Wird Hamburg zur Ballermann-City?

 
+ Olaf Scholz schwenkt nach links + Studentische Telefonseelsorge + Fiese Apps + Mord und Totschlag in Hamburg + Wölfe, Hanseboot +
 

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Sonne (!) und Wolken wechseln sich munter ab, dazu weht ein schwacher Wind – Temperaturen bei 9 bis 10 Grad. Und falls Sie Ihre Balkonpflanzen lieben: Heute Nacht kann es Frost geben.
   
 
Guten Morgen,
 
Annika Lasarzik / Foto: Gretje Treiber
 
Osterstraße und kein Ende: Obwohl der umgebaute Eimsbütteler Boulevard am Sonntag ohne nennenswerte Ausschreitungen wiedereröffnet wurde und auch von der Demo zu kurz gekommener Radfahrer nichts anderes berichtet wird, erreichen uns immer noch geharnischte Mails. Die benennen klar jene, die an den Zuständen in der Osterstraße eindeutig schuld sind. Nämlich: die Autofahrer (die nicht ordentlich parken können), die Radfahrer (die immer mit allem unzufrieden sind) und die Fußgänger, die an der Kreuzung zum Eppendorfer Weg vorschriftsgemäß bei Grün über die Straße gehen.  »Vielen Dank für Ihren gut gemeinten Rat wegen des Abschlusses einer Lebensversicherung« vor dem Überqueren, schrieb mir eine Leserin. »Leider wird das nichts nutzen für den Fall, dass man dabei ums Leben kommt, da bei Suizid für die Lebensversicherung keine Leistungspflicht besteht!«
 
Chapeau! Fragt sich bloß, wie man sich dann als Fußgänger absichert. Jeder einigermaßen brauchbare physische Körperschutz müsste, um gegen die mit abgewandtem Blick über Rot heranjagenden Radler zu helfen, mindestens die Ausmaße einer mittleren Litfaßsäule haben, wäre also hoffnungslos überdimensioniert für eine Eimsbütteler Wohnung, zumal er nur draußen benötigt würde – entsteht hier gerade eine neue Geschäftsidee: Vermietung von Fußgänger-Schutzkokons zum Überqueren der Osterstraße?
 
Es gibt natürlich auch Stimmen, die die aufpolierte Einkaufsmeile keineswegs für den Ort halten, an dem sich sämtliche Verkehrsprobleme Hamburgs manifestieren: »Ich bin heute die Osterstraße rauf- und runtergeradelt, um zu sehen, worüber sich manche Leute aufregen. Ich finde die Umgestaltung wunderschön und perfekt. Ich wäre ein glücklicher Radler, wenn es im Hamburger Westen wenigstens einen solchen geglückten Umbau gäbe«, schreibt ein Leser. Selbst der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ADFC spricht von einem »konsequenten Zeichen in Richtung Verkehrswende«, auch wenn das Ergebnis des Umbaus »nicht konfliktfrei« sei.
 
An dieser Stelle muss ich, ich kann nichts anders, auf eine Stadt hinweisen, in der alles viel, viel schlimmer ist, eine Stadt, die eigentlich nur noch aus Konflikten besteht, für die es allerdings so erkennbar keine Lösung gibt, dass viele Bürger der festen Überzeugung sind, ihre eigene (Haupt!-)Stadt verachte sie  – und spätestens jetzt wissen Sie auch, von welcher Stadt die Rede ist. Was in Berlin alles nicht fertig wird und warum so viele diese Stadt trotzdem lieben, das haben im ZEIT:Magazin zwei berufene Kollegen aufgeschrieben: Lorenz Maroldt, Chefredakteur des Berliner »Tagesspiegels« und Macher des preisgekrönten Berlin-Newsletters »Checkpoint«, und Harald Martenstein, Kolumnist beim ZEITmagazin. Sollten Sie es noch nicht getan haben: Lesen Sie diesen Text.
Danach, versprochen, werden Sie Hamburg wesentlich entspannter sehen. Selbst die Osterstraße. 

