»Speeddating für einen guten Zweck«

 
+ Wie lange wollen wir arbeiten? + Aufruhr wegen 100 Stones-Tickets + Die »Reichsbürger« werden mehr + Ausländische Austern retten heimische Miesmuscheln! + Ausgezeichnete Naturarbeit +
 

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Es bleibt trocken und kalt, dafür wird es sonnig. Die Gradzahl: egal. Und ob es morgen wieder regnet, darüber stritten gestern heftig Meteorologe und Meteorologin.
   
 
Guten Morgen,
 
Annika Lasarzik / Foto: Gretje Treiber
 
heftige Frage zum Wochenanfang: Ist der Acht-Stunden-Tag noch zeitgemäß? Nein, glaubt der Rat der Wirtschaftsweisen und fordert eine Lockerung des Arbeitszeitgesetzes. Flexible Arbeitszeiten seien »wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen«, erklärte »Weisen«-Vorsitzender Christoph Schmidt der »Welt am Sonntag«. Der Arbeitnehmerschutz habe sich zwar bewährt, er sei aber teils »nicht mehr für unsere digitalisierte Arbeitswelt geeignet«: Die Vorstellung, »dass man morgens im Büro den Arbeitstag beginnt und mit dem Verlassen der Firma beendet«, sei »veraltet«. Unternehmen bräuchten die Sicherheit, dass sie nicht gesetzeswidrig handelten, wenn ein Angestellter abends noch an einer Telefonkonferenz teilnehme und dann morgens beim Frühstück schon wieder Mails lese.

Hintergrund der Sache: Die Metall-Tarifverhandlungen stehen an, und die Reform des Arbeitszeitgesetzes ist gerade eines der heißen Themen bei den Sondierungsgesprächen über eine Jamaika-Koalition in Berlin. Arbeitgeber fordern ohnehin seit Längerem – Polizisten, Feuerwehrleute, Krankenhausangestellte, Schichtarbeiter bitte hier nicht weiterlesen! –, die tägliche Arbeitszeit nicht mehr auf acht Stunden am Tag zu begrenzen, sondern als Limit nur noch die maximale Wochenarbeitszeit von 48 Stunden gelten zu lassen.

Die Gewerkschaften lehnen das ab. Von einer »Streichung des Feierabends« ist die Rede; Möglichkeiten für flexibles Arbeiten gebe es auch jetzt schon: Immerhin hätten die Arbeitnehmer im Jahr 2016 1,8 Milliarden Überstunden angesammelt. Und »Digitalisierung«, das bedeute für die meisten Beschäftigten schlicht die Verdichtung ihrer Arbeit bis hin zur ständigen Erreichbarkeit.
 
Tatsächlich ist in der Realität der Acht-Stunden-Tag für viele längst Makulatur. 65 Prozent der Beschäftigten leisten regelmäßig Überstunden, rund ein Fünftel (22 Prozent) muss auch in der Freizeit für die Arbeit verfügbar sein, das ergab bereits vor drei Jahren das iga-Barometer der gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherungen. Schon davor hatten Umfragen ans Licht gebracht, dass mittlerweile fast jeder Zweite im Urlaub ein bis zwei Stunden am Tag arbeitet – durch Smartphones ist für viele die Dauererreichbarkeit auch in der Freizeit schon fast normal.
 
Zugleich ist Dauerstress im Job einer der häufigsten Gründe für Erkrankungen. Wohin das im Extrem führen kann? Erst kürzlich wurde der Fall einer 31-jährigen Japanerin bekannt, die nach 159 Überstunden in einem Monat an Herzversagen starb – selbst nach Ansicht der Behörden bestand da ein Zusammenhang!
 
