrovers sollen Debatten sein? Wird das noch was? Endlich kommt der Digitalpakt – dachten die Schulen jedenfalls. Bis sich Bund und Länder in eine Grundsatzfrage verwickelten Das haben sie nicht verdient Wie hoch das Gehalt von Frauen ist, hängt auch von der Region ab, in er sie arbeiten. Eine aktuelle Studie erklärt Einkommensunterschiede

Zur aktuellen Ausgabe
   
 
 
   
 
 
   
 
 
 
 
c.t.
 
 
   
 
 
Ob unsere ZEIT Konferenz Hochschule & Bildung vergangene Woche die Konferenz des Jahres war, mögen andere entscheiden. Wir haben uns jedenfalls gefreut, viele von Ihnen gesehen und gesprochen zu haben! Hier finden Sie Fotos von der Veranstaltung

Foto: Phil Dera für DIE ZEIT
 
 
 
 
 
   
Wenn Sie Weihnachten feiern, wünschen wir Ihnen ein glitzerndes Fest. Ihnen allen einen schönen Dezember – kommen Sie gut in ein glückliches, gesundes neues Jahr 2019!

Ihr CHANCEN-Team


PS: Gefällt Ihnen der CHANCEN Brief, dann leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an – unter www.zeit.de/chancen-brief. Dann schicken wir Ihnen den Newsletter, solange Sie wollen, immer montags und donnerstags zu.
 
 
 
 
   
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