 


Olaf Scholz schwenkt nach links
 
Niemand, der Vollzeit arbeitet, soll im Alter auf öffentliche Hilfe angewiesen sein, also: Zwölf statt 8,84 Euro Mindestlohn! Das sagt … na, wer? Nein, wir zitieren hier keinen Gewerkschafter. Diesmal lehnt sich kein Geringerer als Olaf Scholz weit nach links aus dem Fenster: Im »Spiegel«-Interview plädiert Hamburgs Bürgermeister für die Erhöhung des Mindestlohns und warnt vor Altersarmut. Warum das überrascht? Nun, Scholz war streng linker Ideen bisher unverdächtig, zählt selbst zum pragmatisch-rechten Flügel seiner Partei, gilt als wirtschaftsnah. Dass gerade er sich nun ganz offen aus dem Repertoire der Linkspartei bedient (die mit jener Forderung in den Bundestagswahlkampf zog), macht stutzig. Aber werfen wir mal eine weitere Zahl in den Raum: 2021. Da steht die nächste Bundestagswahl an – und wir ahnen dunkel, wer da von bestimmten Wahlplakaten lächeln könnte… zumal Scholz sich nicht zum ersten Mal in die Debatte um die Neuausrichtung der SPD einmischt. Schon eine Woche zuvor überraschte er mit einem Thesenpapier, forderte eine »schonungslose Betrachtung der Lage«. Die Genossen müssten »konkret sein, wenn es um soziale Gerechtigkeit geht«. Mit der Mindestlohn-Forderung legt Scholz nach. Und das kann er sich, Image hin oder her, erst mal auch erlauben: In der Opposition ist es wieder schick, radikale Forderungen zu stellen – schließlich läuft man nicht Gefahr, selbst darauf festgenagelt zu werden. Nur: Wenn Scholz schon im »Spiegel« tönt, dass die SPD dieses Jahr die Bundestagswahl hätte gewinnen können – warum ist er mit seiner genialen Idee nicht früher rausgerückt?
 
   
   
 
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Wird Hamburg zur Ballermann-City?
 
Der Tourismus boomt, das wissen wir: Die Elphi-Plaza hat in einem Jahr schon vier Millionen Besucher angelockt, die Zahl der Hotelübernachtungen steigt mal wieder (auf 14 Millionen in diesem Jahr), über 26 Millionen Menschen besuchten letztes Jahr den Hafen. Sind nun alle glücklich? Mitnichten. Jochen Menzel, Sprecher des Hamburger Zukunftsrats, kritisiert uns gegenüber das Streben nach Wachstum im Tourismus. »Man kann Touristen schlecht sagen, dass sie wegbleiben sollen«, räumt er ein, »doch inzwischen sollte die Stadt zumindest weniger für sich werben. Warum auch? Seit die Elbphilharmonie da ist, kommen die Besucher von allein.« Doch: Ist Wachstum wirklich so schlimm? Schließlich sehen laut Umfrage des Tourismusverbandes »nur« 26 Prozent der Hamburger dabei negative Folgen. Ein verzerrtes Bild, meint Menzel. »Die meisten Hamburger, die in ruhigeren Gegenden wohnen, kriegen Lärm, Müll, Straßensperren natürlich gar nicht mit. Doch der Bezirk Mitte ist mit Großveranstaltungen überlastet, hier ist der Frust groß.« Außerdem: Ökologische Probleme und soziale Lasten des Tourismus, wie prekäre Arbeitsbedingungen in Hotels oder auf Kreuzfahrtschiffen, seien kaum Thema. Von den über 300 Hotels sind laut Senat nur neun als umweltfreundlich zertifiziert. Die Hamburg Tourismus GmbH müsse endlich ein Nachhaltigkeitskonzept vorlegen, so Menzel, das sich an den UN-Nachhaltigkeitszielen für Hamburg orientiert und Regeln fürs Gewerbe festlegt; dieses Konzept ist schon seit Anfang 2016 in Arbeit. Und es gelte, eine »nachhaltige Tourismusstrategie« zu entwickeln, mit einem »Tourismusgremium, das Akteure aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft an einen Tisch bringt«, sagt Menzel. »Von Zuständen wie auf Mallorca sind wir noch weit entfernt. Doch wir müssen uns alle engagieren, damit es nicht dazu kommt.«

 


»Oft geht es um Einsamkeit im weitesten Sinne«
 
Am Sonnabend (!) feierte die Studentische Telefonseelsorge Hamburg ihren 40. Geburtstag. Wir haben den Leiter, Pastor, Diplom-Psychologen und Psychotherapeuten Christof Jaeger, gefragt, ob sich die Probleme der Anrufer in diesen vier Jahrzehnten gewandelt haben.
 
