| Guten Morgen, | | |
kaum hat der Winterdom begonnen, kommt Weihnachten mit Riesenschritten näher. Und das von Jahr zu Jahr schneller. Während auf dem Rathausmarkt noch der Roncalli-Weihnachtsmarkt aufgebaut wird, gibt es auf dem Winterzauber in Wandsbek schon seit Anfang November Glühwein, Schlittschuhlauf und Après-Ski-Hüttenfeeling – okay, die Berge und der Schnee fehlen, aber hey: Wir sind in Hamburg! In den Regalen der Geschäfte stehen die Weihnachtsmänner gefühlt seit dem Ende der Sommerferien. Und ich bin sicher, irgendwann wird es der erste Ladeninhaber nicht mehr aushalten und noch vor Heiligabend die Auslagen mit bezipfelmützten Osterhasen dekorieren – Osterhasen, die mich vor das übliche Dilemma stellen werden: Ich bringe es nicht übers Herz, sie zu essen.
Falls Sie nun, ebenfalls passend zu Ostern, spontan »Weichei!« gedacht haben, es ist jetzt sogar wissenschaftlich erwiesen: Männer sind so verletzlich. Vor allem auch in Bezug auf Krankheiten. Und wenn sie, wenn ihnen die Nase kribbelt, gleich eine Erkältung fürchten – Frauen bemühen dann gerne das Wort »Hypochonder« –, dann tun sie dies völlig zu Recht. Hat die Immunologin Beatrix Grubeck-Loebenstein von der Universität Innsbruck herausgefunden, die untersucht, wie sich die Immunsysteme der Männer von denen der Frauen unterscheiden. Die Antwort, aus männlicher Sicht: Erheblich. Die Wissenschaftlerin selber formulierte es gegenüber der Nachrichtenagentur dpa so: »Grob vereinfacht lässt sich feststellen, dass Männer häufiger krank werden können als Frauen.« Wieso? Das ist ziemlich einfach. Während das weibliche Hormon Östrogen die Vermehrung von spezifischen Immunzellen unterstützt, die Krankheitserreger bekämpfen, unterdrückt das männliche Hormon Testosteron diesen Mechanismus. »Das Immunsystem von Frauen reagiert deshalb schneller und aggressiver gegen Krankheitserreger als das von Männern«, sagt Marcus Altfeld vom Heinrich-Pette-Institut in Hamburg.
Mehr noch: Je höher der Testosteron-Spiegel im Körper eines Mannes ist, desto mehr wird das männliche Immunsystem geschwächt. Gut, es spielen noch andere Faktoren eine Rolle; der Lebensstil, diverse Risiken. Dennoch: Echte Kerle trifft es besonders hart. Je mehr sie daran glauben.
Hatschi!
Nimm das, Berlin! Leben Sie schon so lange in Hamburg, dass Sie noch auf dem Fernsehturm zum Kuchensattessen waren? Dann haben wir jetzt eine gute Nachricht für Sie. Der Telemichel, eigentlich Heinrich-Hertz-Turm, soll wieder für Besucher geöffnet werden. Geplant ist das schon lange, aber jetzt werden die Pläne endlich konkret. Heute will die Kulturbehörde darüber informieren, wie das finanziert werden soll. Bereits im letzten Jahr hatte der Bund 18,5 Millionen Euro für die Sanierung des Turms, der der Deutschen Funkturm GmbH gehört, bewilligt. Im Jahr 2001 war der sanierungsbedürftige Koloss aus dem Jahr 1968, dessen Restaurant, das sich um den Turm drehte (wie in Berlin!), eine weithin beliebte Attraktion war, geschlossen worden. In der Folge geschah lange nichts, außer dass Ideen scheiterten, zum Beispiel die, den Langen zu einer gigantischen Reklametafel zu machen oder zum Hotel umzubauen – viel zu teuer! Aber die Liebe der ehemaligen Kuchenesser zum Turm blieb bestehen: Im Juli 2015 gründete sich sogar eine Stiftung, die unter anderem »die fantastische Aussicht wieder für jedermann ermöglichen« wollte. Deren Geld ist nun nicht mehr Teil des offiziellen Finanzierungskonzepts; Hartmut Witte von der Stiftung »Fernsehturm Hamburg Aufwärts« ist aber überzeugt: »Wenn wir nicht wären, wäre nichts passiert.« Aber erst mal sehen, was jetzt geschieht. |
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