Weihnachtsamnestie für Häftlinge wird neu geregeltAn Heiligabend im Gefängnis? Das ist für Häftlinge eine besondere Strafe. Seit mehr als 30 Jahren gibt es in Hamburg deshalb die sogenannte
Weihnachtsamnestie. Gefangene können
bis zu fünf Wochen vor Ende ihrer regulären Haftzeit entlassen werden und so die Feiertage mit ihrer Familie verbringen. Dazu mussten sie bisher einen Antrag stellen, über den die
Gnadenstelle der Justizbehörde entschied. Ausgeschlossen davon war nur, wer länger als zwei Jahre einsaß oder wegen schwerer Kriminalität im Gefängnis war. Nun gibt es statt der Amnestie einen Anspruch auf vorzeitige Entlassung. Allerdings sind zusammen mit der Gesetzesänderung auch die
Kriterien verschärft worden, sodass weniger Häftlinge freikommen dürften. Die Entscheidung liegt nun nicht mehr bei der Gnadenstelle, sondern bei der jeweiligen Gefängnisleitung, und die entlässt nur noch Häftlinge, die zu einer Strafe von weniger als einem Jahr verurteilt wurden, sich hinter Gittern nichts haben zuschulden kommen lassen und nicht abgeschoben werden sollen. Bis Anfang des Monats ist
sieben Gefangenen ein vorzeitiges Haftende vor Weihnachten genehmigt worden, weitere könnten noch folgen. In den vergangenen Jahren hatten jeweils um die 30 Häftlinge von der Weihnachtsamnestie profitiert.
Die Freude an reinem TanzNeu und doch nicht neu war das Stück, das gestern Abend in der Staatsoper Premiere feierte. Der
Ballettabend »Brahms/Balanchine« zeigt zwei Choreografien des legendären New Yorker Ballettchefs
George Balanchine aus den 1960ern. Der erste Teil ist zu Brahms »Liebeslieder Walzer«. Für den
Hamburger Ballettchef John Neumeier ist es ein herausragendes Werk: »Ein Juwel – zart, delikat und subtil.« Im zweiten Teil, beim »Brahms-Schoenberg Quartet«, steht dann ein großes Ensemble auf der Bühne. Balanchine habe damit das erste sinfonische Ballett für das New York State Theater geschaffen. Überhaupt gerät Neumeier ins Schwärmen, wenn es um den amerikanischen Choreografen geht. Er sei ein
Erneuerer des Tanzes gewesen, der das klassische Ballett in zeitgemäße Ausdrucksformen überführt habe. Balanchine habe keine Geschichten erzählen wollen. »Das Wichtigste für ihn war es,
die Freude an reinem Tanz zu vermitteln«, so Neumeier. Das kam auch beim Publikum an. ZEIT:Hamburg-Redakteur Florian Zinnecker war bei der Premiere dabei. Sein Fazit nach der Pause:
»Ein Ballett wie aus dem Klischee. Es geht um reine Schönheit.« Vier Paare der feinen Wiener Gesellschaft tanzen unterm Kronleuchter Walzer, dazu singen zwei weitere Paare. »Man kann sich als Zuschauer wegtragen lassen und bezaubern. Das passt super in die Vorweihnachtszeit und in die Ballsaison zu Neujahr«, so der Kollege. Seine komplette Kritik lesen Sie in der nächsten Ausgabe der ZEIT:Hamburg, die es ab Donnerstag am Kiosk gibt.
Weitere Aufführungen von »Brahms/Balanchine« vor Weihnachten: heute, Do, Fr, So und Di, 18. Dezember. Mehr Infos gibt es hier.