Elbvertiefung: 40 Jahre Studentische Telefonseelsorge – ist das etwas, das man feiern sollte?
Christof Jaeger: Natürlich! Wir sind froh und glücklich, dass es uns so lange gibt und dass wir jedes Semester neue Studierende finden, die viel Zeit und Engagement reinstecken. Wir sind etwas Besonderes, weil wir die Einzigen sind, bei denen nur Studierende am Telefon sitzen.
 
EV: Welches sind die häufigsten Probleme der Anrufer?
Jaeger: Die Bandbreite ist riesig und reicht von Beziehungs- und beruflichen Problemen über psychische Probleme bis hin zu Menschen, die psychisch krank sind und davor stehen, in eine Klinik zu gehen. Oft geht es um Einsamkeit im weitesten Sinne. Aber es gibt auch klassische Anfragen, wo jemand mit seinem Fach oder einer konkreten Prüfungssituation Schwierigkeiten hat.
 
EV: Haben sich die Themen in den vergangenen Jahren verändert?
Jaeger: Ich habe vor 21 Jahren die Ausbildung gemacht. Und mein Eindruck ist, dass sie sich gar nicht so wesentlich gewandelt haben – vielleicht gerade, weil es so existenzielle Probleme sind. Vor allem Beziehungsthemen sind zeitlos. Und es ist kein neues Phänomen, dass Menschen allein und einsam sind. Für die ist es eine super Sache, etwas so Niedrigschwelliges zu haben. Auf jeden Fall ist es nichts Ehrenrühriges, bei der Telefonseelsorge anzurufen.
 
EV: Gibt es Spitzenzeiten, beispielsweise vor Prüfungsphasen oder vor Weihnachten?
Jaeger: Das schwankt tatsächlich, aber total unsystematisch. Manchmal haben wir zwei Anrufe pro Abend, manchmal acht. Insgesamt sind es ungefähr 2000 pro Jahr.
 
EV: Wie können Sie helfen?
Jaeger: Die meisten wollen mit dem ernst genommen werden, was sie bewegt. Häufig geht es tatsächlich darum, die Lebenssituation auszuhalten, in der sie gerade sind und für die es im Moment einfach keine Lösung gibt. Vielen tut es gut, wenn sich das jemand anhört.
 
EV: Ihre Mitarbeiter sind selbst noch Studenten und damit oft noch sehr jung. Haben sie genug Lebenserfahrung, die Probleme der Anrufer nachvollziehen zu können?
Jaeger: Es geht weniger um das Alter als um die Frage, wie man alt geworden ist. Viele haben einiges an Leben hinter sich, aber wenig erlebt. Und es gibt Junge, die schon sehr viel erlebt haben. Es kommt immer darauf an, wie reflektiert jemand mit seinen Erfahrungen umgeht.
 
Die Studentische Telefonseelsorge der Evangelischen Studierendengemeinde Hamburg ist an 365 Tagen im Jahr von 20 Uhr bis Mitternacht unter der Nummer 040-411 70 411 zu erreichen. Alle Anrufer bleiben anonym, auch Nicht-Studierende können anrufen.
 
