Initiative Prellbock hat auch Ideen für den Hauptbahnhof
Am Hauptbahnhof ist es zu voll, das wissen wir inzwischen. Doch bis zum
großen Umbau dauert es eben. Diese Woche hat sich die
Bürgerinitiative Prellbock mit einigen Ideen gemeldet. Eine »sehr schnelle und nahezu kostenneutrale«
Maßnahme wäre schon einmal, wenn einfach weniger Menschen dort vom Fernverkehr zu S- und Regionalbahnen umsteigen würden. Dies empfiehlt jedoch just die offizielle Fahrplanauskunft der Bahn oft, selbst wenn ein Umstieg am Dammtor oder in Altona schneller wäre. »Das ist ein Unding«, sagt
Michael Jung von Prellbock. Weiters sollten mehr
Fernverkehrszüge zusätzlich in Harburg und Bergedorf halten. Und neben dem Bau eines neuen Bahnsteigs an Gleis 9 (bislang nur für den Durchgangsverkehr) fordert die Initiative auch neue Gleise
auf den Fundamenten des Bunkers an der Cityseite des Bahnhofs, der dafür abgerissen werden müsste. So einfach ist das alles nicht, sagt die Bahn. »Der Bahnsteig kann erst kommen, wenn wir die S4 haben, weil das Gleis bis dahin für durchfahrende Nahverkehrszüge und Rangierfahrten gebraucht wird«, erklärt Sprecher
Egbert Meyer-Lovis. Der Bunker stehe außerhalb des Bahnhofs auf städtischem Grund: »Ich weiß nicht, wie man da Gleise hinsetzen sollte.« Und mehr Stopps müssten sich schlicht wirtschaftlich lohnen. Insgesamt gibt es aus Sicht der Bahn vor dem großen Umbau
wenig Spielraum neben den Maßnahmen, die kürzlich
beschlossen wurden. Dann vielleicht wenigstens die veränderte Fahrplanauskunft? »Da sehe ich keine große Wirkung«, sagt Meyer-Lovis. »Viele Ortskundige nutzen auch heute schon Dammtor und Altona zum Umstieg.«
U4: An den Elbbrücken raus Mindestens ebenso voll wie auf dem Hauptbahnhof wird es heute wohl um 17.30 Uhr, wenn Hamburgs neueste U-Bahn-Station eröffnet wird, die neue
U4-Station Elbbrücken. Und die ist, glaubt man
Christoph Kreienbaum von der Hochbahn, »das geilste Bauwerk, das wir dieses Jahr einzuweihen haben«. Nun, viel Konkurrenz hatte sie ja auch nicht. Jedenfalls ist er sicher, dass allein der Ausblick entlang der HafenCity und zur Elphi die neue Station mit ihrer Aussichtsplattform zum Hotspot werden lassen wird. Auf die heutige Jungfernfahrt dorthin darf
Bürgermeister Peter Tschentscher mit
Enak Ferlemann, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Ob es im Vorfeld um die Frage, wer den ersten – offiziellen – Zug führen darf, zu Raufereien kam, verrät Kreienbaum nicht. Nur so viel: »Es wird ein Zugführer sein, der die Strecke auch künftig fahren wird – das war uns wichtig.« Fünf Jahre wurde an der Streckenverlängerung gebaut, der Abschluss soll entsprechend gefeiert werden, »aber eher hanseatisch«. Also weder Schampus noch Feuerwerk, dafür wird von Freitag bis Sonntag eine
Lichtinstallation die Station erstrahlen lassen. An diesen Tagen ist auch die
Fahrt zwischen Jungfernstieg und Elbbrücken gratis. Bei so viel Euphorie könnte man beinahe vergessen, dass die Einweihung der S-Bahn-Station dort noch ein paar Monate auf sich warten lässt und man derzeit eigentlich ein bisschen ins Nirgendwo fährt.