Andererseits wünschen sich nicht nur international arbeitende Unternehmen eine Abkehr von starren Regeln. Auch viele Arbeitnehmer wollen flexibler arbeiten, um so Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren zu können. Dazu kommt, dass nicht jede Mail am Abend, nicht jeder Überstundentag gleich Stress bedeutet – es kommt immer auf die Bedingungen an. Und auf die Motivation und die Freiheiten, die der Einzelne hat. Da belegen Studien, dass Arbeiter und einfache Angestellte weit mehr stressbelastet sind als Manager. Auch das spricht aber dafür, zum Schutz der Schwächeren den Arbeitsschutz zu lassen wie er ist; Ausnahmen, siehe Polizei und Co, gibt es bereits genug.
 
Und so häufig die gesetzlichen Regelungen schon zur Farce verkommen sind – ihre Verteidiger fürchten, dass, werde einmal an ihnen gerührt, noch weitere Hemmungen fielen. Wäre doch gelacht, wenn dann jemand nicht auch die Wochenarbeitszeit ausweiten wollte. Nur damit mehr Geld aufs Offshore-Konto fließt. 

 


Aufruhr wegen 100 Stones-Tickets
 
82.000 Menschen verfolgten Anfang September das Konzert der Rolling Stones im Stadtpark. Hundert von ihnen hatten ihre Tickets für lau über das Bezirksamt Hamburg-Nord bekommen, das die Freikarten wiederum vom Veranstalter FKP Skorpio erhalten hatte. Was bis dato Reaktionen von »Ist so üblich« bis zu »Die haben’s nötig!« ausgelöst hat, ist nun ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Wie der »Spiegel« berichtet, wurde von Amts wegen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, außerdem sei eine anonyme Strafanzeige eingegangen. Gegen wen und weswegen, ob wegen Bestechung, Bestechlichkeit oder Vorteilsannahme im Amt, darüber wollte sich die Sprecherin der Staatsanwaltschaft laut »Spiegel« nicht äußern. Laut dem stellvertretenden Bezirksamtsleiter Tom Oelrichs seien dem Amt die Tickets als »Arbeitskarten« angeboten worden, man habe sie angenommen, damit die Verwaltung, aber auch Kommunalpolitiker einen »unmittelbaren dienstlichen beziehungsweise politischen Eindruck« gewinnen konnten. Die Hälfte der Tickets sei unter anderem an Mitarbeiter, die vor Ort die Einhaltung von Vorgaben kontrollieren sollten, verteilt worden, aber auch an jene, die wegen der Veranstaltung Überstunden machen mussten. Die andere Hälfte bekamen Mitglieder der Bezirksversammlung angeboten. Dass damit der Weg für zukünftige Großveranstaltungen geebnet werden sollte, streitet ein Sprecher des Veranstalters ab: »Es ist auch unrealistisch zu glauben, dass so etwas auf diesem Wege möglich wäre.« Wir hätten uns gern von der Situation einen unmittelbaren dienstlichen Eindruck verschafft; allein, uns fehlten die Arbeitskarten.
 
   
   
 
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Info-Veranstaltung: Mittwoch, 15.11.2017, 18:00 Uhr
Ort: Marienkrankenhaus, Alfredstr. 9, 22087 Hamburg

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»Speeddating für einen guten Zweck«
 
Beim Aktivoli-Marktplatz treffen heute Abend die Vertreter von jeweils rund 30 Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen zu einer Art Speeddating aufeinander. Wieso das? Und was haben beide Seiten davon? Wir haben die Projektleiterinnen, Maren Gutmann und Heike Oelze, gefragt.
 
Elbvertiefung: Sie nennen die Veranstaltung »Speeddating für einen guten Zweck«. Welche einsamen Herzen wollen Sie denn verkuppeln?
Heike Oelze: Statt Singles wollen wir Unternehmer und gemeinnützige Organisationen, also NPOs (Non-Profit-Organisationen), zusammenbringen. Das Besondere dabei: Alle sollen ihre Expertise oder Zeit zur Verfügung stellen. Beide Seiten sollen etwas einbringen. Ein IT-Unternehmen spendet zum Beispiel einem Krankentransportunternehmen alte Laptops, die Azubis kümmern sich um den Support, dafür bekommt das Unternehmen einen Erste-Hilfe-Kurs. Es ist ausdrücklich untersagt, Geld auszutauschen.
 