   
   
 
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Mord und Totschlag in Hamburg

Die Große Freiheit nachts um halb eins. Die Europapassage zur Adventszeit. Die S3 kurz nach einem HSV-Spiel. Ja, es gibt so einige Orte in Hamburg, die uns kalte Schauer über den Rücken jagen – nicht nur in skandinavischen Wäldern, auch in unserer Stadt liegt viel Potenzial für Grusel und Nervenkitzel. Beim elften Hamburger Krimifestival entführen ab Dienstag rund 40 Schriftsteller aus acht Ländern an schaurige Orte – und beim »Hamburger Abend« wird die Elbe zur Krimi-Kulisse: Marina Weib liest aus »Drei Meter unter null«, Till Raether aus »Dreiauge«, und Friedrich Dönhoff stellt seinen Roman »Heimliche Herrscher« vor. Darin soll Kommissar Sebastian Fink eine Mordserie aufklären, welche die Hamburger in Angst und Schrecken versetzt. Die Opfer hatten eigentlich nichts gemeinsam, engagierten sich aber alle in der Flüchtlingsfrage. Am Ende führen Finks Ermittlungen ins Rotlichtmilieu… Auch sehr zu empfehlen: Leonie Swann, deren Schafskrimi »Glenkill« zum Bestseller wurde, liest am Donnerstag aus ihrem Roman »Gray« – ohne Schaf, dafür mit einem Papagei als Ermittler. Robert Harris stellt am Mittwoch seinen Polit-Thriller »Munich« vor, der vor dem Hintergrund realer Weltgeschichte angesiedelt ist. Und nach Skandinavien geht es dann doch, bei Leseabenden wie »Etwas ist faul in Dänemark« und »Feinste Finessen in Finnland«. Im letzten Jahr kamen übrigens 10.000 Besucher – wie erklärt sich die Faszination für das Genre? Ganz einfach, die Autoren »lassen uns hinter gesellschaftliche Fassaden blicken und in seelische Abgründe schauen«, schreibt die Festivalleitung, »sie nehmen uns dorthin mit, wo das Böse wohnt«. Hamburger, uns graut vor euch...

 


Unsichere iPhone-Apps

Apps, die man aus dem App Store auf sein iPhone lädt, wurden vor ihrer Veröffentlichung doch sicher von Apple geprüft und halten ergo jedem Sicherheitstest stand, richtig? Von wegen! Wie der Hamburger IT-Sicherheitsspezialist Thomas Jansen nun feststellte, weisen nicht weniger als 111 der 200 in Deutschland beliebtesten kostenlosen iOS-Apps eine Sicherheitslücke auf, die es Fremden erlaubt, die Log-in-Daten der Nutzer abzufangen. Dazu brauchen die Hacker lediglich ein bisschen Spezial-Hardware, etwas Software-Kenntnis, die nötige kriminelle Energie – und ein Opfer, das mit seinem iPhone idealerweise dasselbe WLAN benutzt. Jansen zeigt das in einem Video beispielhaft an der Shopping-App Shein. Wie es zu diesen Lücken kommen kann? »Während am Anfang gehofft wird, dass man noch zu klein und daher nicht im Fokus eines Angreifers ist, so wird später damit argumentiert, dass es bisher ja auch immer gut gegangen ist«, erklärt der ehemalige Apple-Mitarbeiter den Kollegen von ZEIT ONLINE. Wer nun glaubt, dass die Firmen wenigstens schnell nachgebessert hätten, liegt ebenfalls falsch. 51 fehlerhafte Apps bei 24 verschiedenen Unternehmen hat der IT-Experte bislang gemeldet. »Bis heute haben 16 von ihnen geantwortet«, sagt er, »aber nur fünf haben die Schwachstellen beseitigt.« Tipps, wie Sie sich schützen können, finden Sie hier.
   
   
 
