Rekord bei der Hafenbahn

 
+ Spielwarenkette BR ist insolvent + Streit am Mühlenkampkanal + 10 Jahre S-Bahn zum Flughafen + Grüße aus dem Weltall + Amelie Deuflhard über Heimat +
 
 
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Heute bitte zuerst auf den Boden schauen statt in den Himmel. Es könnte glatt sein! Ansonsten heiter bis wolkig, kleine Schauer, Temperaturen um die sechs Grad.
   
 
Guten Morgen,
 
Kathrin Fromm
 
die Spielwarenkette BR hat beim Amtsgericht Hamburg Insolvenz angemeldet, ausgerechnet jetzt, mitten im Weihnachtsgeschäft. Der deutsche Ableger des dänischen Top-Toy-Konzerns betreibt 21 Filialen im norddeutschen Raum, zehn davon hier in der Stadt. Alle sollen erst einmal weitergeführt werden, und trotzdem habe ich mich ein bisschen ertappt gefühlt, wie immer, wenn Läden in meiner realen Welt verschwinden. Denn obwohl ich mir manchmal vornehme, gar nichts mehr online zu bestellen, kommt es doch ab und zu vor (trotz des Liefer-und-Abhol-Chaos mit den Paketen, aber das ist ein anderes Thema). Und wo kaufen Sie die Geschenke für Kinder, Enkel und Ehepartner? Im Laden oder doch bei Amazon, spätabends mit schlechtem Gewissen auf der Couch, weil man es wieder nicht geschafft hat nach Feierabend in die Innenstadt oder vielleicht auch schlicht zu bequem dafür war, sich in den Shoppingtrubel zu stürzen?
 
Ein Geschenk, das sich so garantiert nicht online kaufen lässt, ist auf jeden Fall bei uns angekommen: eine Dose mit Zimtsternen, dazu eine selbst gezeichnete Karte. Herzlichen Dank, liebe B. S. – auch von allen anderen Kolleginnen und Kollegen!
 
   
   
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Rekord! Die Hafenbahn rollt und rollt

Gute Nachrichten aus dem Hamburger Hafen! Nein, kein Scherz! Sicher, der Containerumschlag ist in diesem Jahr insgesamt gesunken, doch immerhin bei der Hafenbahn läuft es gerade so richtig rund. 2,4 Millionen Container werden bis Ende des Jahres per Bahn abtransportiert, so viele wie noch nie, und »fast so viele wie in Rotterdam, Antwerpen und Bremen zusammen!«, frohlockte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann gestern. 200 Züge fahren täglich im Hafen los oder kommen dort an, meldet die Hafenbehörde HPA, die Containertransporte auf der Schiene wuchsen seit Jahresbeginn um 4,3 Prozent. Wie kommt’s? Die HPA verweist auf die »Effizienz und hohe Qualität« der immer länger werdenden Züge, gerade für den Transport schwerer Lasten wie Erze sei die Bahn eben besonders gut geeignet. Damit die Bahn bald noch wirtschaftlicher unterwegs ist, setzt der Hafen auf Digitalisierung, ein- und ausfahrende Züge werden künftig mit Kameras und Computertechnik automatisch erfasst. Bislang müssen Eisenbahnmitarbeiter die Wagennummer ganz klassisch per Hand notieren und dafür die bis zu 800 Meter langen Züge ablaufen. Mit der neuen Technik sollen Fehler vermieden werden. Sicherheitsrelevante Infos wie Gefahrengutlabel, falsche Wagenreihungen oder überladene Waggons würden von Detektoren automatisch registriert, erklärte uns HPA-Sprecherin Sinje Pangritz. Um den langen Fußweg werden die Mitarbeiter allerdings nicht ganz herumkommen: Zum Beispiel für die Bremsprüfung muss nach wie vor jemand die Züge abschreiten.
 
   
   
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Streit am Mühlenkampkanal: Verkehrte Welt?

Über hundert günstige Wohnungen will ein Investor am Winterhuder Mühlenkampkanal bauen – ein Segen für den Stadtteil? Bislang sorgt das Bauprojekt vor allem für Streit. Bis Donnerstag konnten 293.000 Anwohner im Bezirk Nord per Bürgerentscheid mitbestimmen, ob die neuen Wohnungen kommen oder nicht. Am Mittwoch sollen die Stimmen ausgezählt sein. Doch worum geht es eigentlich, und wer kämpft gegen wen? Unser Kollege Christoph Twickel hat sich den Konflikt einmal genauer angesehen, mit Gegnern und Befürwortern des Bauvorhabens gesprochen. Er stieß auf eine verkehrte Welt: eine, in der ein Investor für das Recht der Geringverdiener auf bezahlbares Wohnen kämpft. Eine, in der Protestbürgern Egoismus vorgeworfen wird, weil es ihnen nicht ums Stadtgrün, sondern nur um den freien Blick auf den Kanal gehe. Doch wem kann man glauben? Was steckt hinter den großen Versprechungen des Investors? Und was kann der Bürgerentscheid am Ende bewirken? Licht ins Dunkel bringt die Recherche in der aktuellen ZEIT:Hamburg, zu finden am Kiosk oder gleich hier.
 