EV: Die Unternehmen könnten doch auch einfach pro bono arbeiten.
Maren Gutmann: Ja, aber die Idee ist, dass die gemeinnützigen Organisationen aus der klassischen Bittsteller-Position rauskommen und man einander auf Augenhöhe begegnet. Vor der Veranstaltung können die NPOs an einem Workshop teilnehmen, bei dem sie merken: Auch wir haben etwas zu bieten. Ein Institut für psychisch Kranke kann einem Unternehmen wunderbar mit Stressmanagementberatung oder Burn-out-Vorsorge helfen, ein Hospizverein ist Experte beim Thema Vorsorgevollmacht. Es ist total spannend zu beobachten, wie das die NPOs aufwertet und ihre Position stärkt. Das Herzstück der Veranstaltung ist die Expertise, die ausgetauscht wird.
 
EV: Wie läuft das Speeddating konkret ab?
Oelze: Das Konzept wurde 2006 von der Bertelsmann-Stiftung entwickelt und wird inzwischen in Deutschland in über 100 Städten umgesetzt. Alle stehen in einem Raum mit Stehtischen, die Organisationen tragen grüne Punkte, die Unternehmen rote. Wir erklären die Regeln, und dann sagen wir: Jetzt geht’s los, sprechen Sie Ihren Nachbarn an! Das Signal gibt eine Schiffsglocke. Wir haben aber auch Makler, die helfen, wenn jemand etwas Bestimmtes sucht, oder verkuppeln, wenn sie der Meinung sind, dass zwei Teilnehmer unbedingt miteinander in Kontakt kommen müssen, weil sie perfekt füreinander sind.
 
EV: Wieso haben die Teilehmer nur 90 Minuten Zeit? Da muss man schon sehr schnell sprechen ...
Oelze: Tatsächlich fokussiert man sich auf das Wesentliche. Aber nach 1,5 Stunden sind die meisten Teilnehmer auch durch. Man muss sich ja jedes Mal kurz vorstellen. Aber danach gibt es noch einen gemütlichen Teil, da fangen dann übrigens auch die NPOs an, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen.
 
EV: Das ist mittlerweile der achte Marktplatz in Hamburg, welche Erfahrungen haben Sie bislang gemacht?
Gutmann: Wenn die ersten Hemmungen abgelegt sind, macht es den Teilnehmern richtig Spaß. Pro Veranstaltung werden zwischen 70 und 120 möglichst konkrete Vereinbarungen getroffen ­– und von unseren Notaren abgestempelt.

 


Die »Reichsbürger« werden mehr – und sie werden genauer beobachtet
 
Im vergangenen November rechnete der Hamburger Verfassungsschutz noch mit rund 50 sogenannten Reichsbürgern, also jenen Zeitgenossen, die die Bundesrepublik Deutschland ablehnen und geltende Gesetze nicht anerkennen. Nach neuestem Stand werden mittlerweile bereits 120 Personen dieser Bewegung zugerechnet, wie Behördensprecher Marco Haase der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Das liege aber nicht unbedingt daran, dass die oft antisemitisch und rechtsextrem eingestellten Staatsverweigerer im vergangenen Jahr so starken Zulauf bekommen haben, so Haase, ein Teil des Anstiegs sei auch in der intensiven Aufklärungsarbeit begründet – ein paar dieser »Bürger« waren bis dato also noch unentdeckt. Bundesweit geht man von 15.000 »Reichsbürgern« aus, darunter 900 Rechtsextreme. In Hamburg hätten deren Aktivitäten vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2016 deutlich zugenommen. Zwei Gruppen, die beide unter dem Namen »Bundesstaat Freie und Hansestadt Hamburg« firmieren, seien besonders bei Stammtischen sowie in sozialen Netzwerken aktiv. Erkenntnisse, dass Hamburger »Reichsbürger« zu Gewalttaten bereit seien, gebe es bisher nicht, sagte Haase. Der Verfassungsschutz arbeitet jedoch mit der Waffenbehörde zusammen, um »die Entziehung waffenrechtlicher Erlaubnisse zu prüfen«, sobald bekannt werde, dass ein Sympathisant einen Waffenschein besitze.
 