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Mittagstisch
 
 
Globalisiertes Dolce Vita
 

Dunkel ist es hier, und das liegt nicht an dem Hamburger Herbst vor den großen Fenstern. Wände und Einrichtung des DaCaio sind grau und schwarz gehalten, die weißen Tischdecken leuchten tapfer dagegen an. Einzige Farbtupfer: die bernsteinfarbenen Wassergläser und die bronzefarbenen Innenseiten der überdimensionierten schwarzen Lampenschirme. »Italienische Kochkunst« soll es hier geben, die Erwartungen sind hoch, schließlich befindet man sich im Erdgeschoss des Vier-Sterne-Designhotels The George unweit der Außenalster. Doch die Tagliatelle mit Entensugo und den wenig süßen Dörrpflaumen (11,50 Euro) präsentieren sich deftig und einseitig. Das Brasato vom Holsteiner Rind mit Rosenkohl und Kartoffelpüree (16 Euro) ist fein, doch fragt man sich hier ebenso wie bei dem Nachtisch aus marinierten Blaubeeren mit Crème fraîche (5,50 Euro), in welchem Zusammenhang das mit der italienischen Küche steht. An einer Wand hängen Schwarz-Weiß-Fotos: Das südliche Italien, vorwiegend Rom, nach dem Zweiten Weltkrieg. »La Dolce Vita« seufzt der Kellner. In der globalisierten Küche des DaCaio wird man es nicht finden.
 
St. Georg, DaCaio Restaurant im The George, Barcastraße 3, Mittagstisch 12 bis 15 Uhr
 
Elisabeth Knoblauch
 
Alle Mittagstische im ZEIT Gastroführer
 
Gastro-Karte
 
   
   
 
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www.martinstage.de
 
   
   
 
 
Was geht
 
 
 
»Dokumentierter Schmerz: Kaum jemand weiß, dass sich im heutigen Ortsamt St. Pauli bis 1939 das Jüdische Krankenhaus befand. Ab 1933 demontierten es die Nationalsozialisten, 1939 wurde es geschlossen. Im Dokumentarfilm »Den Nazis ein Dorn im Auge« schildern Zeitzeugen, Angehörige und Historiker den Prozess der Demütigung, Vertreibung und Ermordung von Patienten und Mitarbeitern. Im Anschluss stellen sich die Filmemacher Bertram Rotermund und Rudolf Simon den Fragen des Publikums.
Ledigenheim, Rehhoffstraße 1–3, 19 Uhr, Spenden erbeten
»Musizieren, meditieren: Srikhol und E-Bass, Tabla und Schlagzeug, Sitar und Gitarre entführen in eine Welt zwischen Ost und West. Das »Gharana Project« erschafft dabei experimentelle Klänge voller meditativer Harmonien. Die indisch-deutsche Band versteht sich als interkulturelles Projekt, inspiriert von der Gharana, einer traditionelle Musizier- und Lehrform der nordindischen Musik.
Laeiszhalle, Johannes-Brahms-Platz, 20 Uhr, VVK 17,60 Euro
»Perfect Mainstream: Auf den ersten Blick erinnert er an Bob Marley, nach den ersten Takten an Gentleman. Bis sich elektronischer Pop einschleicht, Teenies in Musikvideos schmachten – und JP Cooper sich als Mainstream-Hoffnung outet. Das brachte den Engländer mit Hits wie »Perfect Strangers« oder »September Song« international in die Top Ten. Nicht übel, aber auch nicht gefährlich.
Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66, 21 Uhr, VVK ab 17,20 Euro
 
 
 
Was kommt
 
 
 