10 Jahre S-Bahn zum Flughafen – und keiner feiert

Es ist schon etwas zum Schmunzeln, wenn ein Bahnjubiläum wegen eines Bahnstreiks ausfallen muss. Ursprünglich hatten Flughafen und S-Bahn gestern Vormittag zu einem Pressetermin an der S-Bahn-Haltestelle »Hamburg Airport« eingeladen, weil die Linie S1 zwischen Ohlsdorf und Flughafen zehnjähriges Bestehen feiert, aber dann kam ihnen der Streit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft dazwischen. Zwar fuhr die S1 trotzdem – im Gegensatz zur S3 zwischen Neugraben und Stade –, aber die Auswirkungen des Streikes »konnte man im Vorfeld nicht einschätzen«, sagte uns Christoph Dross, Sprecher der S-Bahn Hamburg. So habe man beschlossen, dass es nicht der richtige Zeitpunkt sei, um ein Jubiläum zu feiern. Ob, wann und wie es nachgeholt wird, stand gestern noch nicht fest. Am 11. Dezember 2008 fuhr die erste S-Bahn die Airport-Haltestelle an, davor waren die Fluggäste auf Bus und Auto angewiesen. Damals dachte man, dass die Haltestelle von etwa 3,5 Millionen Passagieren pro Jahr genutzt werden würde. Inzwischen sind es mehr als doppelt so viele. Rund 7,4 Millionen Fahrgäste wurden im vergangenen Jahr gezählt – so viele wie nie zuvor. Extra für den zehnten Geburtstag ist übrigens eine S-Bahn neu gestaltet worden. Auch sie wartet nun noch auf ihre Enthüllung. Was darauf zu sehen ist, bleibt bis dahin ein Geheimnis.
 
   
   
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Grüße aus dem Weltall an die Uni Hamburg

»Moin, moin, liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen«, grüßt der Astronaut Alexander Gerst direkt aus der ISS inmitten von allerhand technischem Gerät. Er hat eine Videobotschaft an die Studenten der Universität Hamburg geschickt, wo er selbst bis 2010 Doktorand am Institut für Geophysik war. Seit vergangenem Jahr darf er sich sogar Ehrensenator nennen. Die Zeit in Hamburg habe ihn geprägt und ein gutes Stück auf seinen Beruf vorbereitet. »Während ich hier oben forsche, bereitet auch ihr die Zukunft vor. Vielleicht ist unter euch auch die nächste Astronautin oder der nächste Astronaut. Denkt groß! Nehmt Herausforderungen an, und treibt die Grenzen unseres Wissens weiter nach außen. Folgt eurer Neugier hinter die gegenwärtigen Horizonte«, gibt er den Studenten in der zweieinhalb Minuten langen Nachricht mit auf den Weg, bevor er aus dem Bild schwebt. Im Hintergrund ist während der Aufnahme eine rote Flagge der Uni zu sehen, die Gerst extra mit in den Weltraum genommen hat. Zum 100. Geburtstag der Uni im nächsten Jahr will er sie wieder in Hamburg vorbeibringen. Seine Zeit im All endet am 20. Dezember.
   
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Was macht Hamburg zu Ihrer Heimat, Amelie Deuflhard?
 
 
 
 
© Kampnagel Marcelo Hernandez
 
»Ich bin ja Zugereiste, komme aus dem Schwabenland und lebe seit elf Jahren in Hamburg. Inzwischen kenne ich sehr viele, sehr engagierte Menschen hier, die diese Stadt aktiv gestalten, die Visionen entwickeln für die Stadtgesellschaft der Zukunft und diese mit sehr viel Engagement auch Stück für Stück umsetzen. Vor allem dieses persönliche Netzwerk macht Hamburg für mich zur Heimat und spornt mich selbst an, gemeinsam mit anderen immer neue Projekte zu entwickeln, die Hamburg zu einer internationalen, offenen, toleranten, lebenswerten Metropole machen. Einer Metropole, in der sich Menschen unterschiedlichster Herkünfte, Hautfarben und Sprachen zu Hause fühlen.«

Amelie Deuflhard, geboren 1959 in Stuttgart, ist Intendantin von Kampnagel.
 