   
   
 
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Happy End: Ausländische Austern retten heimische Miesmuscheln!

Es ist ein Drama, das sich seit Jahrzehnten vor unser aller Augen abspielte. Ihrer pazifischen Heimat entrissen und von ruchlosen Sylter Züchtern ins norddeutsche Wattenmeer verschleppt, wurde die arme, wehrlose Auster seit 1985 in Käfigen gehalten. Massentierhaltung, kein freier Auslauf. Fett sollte sie werden, Rendite sollte sie bringen – so der sinistre Plan der ausbeuterischen Geschäftemacher. Dass die arme Auster auch einmal die Liebe kennenlernen und eine Familie gründen würde, war nicht vorgesehen. Das Wasser war zu kalt, die pazifische Auster braucht mindestens 22 Grad, um in Stimmung zu kommen. Doch die Entführer hatten nicht mit dem Klimawandel gerechnet. Und siehe da, »erstmals sind in den warmen Sommern 1990 und 1994 Sylter Zuchtaustern geschlechtsreif geworden und haben zu einer Ansiedlung von Pazifikaustern im Watt geführt«, erzählt Christof Goetze von der Schutzstation Wattenmeer. Die Auster selbst hat niemals ihrem Sylter Verlies entfliehen können. Es waren ihre winzigen Larven. Und endlich in Freiheit, mussten die Austern jahrelang um ihren Ruf bangen. Ausgerechnet von der Miesmuschel-Lobby wurden sie bezichtigt, den einheimischen Muscheln den Lebensraum streitig zu machen. Doch nun haben Forscher des Alfred-Wegener-Instituts endlich für ein Happy End gesorgt: Die Miesmuschel, verkündeten sie, habe »aus der Not eine Tugend« gemacht. Sie siedele sich sogar absichtlich unter der Auster an, um so besser vor ihren Fressfeinden, beispielsweise der gemeinen (sprich fiesen) Eiderente, geschützt zu sein. Denken Sie also an diese romantische Geschichte, wenn Sie demnächst auf Sylt das nächste Dutzend bestellen. (Falls Sie dort hinkommen mit der Bahn; aber das ist eine andere, unromantische Geschichte.)

 


Ausgezeichnete Naturarbeit

Auf einer zwei Hektar großen ehemaligen Gärtnerei in Volksdorf wird Biogemüse angebaut, zusätzlich hält man Schafe, Hühner und alte Schweinerassen. Daneben gibt es noch eine Streuobstwiese mit alten regionalen Sorten und einen »Blühstreifen«, wo Bienen und andere Insekten Nahrung finden. Jeden Monat lernen hier rund 200 Kinder zwischen fünf und 17 Jahren und aus allen sozialen Schichten »durch Erleben«. Und so heißt auch der Verein, der nun mit dem Hanse-Umweltpreis 2017 ausgezeichnet wurde: »Durch Erleben lernen e. V.«. Seit mittlerweile zwölf Jahren bringen hier Umweltpädagogen Kindern die Natur nahe; nebenher sei auf dem Gelände ein »richtiges Biotop entstanden«, wie Thomas Lipke, Vorsitzender der Stiftung Globetrotter Ausrüstung und neben dem Nabu einer der Initiatoren des Preises, lobte. Den 2. Preis erhält die Stadtteilschule Bramfeld nicht nur für die Entwicklung ihres 450 Quadratmeter großen Schulgartens mit Hochbeeten, Gemüse- und Staudenbeeten, Kräuterspirale, Büschen und Sträuchern, sondern auch für ihr Konzept »Technische Bildung«. Mit dem 3. Platz wurde das Projekt »Minitopia – Bildung zum Anfassen« aus Wilhelmsburg bedacht. Auf dem Gelände einer ehemaligen Lkw-Werkstatt mit 1000 Quadratmetern verwilderter Außenfläche will der Verein Alternation e. V. die erste Community-Stadtfarm Hamburgs entwickeln. Nicht nur wir sind da gespannt!
   