»Benefiz mit Rafik: Manchmal kann schon der Kauf eines Buches etwas bewirken; der Erlös von »Suppen für Syrien« etwa geht zu 100 Prozent an syrische Kinder und Jugendliche in Not. Nun liegt die deutsche Version des Kochbuchs vor, für das sich Schriftsteller Rafik Schami besonders einsetzt. Der begnadete Erzähler nimmt seine Gäste am Benefizabend mit auf einen poetischen Spaziergang durch Damaskus.
Passage Kino, Mönckebergstraße 7, Di, 19.30 Uhr, 15 Euro
»Markt der Möglichkeiten: Karriere will fast jeder machen. Aber braucht man dazu das Abi? Und welche Branche ist die richtige: Media-, Werbe-, Event- oder E-Commerce-Agentur, Verlag, Games- oder IT-Unternehmen? Der »Talent Day Medien + IT« bietet eine erste Orientierung im Wust der Möglichkeiten. Praktisch: Vor Ort sichten potenzielle Ausbilder die Fachkräfte von morgen.
CinemaxX Hamburg-Dammtor, Dammtordamm 1, Mi, Kickoff ab 8.30 Uhr, persönliche Termine mit ausgewählten Firmen ab 11 Uhr, Anmeldung online
»Neue Perspektiven: In der Elbstation entwickeln Jugendliche eigene Theaterstücke, Filme und Hörspiele – und das ist mehr als ein kreativer Spaß: Die Mitarbeiter begleiten sie auf dem Weg zur Ausbildung oder zum Studium. Unterstützen können Sie das spendenfinanzierte Projekt am Donnerstag: Da werden großformatige Fotos in hochwertigen Rahmen versteigert, welche die jungen Leute in einem Workshop erstellt haben.
Elbstation, Do, ab 19 Uhr, Große Elbstraße 143a
»Sehend blinde Bühne: Das Stück ist ein Trichter. Da muss jede Menge durch: Bühnenbilder, Schauspieler und die Geschichte der Menschheit. »Schere Faust Papier« ist für Regisseur Ersan Mondtag deshalb ein Abbild unseres Alltags: »Wir leben in einer Zeit der Reste, der Splitter und haben die Sehnsucht, das alles wie Bruchstücke antiker Statuen zu kitten«, erklärt er. »Das schaffen wir auch – indem wir sehend blind werden.« Letzte Aufführung des Werks von Michel Decar.
Thalia Theater, Gaußstraße 190, Fr, 20 Uhr, 22 Euro
»Kaffee mit Katja: Röstung ist nicht gleich Röstung, Kaffee nicht gleich Kaffee. Interessiert Sie nicht die Bohne? Das wird Katja Nicklaus, Expertin des perfekten Aromas, umgehend ändern. Bei einer Proberöstung lernen Sie, Kaffee schonend zu verarbeiten und schnüffeln an vier ausgesuchten Bohnen-Raritäten. »Röstung und Zubereitung – die besondere Kaffeeveranstaltung«.
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Hamburger Schnack
 
 
Dialog in einer Kaffeerösterei in der Speicherstadt. Ich: »Einen Latte Macchiato, bitte. To Go.« Bedienung: »Also laktosefrei?« Ich: »Hä?«
Bedienung: »Na, Sie sagten doch gerade: No Kuh. Oder nicht?«

Gehört von Kai Gerullis

 
 
 
   
   
 
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Meine Stadt
 
 
 
 
Gelebte Anarchie in Ottensen

Foto: Pia Baumeister
 

Was fehlt

Wölfe. Zumindest Wölfe, die in Schleswig-Holstein dauerhaft leben wollen. Trotz diverser Nachweise umherziehender Tiere in dem Bundesland – seit 2007 seien 50 Sichtungen bestätigt worden –, gebe es nach wie vor »keine residenten Einzeltiere, Paare oder gar Rudel in Schleswig-Holstein«, teilte das Wolfsmanagement des Landes mit. Die beobachteten Exemplare seien alle auf der Durchreise gewesen. Offen blieb, ob sich nun die Bewohner Schleswig-Holsteins eher freuen sollten. Oder ob es sie nachdenklich stimmen sollte, dass ihr Bundesland dermaßen unattraktiv für die Tiere ist, wohingegen im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern schon im Jahr 2000 wieder Wölfe geboren wurden.

Die Hanseboot, die Bootsmesse auf dem Trockenen, wurde am Sonntag das letzte Mal in den Hamburger Messehallen veranstaltet. Nach 58 Jahren macht die Messe nun dicht; eine Nachfolgemesse im Wasser ist ab 2019 geplant. »Das ist nicht dasselbe!«, versicherten Besucher mit tränenerstickter Stimme.
 
Das war sie wieder, die Elbvertiefung. Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, über das wir berichten sollten? Schreiben Sie uns: elbvertiefung@zeit.de
 
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Morgen lesen wir uns wieder, wenn Sie mögen!

Ihr
Mark Spörrle
 
 
PS: Gefällt Ihnen unser Letter, leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an unter www.zeit.de/elbvertiefung. Dann schicken wir Ihnen die neue Elbvertiefung, solange Sie wollen, immer montags bis freitags ab 6 Uhr.
 
 
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