| Eine Familie gegen den Rest der Welt
Seit über hundert Jahren ist die Familie Quatmann Teil der Hamburger Stadtgemeinschaft. Die Großmutter von Carsten Quatmann lebte in Blankenese. Sein Vater war Schlosser in Altona. Die Mutter führte in den Sechziger- und Siebzigerjahren die Gaststätte Spreeklause in Lurup. Carsten Quatmann selbst hat die letzten 23 Jahre als Platzwart für das Bezirksamt Altona gearbeitet. Doch in Wirklichkeit heißen sie ganz anders. Denn Carsten Quatmanns Sohn soll das Baby seiner Ex-Freundin totgeschüttelt haben. Am 19. Dezember 2016 wurde Michael Quatmann dafür verurteilt, seither sitzt er im Gefängnis. Familie sei alles, was man habe, und das Einzige, worauf man sich verlassen könne, sagt sein Vater. Nähe und Zusammenhalt – »das ist es, was diese Familie lebt«. Auch dann, wenn der Sohn ein Kind umgebracht hat? ZEIT:Hamburg-Autor Atilla Filipe Cevik hat die Familie besucht und die Geschichte ihres Weiterlebens aufgeschrieben – zu lesen in der neuen Printausgabe oder gleich digital hier.
Helmut Schmidt: 100 Jahre in Bildern
Am 23. Dezember wäre Helmut Schmidt 100 Jahre alt geworden. Die Stadt würdigt das Leben des Altkanzlers, indem sie bereits von heute an Bilder sprechen lässt. Die Ausstellung »Helmut Schmidt. Pflicht – Vernunft – Leidenschaft. 100 Jahre in 100 Bildern«, initiiert vom Senat und der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung, zeichnet das Leben des verstorbenen ZEIT-Herausgebers nach. Zu sehen ist Schmidt als Schuljunge, als Wehrmachtsoffizier, als Staatsmann, als Privatmensch mit Frau Loki und Tochter Susanne und manchmal sogar mit zerzaustem Haar! Ellen Dietrich, ehemalige Fotochefin der ZEIT, hat die Fotos unter Tausenden Motiven ausgewählt. »Wir wollten Helmut Schmidt lebendig machen für die, die ihn vermissen, und für die, die ihn noch kennenlernen wollen, die Nachgeborenen«, sagt sie. Wer die Rhetorik von »Schmidt-Schnauze« erleben will, kann übrigens auch auf der original Sofagarnitur, die 20 Jahre lang in Schmidts Vorzimmer am Speersort stand, seinen Reden lauschen. Auch kritische Aspekte, etwa Schmidts Verhältnis zur NS-Vergangenheit, sollen nicht ausgeklammert werden. Man wolle »nichts heroisieren und auf keinen Fall der Versuchung einer ›Walhalla‹-Porträtschau erliegen«, versichern die Kuratoren im Ausstellungskatalog. Um 11 Uhr eröffnen Peer Steinbrück, Kuratoriumsvorsitzender der Schmidt-Stiftung und Peter Tschentscher die Ausstellung im Rathaus, ein Teil der Bilder ist auch in den Räumen der Stiftung am Kattrepel zu sehen. Alle Informationen zu den Ausstellungen finden Sie weiter unten in den Terminhinweisen. |
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