| Protest gegen Thor-Steinar-Laden Bei Neonazis ist das Modelabel Thor Steinar beliebt: Zwar sind keine Nazisymbole auf den Klamotten zu sehen, dafür aber Zeichen, die an Runen erinnern, Totenköpfe und Sprüche wie »Save The White Continent«. Der Verfassungsschutz Brandenburg sieht darin ein »identitätsstiftendes Erkennungszeichen« der rechten Szene. In Hamburg konnte sich das Label, hinter dem die brandenburgische Firma MediaTex GmbH steckt, bislang nicht etablieren – was auch daran liegen mag, dass sich seit Jahren immer wieder Protest formiert: Am Freitagabend demonstrierten 500 Menschen friedlich gegen eine Anfang März eröffnete Filiale in Barmbek. Es ist nicht der erste Versuch von Thor Steinar, in und um Hamburg Fuß zu fassen. 2008 musste das Label sein erstes Geschäft in der City, genauer in der HSH Nordbank Shopping Passage, nach vier Wochen schließen. Die Bank hatte nach dem Einzug vom Hintergrund des Mieters erfahren, der Vertrag wurde außergerichtlich aufgelöst. Anfang Dezember wurde in Norderstedt ein Thor-Steinar-Laden zwei Stunden nach der Eröffnung dichtgemacht – wegen »baulicher Mängel«, so das städtische Ordnungsamt. Einzig in Glinde konnte sich eine Filiale trotz Bürgerprotesten jahrelang halten, bis im Januar der Mietvertrag auslief. Ob das rechte Label in Barmbek eine Zukunft hat, ist fraglich: Weil eine Videokamera des Geschäfts auch Teile des Gehwegs abfilmt, hat Bezirksamtsleiter Harald Rösler von der SPD Klage bei der brandenburgischen Datenschutzbeauftragten eingereicht. Der Laden gehöre nicht ins »weltoffene und bunte Barmbek«, sagte Rösler NDR 90,3.
Bürgerbegehren zum Elbstrand-Radweg geplant
Über die rot-grünen Pläne, einen 900 Meter langen Radweg auf dem Sandstrand in Övelgönne zu bauen, wird seit Wochen heiß diskutiert (wir berichteten). Nun nimmt der Protest konkrete Formen an: Anwohner wollen ein Bürgerbegehren auf den Weg bringen, berichtet das »Hamburger Abendblatt«. Rund 6000 Unterschriften, das wären drei Prozent aller wahlberechtigten Einwohner im Bezirk Altona, müssen die Gegner des Projekts sammeln, damit ihre Initiative Erfolg hat. Sollte die Bürgerschaft die Forderungen dann nicht innerhalb von vier Monaten übernehmen, wäre der nächste Schritt ein Volksentscheid. Doch mal langsam: Am 15. Mai will das Bezirksamt erst einmal zu einer Info-Veranstaltung einladen. Ob sich die Gemüter bis dahin wieder etwas beruhigen? Im Netz jedenfalls kochen die Emotionen schon jetzt hoch: »Wie können Menschen mit normal funktionierendem Verstand auf die Idee kommen, die wenigen schönen und naturbelassenen Orte ihrer Heimatstadt für nur eine Gruppe (Radfahrer) zu zerstören?«, fragt eine Frau in der Facebook-Gruppe »Gegen den Fahrradweg in Övelgönne« (um die 1400 Mitglieder). Rechtsanwalt Walter Scheuerl, Betreiber der Pro-Seite »Elberadweg Övelgönne – ein Stück Hamburg für alle« (mehr als 80 Likes), hält dagegen: Eine schmale Radspur von 2,5 Metern an der rückseitigen Mauer würde ja wohl niemanden stören. Eine Antwort darauf: »Warum bauen Sie den Weg nicht auf die Elbe, dann brauchen Sie unsern schönen Strand nicht verschandeln!« Uff. Nur das geplante Bürgerbegehren scheint die Gegner ein wenig zu besänftigen: »Das finde ich prima, da bin ich dabei!«, schreibt eine Userin. Da könne man nämlich was tun – und »nicht nur jammern«. |
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