| Guten Morgen, | | |
bessere Straßenreinigung für umsonst! Im Januar startet sie, die neue Sauberkeitsoffensive, die Hamburger Müllecken verschwinden lassen soll, 400 orangefarbene Frauen und Mannen sollen neu dafür eingestellt werden, dass man endlich nicht mehr durch Unrat und Hundekot stapfen muss – und, jetzt kommt’s: Wir müssen keinen Cent dazubezahlen! Die umstrittene Straßenreinigungsgebühr, sie ist vom Tisch, bevor sie da war. Dies verkündete gestern Umweltsenator Jens Kerstan. Die 27 Millionen Euro, die der Extraobulus in die Stadtkasse hätte spülen sollen, würden angesichts guter Steuereinnahmen nun doch aus Steuermitteln bezahlt. Sagte Kerstan und versprach zugleich »keinerlei Abstriche bei der geplanten Sauberkeit in unserer Stadt«. Wir werden das mit eigenen Füßen kontrollieren. Und sind gespannt, wo demnächst 27 Millionen eingespart werden. (Nein – nur ein Scherz. Oder?) Noch ein großer Hamburger Gewerbekomplex könnte bald in Schutt und Staub fallen (siehe unseren gestrigen Bericht über die City): das einst als größtes ökologisches Einkaufszentrum Deutschlands geplante »Vivo« in Ottensen. Wie das »Hamburger Abendbatt« berichtet, prüft die Finanzbehörde, ob man das defizitäre Objekt, in dem mittlerweile nur noch Behörden hausen, entweder »revitalisieren« oder verkaufen kann, »zum Zwecke des Wohnungsbaus«. Langsam wird das ein Trend. Und dann kamen auch die heißen News zum Fernsehturm, Telemichel, Heinrich-Hertz-Turm, Langen Spacken, Berlintopper und wie er gemäß der in den sozialen Medien heftig ventilierten Namensfrage noch so heißen mag. Vorweg: Das Allerspannendste bleibt noch offen. Die Frage, ob es im ehemaligen Drehrestaurant – Fans, die sich bei uns meldeten, schwelgten in »Kuchen satt«-Erinnerungen – künftig auch wieder einen Restaurantbetrieb geben wird. Ein Betreiber werde noch gesucht, hieß es gestern von der Kulturbehörde. Aber: Es gibt nun einen Letter of Intent zwischen dem Turmbesitzer, der Deutschen Funkturm GmbH (DFMG), der Bundesregierung und dem Hamburger Senat, dem zufolge beide Plattformen saniert und wieder für die Öffentlichkeit geöffnet werden. Dazu kommt ein Eingangsgebäude am Fuß des Turms. Bund und die Stadt bezahlen dafür jeweils 18,5 Millionen Euro – vorausgesetzt, die Bürgerschaft stimmt zu. Auf die Debatte kann man sich freuen. Bevor wir nun zum Verkehr und dem HSV kommen: Im hinteren Teil dieses Letters startet heute die neue, unregelmäßige, aber nützliche Rubrik »Zugriff«. Hier erfahren Sie künftig sofort, wenn es Tickets für große Events in Hamburg gibt.
Bus- und Bahnbetreiber wollen mehr Geld – für bekannte Projekte Solange die jamaikanischen Koalitionsverhandlungen noch laufen, wollte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen offenbar die Chance nutzen, um von der neuen Bundesregierung ein Sonderprogramm in Höhe von rund 20 Milliarden Euro für die kommenden zehn Jahre zu verlangen. Die Bus- und Bahnbetreiber trafen sich gestern in Hamburg, um mehr Geld für den öffentlichen Personennahverkehr (kurz und amtsdeutsch: ÖPNV) zu fordern. Da kommt man sofort ins Träumen, denkt an ein engmaschiges U- und S-Bahn-Netz – vielleicht sogar an eine Rückkehr der Straßenbahn? Doch solche Visionen hat Christoph Kreienbaum von der Hamburger Hochbahn nicht parat, wenn es um das Sonderprogramm geht. Die zwei größten Baustellen seien der Bau der U5 und die Umstellung auf elektrisch betriebene Busse. Sind die nicht eh schon beschlossene Sache? »Ja, aber bislang sind die Projekte eben noch nicht durchfinanziert«, erklärt Kreienbaum. Bislang gibt der Bund zwar für solche Großprojekte auch Geld, jedes Jahr deutschlandweit 333 Millionen Euro, so will es das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (kurz, Sie ahnen es: GVFG), aber der Bedarf ist 20-mal so hoch. Klar, da käme so ein Sonderprogramm gerade recht. Und falls nicht – wird die U5 dann kürzer? »Nein. Die Projekte werden umgesetzt. Die Frage ist nur, über welche Töpfe sie finanziert werden«, sagt Kreienbaum. Und vielleicht bleibt ja doch mal etwas für Visionen übrig. |
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