Streit um Promotionsrecht für Fachhochschulen in NRW I Brauchen wir noch mehr Hochschulen? I Connie Nshemereirwe von der Global Young Academy beantwortet Dreieinhalb Fragen

 
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Liebe Leserinnen und Leser,
das von den Regierungsparteien CDU und FDP in NRW geplante Promotionskolleg der Fachhochschulen hat eine bundesweite Debatte ausgelöst. Die Schriftstellerin Masha Gessen kommentiert im New Yorker den US-Uni-Skandal. In weiteren Städten wird über die Ansiedlung von Hochschulen diskutiert (Das ist wichtig). Und Connie Nshemereirwe von der Global Young Academy beantwortet unsere Dreieinhalb Fragen.
   
 
 
 
 
Das ist wichtig
 
 
   
 
  
Streit um Promotionsrecht in NRW
Die geplante Hochschulgesetz-Novelle in Nordrhein-Westfalen schlägt Wellen, der Streit geht dabei quer durch die Hochschulrektorenkonferenz. Die Regierungsparteien CDU und FDP schlagen Veränderungen beim Promotionsrecht vor: Demnach soll das heutige Graduierteninstitut für Angewandte Forschung der Fachhochschulen in NRW (GI NRW) in ein Promotionskolleg überführt werden, dessen Fachbereichen nach erfolgreicher Begutachtung durch den Wissenschaftsrat das Promotionsrecht verliehen wird. Die Universitäten in Nordrhein-Westfalen sehen ihr Promotionsprivileg in Gefahr – und warnen laut Tagesspiegel vor Konsequenzen für das Wissenschaftssystem in ganz Deutschland. Das Promotionskolleg könnte sich als Präzedenzfall auch bundesweit auswirken, warnt Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen und Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Ihm zur Seite stehen erwartungsgemäß die TU9 und die U15, die beiden Verbünde führender deutscher Universitäten (siehe idw). In einem Gastbeitrag in der FAZ schlägt der Wirtschaftsjurist Christian von Coelln, Vorsitzender des Landesverbandes NRW des Deutschen Hochschulverbandes, in die gleiche Kerbe. Die Gegenposition markiert bei fuldainfo.de Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda und wie Radtke Vizepräsident der HRK. Und selbstverständlich die Landeskonferenz der Fachhochschulen in NRW.
  
 
 
Masha Gessen kommentiert US-Uni-Skandal
Mit einer bitterbösen Glosse im New Yorker kommentiert die russisch-amerikanische Schriftstellerin Masha Gessen den Skandal um die gekauften Studienplätze an US-Unis und nimmt dabei gleich das ganze US-amerikanische Bildungssystem unter Feuer. Gerade wurde Gessen mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet.
  
 
 
Noch mehr Ideen für neue Hochschulen
In der vergangenen Woche haben wir sowohl über schrumpfende Hochschulstandorte (vor allem im Osten), als auch über die Pläne zur Gründung einer Hochschule im niedersächsischen Delmenhorst berichtet. Offenbar haben noch mehr Kommunen den Charme einer Hochschule für die Stadtentwicklung entdeckt. So berichtet TV Schwerin über die Bestrebungen, eine staatliche Hochschule in der mecklenburg-vorpommerschen Landeshauptstadt anzusiedeln. Auch im Nordseeheilbad Cuxhaven an der Elbmündung gibt es laut den Cuxhavener Nachrichten Pläne, eine Tourismusakademie aufzubauen. Wie realistisch diese Pläne sind, bleibt abzuwarten. In Mecklenburg-Vorpommern haben jedenfalls die Rektoren der Universitäten Rostock und Greifwald schon einmal gesagt, was sie von der Schweriner Idee halten: nichts.
  
   
   
   
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Die Zahl
 
 
   
 
   
4
Tage alt ist der neue Internetauftritt des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Endlich sind die Daten auch mit mobilen Geräten optimal zu finden. Zudem wurden die Nutzerführung und die Suchfunktionen verbessert.
   
 
   
Quelle: Destatis
   
 
 
   
 
 
 
 
3½  Fragen an…
 
 
   
 
   
Connie Nshemereirwe
Independent Science and Policy Facilitator in Kampala, Uganda 
Co-Chair, Global Young Academy


What was the most recent thing you learned from someone else?
One of my highly educated younger relatives speaks to people from all walks of life the same way she would speak to someone as highly educated as herself – falling into discussions of fairly complex and abstract ideas without hesitation. Watching her do this I observe that although she normally starts out receiving blank stares, she explains what she means and listens carefully to the other person making sense of her explanation, and together they end up making sense of what she had to say; this means that she ends up connecting with the most unlikely people. What this has taught me is that everyone is capable of thinking about almost anything, as long as I start from the premise that they can indeed think as well as anybody else, and give them the opportunity to exercise this thinking; as such, my high education need not isolate me from people around me (which I tend to feel it does).

Which science policy problem can be solved without money?
As a science and policy facilitator, I consider Science Policy as part of my job. One of the things that I do all the time is translate seemingly obscure and useless scientific knowledge into tangible short and longterm benefits for society, and so demonstrate the value of doing science. This takes up my time, sure, but no one (currently) pays me to do it, and it is something that every scientist with the necessary communications training can do on and off duty.

Reading’s a must! But which one?
Reading is one of the most dependable ways by which one can gain incredible insights into one’s own life, as well as the lives of others and the world around us in general. Reading has not only brought great pleasure into my life, it has also been the source of many aha moments; a book that still reverberates in my life to this day, for instance, is “The Pedagogy of the Oppressed” by the Brazilian Philosopher Paulo Freire, which I started reading in mid-2016 and still continue to learn from – highly recommended!

Anything else?
Just a random fact that I enjoy sharing with most people that I meet: my name, Nshemereirwe, is a full sentence in my mother tongue, Rukiga, and means: “I am happy”, and inspires me to live up to it – my parents did well in naming me!
   
 
   
 
 
   
   
   
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Diese Woche in der ZEIT
 
 
   
Wozu brauchen Kinder noch Bücher? Während es überall blinkt, piept und flimmert, warnen Pädagogen davor, dass Kinder komplexe Texte nicht mehr verstehen. Nun versuchen Bibliothekare und Wissenschaftler, das Lesen zu retten   

Unendliche Geschichten Acht Prominente erzählen, was sie aus ihren liebsten Kinderbüchern fürs Leben gelernt haben Schund oder Schatz Was macht ein gutes Buch aus? Und welche Rolle spielt Literatur in der Schule? Darüber diskutieren eine schreibende Lehrerin, ein Verleger und eine Literaturwissenschaftlerin Eine Vorlesegeschichte von Kirsten Boie Leo-Kinderbuch-Bestsellerliste

Zur aktuellen Ausgabe
   
 
 
   
 
 
 
 
c.t.
 
 
   
 
 
Eine medizinhistorische Rarität: Die Glasaugensammlung der Universität Rostock
Quelle: Ostsee-Zeitung / Foto: Jens Büttner/dpa
 
 
 
 
 
   
Überraschend schöne Erkenntnisse wünscht Ihnen 

Ihr CHANCEN-Team


PS: Gefällt Ihnen der CHANCEN Brief, dann leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an – unter www.zeit.de/chancen-brief. Dann schicken wir Ihnen den Newsletter, solange Sie wollen, immer montags und donnerstags zu.
 
 
 
 
   
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