Zeit für Wissensdiplomatie!Was bedeuten Donald Trumps Einreisebeschränkungen und gestrichene Forschungsgelder eigentlich spezifisch für den deutschen Forschungsstandort? Wir haben für die aktuelle Ausgabe der
ZEIT nachgefragt. Max-Planck-Präsident
Martin Stratmann sagte uns, er nehme momentan
„eine große Verunsicherung in der wissenschaftlichen Community wahr.“ Man sei mit den USA „hochgradig vernetzt. Eine radikale Veränderung der Forschungsschwerpunkte würde die MPG treffen“.
Simone Lässig, Leiterin des DHI Washington, rechnet zwar nicht „mit einem Exodus akademischer Talente“ aus den USA. Womöglich bedeute aber der Isolationismus, dass
„Geld für Konferenzen oder Stipendien gekürzt und der wissenschaftliche Austausch erschwert“ werde.
Ulrich Grothus, stellvertretender DAAD-Generalsekretär, plädiert für den „politischen Meinungsstreit“. Der Dialog mit Hochschulsystemen dürfe sich nicht beschränken „auf Länder, die uns politisch gerade sympathisch sind.“ Und weiter: „Gefragt ist jetzt eine
selbstbewusste Teilnahme am internationalen Diskurs, aber auch ein gewisses Maß an intellektueller Bescheidenheit.“ Es brauche „
Wissensdiplomatie“ für eine „auswärtige Wissenschaftspolitik“, was bedeute: „Aushandlung, Vermittlung, Zusammenarbeit, Kompromiss, Ermöglichung.“ Und Bundesforschungsministerin
Johanna Wanka sagte uns: „Mit Sorge beobachte ich, dass Wissenschaftler in einigen Ländern nicht mehr so frei arbeiten können wie bisher.“ Deutschland gehe einen anderen Weg: „Wir halten nicht nur unsere Grenzen offen, sondern bieten seit Jahren und mit Erfolg auch Forschern aus aller Welt die Möglichkeit, in unserem Land zu arbeiten. […] Die
Arbeitsbedingungen an den deutschen Universitäten und Instituten sind
exzellent.“ In other words: Welcome to Germany!