 
 
Kaffeepause
 
 
Gemütlichkeit mit viel Stil

Jahre-, vielleicht jahrzehntelang lag die Weidenstraße in einem Dornröschenschlaf, war mehr Durchfahrtstraße zwischen Eimsbüttel und Schanze als alles andere. Seit einiger Zeit aber hat sie sich zu einer der spannendsten Straßen Hamburgs entwickelt, ganz so, als hätte die prall gefüllte Schanze einen Happen Kreativität ausgespuckt, für die sie keinen Platz mehr hatte. Und so finden sich hier kleine Designlädchen für Möbel, Mode und ungewöhnliche Küchenutensilien oder innovative Restaurants. Mittendrin hat Elsa Della Negra vor etwas mehr als drei Jahren das Café 53 eröffnet, in dem sie hausgemachte herzhafte und süße Leckereien anbietet. Der lang gezogene, hohe Raum ist schön gestylt, ohne ungemütlich zu wirken, im hinteren Teil gibt es Tische und Stühle, am Eingang laden blaue Sofas und Stapel von Magazinen zum Verweilen ein. Und auch die Kulinarik überzeugt: der Cappuccino für 2,60 Euro mit Kaffee von Drago Mocambo ebenso wie der herrlich cremige und saftige New York Cheesecake mit Schokolade oder der grandiose Schokoladenkuchen mit Mandeln (jeweils 3,80 Euro).

Eimsbüttel, Café 53,
Weidenallee 53–55, Mi–Mo 10–18 Uhr

Elisabeth Knoblauch
 
Alle Mittagstische im ZEIT Gastroführer
 
Gastro-Karte
 
   
   
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Was geht
 
 
 
Rock ’n’ Weihnacht: Lässt es sich zu Weihnachten rocken, oder verkommt jeder Ton zu Kitsch und Jodelei? Das Ohnsorg Theater versucht sein Glück, und dann auch noch op Platt: »Rock op Platt goes Christmas«, Konzert mit Weihnachtsliedern aus aller Welt.
Ohnsorg Theater, Heidi-Kabel-Platz 1, heute, 16/19.30 Uhr, Mi/Do, 19.30 Uhr, Fr, 16 Uhr; ab 31,50 Euro
Kommissar liest Dostojewski: Wer Weltliteratur vor großem Publikum liest, braucht Selbstbewusstsein. Daran mangelt es Schauspieler Devid Striesow nicht: Er erhielt 2004 den Alfred-Kerr-Preis, spielte in unzähligen Kino- und Fernsehfilmen wie »Bella Block« und »Tatort« mit. Nun wagt er sich an Texte von Peter Rosegger, Ephraim Kishon, Robert Walser und Fjodor Dostojewski. Lesung: »Als ich Christtagsfreude holen ging«.
Schauspielhaus, Kirchenallee 39, 19.30 Uhr, 22 Euro
HörSalon: Was ist ein guter Vater? Was macht er anders als die Mutter, und warum fällt es der Frau schwer, dabei zuzusehen? Alexander Solloch (NDR) spricht darüber mit der Schweizer Erziehungswissenschaftlerin Margrit Stamm und dem Kinder- und Jugendpsychiater Jakob Hein. HörSalon: »Väter und Söhne«.
Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2, 20 Uhr, Anmeldung online, Eintritt frei
 
 
 
   
   
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Hamburger Schnack
 
 
Mein kleiner Sohn am Telefon zu einer Bekannten, die einen Hund namens Leo hat: »Hallo, ihr seid sehr schwer zu erreichen, aber vor ein paar Tagen habe ich, glaube ich, mit Leo gesprochen.« Kurze Pause, dann antwortet die Bekannte: »Wohl kaum, das hätte er mir gesagt!«

Gehört von Rea Ziebeil
 
 
   
   
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Meine Stadt
 
 
 
 
Hat der Weihnachtsmann seinen Kleiderschrank ausgemistet, oder ging hier beim rasanten Überflug Reisegepäck aus dem Rentierschlitten verloren?
 

Foto: Rainer Kolbe
 

Das war sie wieder, die Elbvertiefung. Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, über das wir berichten sollten? Schreiben Sie uns: elbvertiefung@zeit.de
 
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Morgen lesen wir uns wieder, wenn Sie mögen!
 
Ihre
Kathrin Fromm
 
 
PS: Gefällt Ihnen unser Letter, leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an unter www.zeit.de/elbvertiefung. Dann schicken wir Ihnen die neue Elbvertiefung, solange Sie wollen, immer montags bis freitags ab 6 Uhr.
 
 
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