Schweiz schaltet 2024 auf Open AccessDas nennt man konsequent: Die Schweiz bekennt sich nicht einfach nur allgemein zu Open Access in der Wissenschaft. Sie setzt sich auch eine klare Frist für die Umsetzung. Bis 2024 sollen alle Publikationen öffentlich und kostenfrei zugänglich sein, die aus staatlich finanzierten Projekten stammen (
barfi.ch,
netzpolitik.org). So sieht es die jetzt verabschiedete
Open-Access-Strategie vor. Hinter hier stehen die
Universitäten, der
SNF und die Schweizer Regierung. Bis Sommer soll ein
Aktionsplan zur Umsetzung der Strategie erarbeitet sein. Damit legt die Schweiz ein beeindruckendes
Tempo vor. Anders als Deutschland. Seit rund zehn Jahren wirbt die
Wissenschaft in der Bundesrepublik für das Prinzip, Publikationen kostenfrei öffentlich zugänglich zu machen. Unterstützt wird sie vom
BMBF, das seine Open-Access-Strategie vergangenen Herbst mit einer
Klausel versah. Wissenschaftliche Artikel aus BMBF-Projekten sollen entweder gleich unter einem Open Access-Modell publiziert oder nach Ablauf einer Embargofrist in einen Dokumentenserver eingestellt werden. Solche politischen
Open-Access-Richtlinien sind bei Wissenschaftlern an der Basis höchst
umstritten, wie sich im Themen-Archiv der
ZEIT nachlesen lässt. Der
Widerstand beschäftigt auch Gerichte. Kurz vor Jahresschluss reichten 17 Professoren in Konstanz
Klage gegen ihre Universität ein, weil sie in deren Open-Access-Direktive einen Verstoß gegen die grundgesetzlich garantierte
Wissenschaftsfreiheit sehen (
Deutschlandfunk,
Buchreport).