   
 
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Mittagstisch
 
 
Lange Schlange

Die Schlange reicht weit hinaus auf den Vorplatz des Kardelen, nach Auskunft der Anstehenden sei das hier immer so. Man reiht sich also neugierig ein und sucht den Grund für diesen Andrang zu erkunden. Es geht recht schnell voran, in der Zwischenzeit kann man die an der Außenwand aushängenden Karten studieren, die 46 Gerichte auflisten – die Hälfte davon vegetarisch. Auf der Mittagstischkarte finden sich Izmir Köfte, vegetarisches Moussaka oder Grüne Linsen jeweils mit Reis, Salat und Soße für 5,50 Euro. Ersteres wird bestellt. Im angrenzenden Raum findet sich kein Platz, also setzt man sich ins Vorzelt unter einen Heizpilz, eine rote Fleecedecke um die Beine geschlagen. Das rasant aufgetragene Essen, so stellt sich dann schnell heraus, ist sicher nicht der Grund für den allmittäglichen Ansturm. Es schmeckt ordentlich, ist aber kaum gewürzt und vermeidet alle köstlichen Tiefen, die die türkische Küche kennt. Der Grund für den Andrang ist wohl eher in dem Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden, gibt es doch Lahmacun mit Salat schon für 3,50 Euro, Mini-Falafel im Fladenbrot sogar für 3 Euro.

Neustadt, Kardelen, Steinwegpassage 6, Mo bis Fr 11 bis 16 Uhr

Elisabeth Knoblauch
 
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Was geht
 
 
 
»Revolution im Kino: Heinrich Heine verzagte im revolutionären Paris an der deutschen Gegenwart, Schiller und Goethe entwickelten sich vom jugendlichen Sturm und Drang zu Vertretern des höfischen Establishments. Wieso? Aufgrund der Revolutionen ihrer Zeit, sagen die Macher des »XIV. Internationalen Festivals des deutschen Film-Erbes«. Die begleitende Ausstellung zeigt filmische Bearbeitungen der Epoche zwischen der Französischen Revolution 1789 und der gescheiterten deutschen Revolution 1848. Ab Samstag folgt im Metropolis das Cinefest 2017: »Zwischen Revolution und Restauration. Kultur und Politik 1789 – 1848 im Spiegel des Films«.
Zentralbibliothek, Hühnerposten 1, Eröffnung der Ausstellung heute, 11–19 Uhr, läuft bis zum 13.12., Eintritt frei; cinefest vom 18.–26.11.
»Grünkohl mit Rockabilly: Fisch, mach Platz – jetzt kommt Kohl! In der Fischauktionshalle feiert das größte Grünkohl-Festival Deutschlands die algengleiche Köstlichkeit. Dazu gibt es Rockabilly der Kieler Band »Biggs B Sonic« auf die Ohren. Wer nach Kasseler, Kochwurst, Schweinebacke und Bier noch tanzen kann, rolle herbei.
Fischauktionshalle, Große Elbstraße 9, 18 Uhr, VVK 27,50 Euro
»Clever dank Klang: Die Kraft der Musik gilt vielerorts als magisch – ursprünglich diente sie als Medizin, heute trägt sie gar zur Hirnforschung bei. Musikwissenschaftler Arne Stollberg und Neurowissenschaftler Jörn-Henrik Jacobsen untersuchen die Wunder der Klangwelt und gehen der Frage nach, ob Musik tatsächlich schlau macht.
KörberForum, Kehrwieder 12, 19 Uhr, Anmeldung online
 
 
 
Was kommt
 
 
 
»Lebenslang Gysi: Ist ein einziges Leben für Gregor Gysis Redekunst zu wenig? Jedenfalls füllt der Politiker damit Bücher, sein aktuelles offenbart eine Familiengenealogie, die von Russland bis nach Rhodesien reicht, von Lenin bis zu Doris Lessing. Lesung: »Ein Leben ist zu wenig«.
Kampnagel, K 2, Jarrestraße 20, Di, 19.30 Uhr, 14 Euro
»(Vor-)Lesefest: 135.000 Vorleser schnappten sich 2016 ein Buch und zogen damit in Schulen, Kindergärten, Bibliotheken. Auch im Schwimmbad, in Tierparks, Museen oder der Fußgängerzone brachten sie Kinderaugen zum Leuchten. Ob der Bundesweite Vorlesetag 2017 diese Marke knacken kann? Melden Sie sich an, unterstützen Sie die Initiative von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung; in Hamburg suchen Kitas und Grundschulen noch nach Bücherfreunden.
Verschiedene Orte, Fr, ganztägig
»Boßeln bis zum Braten: Die Kugel fliegt weit, der Schnappes brennt scharf, der Grünkohl dampft heiß – es ist Boßel-Zeit. Auf »Kohlfahrt« über die Felder des Biohofs Eggers lernen »Sportler« nebenbei Schnapssorten, Riepenberger Mühle und die Felder am Pappelwäldchen kennen. Anschließend gibt es – natürlich – Kohl, dazu Kasselerbraten und Wurst von hofeigenen Schweinen.
Hof Eggers, Treffpunkt Hofcafé, Kirchwerder Mühlendamm 5, Sa, 40 Euro, Anmeldung unter veranstaltungen@hof-eggers.de
»Walzer mit Prof: Auf der Tanzfläche taucht ein Wal, am Kicker kreischen Damen, und Profs taumeln beschwipst zwischen Neandertalern. So oder so ähnlich könnte der Universitätsball ein akademisches Highlight des Jahres werden. Die Macher haben sich einiges einfallen lassen, um ihren Gästen einen denkwürdigen Abend zu verpassen: eine virtuelle Waltour, Tischfußball, Exponate des Zoologischen Museums und – nicht zuletzt – ein Gourmet-Dinner mit Freibier.
Hotel Grand Elysée, Rothenbaumchaussee 10, Sa, 19 Uhr, ab 70 Euro
»Nagano dirigiert Hamburg: Es ist die Geschichte eines Soldaten, der zum verzweifelten Mörder an seiner Geliebten wird: »Woyzeck« kehrt nach Hamburg zurück. Publikum und Fachpresse feierten Peter Konwitschnys Inszenierung von Alban Bergs Oper »Wozzeck« bereits 1998. Die Wiederaufnahme trumpft in vier Vorstellungen unter der musikalischen Leitung von Kent Nagano auf. Bariton Georg Nigl singt den Wozzeck, Sopranistin Gun-Brit Barkmin die Marie.
Staatsoper, Große Theaterstraße 25, So Einführung ab 18.50 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr, ab 6 Euro; weitere Vorstellungen am 22., 25.11. und 1.12.
 
 
 
 
 
Hamburger Schnack
 
 
Ich steige bei Schmuddelnieselschietwetter aus der U-Bahn und passiere eine Baustelle, an der Arbeiter einen Graben ausheben. Plötzlich kommt eine Stimme neben mir aus der Tiefe: »Frollein, wenn Se so’n Gesicht machen, wird das Wetter auch nich besser!«

Erlebt von M. Piepenbrink
 
 
   
   
 
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Meine Stadt
 
 
 
 
Ist es nicht herzerwärmend, wenn die Ansprüche immer bescheidener werden?
 
Foto: IA
 

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Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Morgen lesen wir uns wieder, wenn Sie mögen!

Ihr
Mark Spörrle
 
 
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