| | Guten Morgen, |  | | |
am Dienstagabend hatten wir in der ZEIT Freunde zu Besuch. Freunde, das ist in dem Fall auch eine offizielle Bezeichnung: »Freunde der ZEIT« heißt schließlich unser neues Programm, mit dem ZEIT-Abonnenten nicht nur die Geschichten in unserer Zeitung auf ganz neue Weise erleben, an besonderen Veranstaltungen und Get-togethers teilnehmen können und viele Vergünstigungen bekommen, sondern eben auch die Macher der ZEIT treffen. Bei der ersten Freunde-Veranstaltung zum Thema »Wie entsteht die ZEIT?« durfte ich durchs Helmut-Schmidt-Haus führen, vorbei an Kollegen aus dem Ressort Politik, die hoch konzentriert in ihre Tastaturen tippten und Redakteuren aus der Wirtschaft, die im Flur noch schnell ein Indoor-Golf-Set testen mussten. Und all das à tempo, denn für den Redaktionsbesuch hatte das Organisationsteam der »Freunde der ZEIT« zielsicher den spannendsten Tag unserer Arbeitswoche ausgesucht: jenen nämlich, an dem die ZEIT fertig werden muss. Was sich durchaus bis in die frühen Morgenstunden des Mittwochs hinziehen kann. So fragte eine der Freundinnen auch gleich, warum wir uns ausgerechnet an diesem Tag Besucher antäten. Hier noch mal die Antwort: Es waren schließlich die Freunde! Unser Chefredakteur Giovanni di Lorenzo kam mit den frischen Entwürfen der ZEIT-Titelgeschichte zu den Paradise Papers vorbei und wollte wissen, welche unseren Lesern am besten gefalle (die meisten votierten für die Variante, die heute auch am Kiosk ist – Respekt!). ZEIT-Textchefin Anna von Münchhausen lud zu einem winzig kleinen Workshop in Sachen Überschriftenmachen und setzte das Prinzip bei der Auswahl der Zuschriften für die Leserbriefseite auseinander. Dann zeigte Klaus Sieling aus der Gestaltungsabteilung, wie sich Text und Bild auf ein und derselben Zeitungsseite am besten vertragen. Und im ehemaligen Büro unseres im Jahr 2015 verstorbenen Herausgebers Helmut Schmidt – eine Besucherin sog die Luft ein und konnte nicht glauben, dass dort seither niemand mehr geraucht hat – fragte mich ein jüngerer Leser, wo die ZEIT denn politisch stehe. Er war der Ansicht, die Berichterstattung im Politikteil und im Feuilleton, namentlich der Leitartikel von Feuilletonchef Adam Soboczynski zur #metoo-Kampagne, gehe doch sehr in die konservative Richtung. »In Ihrem Alter muss man so denken!«, sagte ihm eine etwas ältere Leserin freundlich. Die jüngste Freundin der ZEIT an diesem Abend war übrigens um die zwölf Jahre alt. Sie hatte unbedingt kommen wollen – und ihre Mutter gebeten, sie zu begleiten. Wir danken für den inspirierenden Redaktionsbesuch! Den nächsten wird es im Januar geben. Aber schon heute sind Freunde der ZEIT dabei, wenn in Hamburg Schachweltmeister Magnus Carlsen bei der »Play Live Challenge« gegen zwölf Spieler gleichzeitig antritt. Und am Donnerstag, 23. November, steigt in Berlin die ZEIT KONFERENZ Der Auftrag. Ich weiß, das klingt interessant. Was dahintersteckt, lesen Sie hier.
»Wir werden ein Laboratorium für Mobilität der Zukunft«
Nach knapp vierwöchiger Sitzungspause und frisch erholt kam die Hamburgische Bürgerschaft gestern aus den Herbstferien wieder im Rathaus zusammen. Und es war wie oft: Gerade mal zwei von sechs Themen auf der Tagesordnung der Aktuellen Stunde konnten diskutiert werden. Thema Nummer eins war der ITS-Weltkongress 2021, der ja bekanntermaßen in Hamburg ausgerichtet wird. Experten aus der ganzen Welt diskutieren da über die Zukunft der Mobilität. Sind Sie immer noch verwundert, dass ausgerechnet die »Stau- und Raserhauptstadt« Hamburg den Zuschlag bekommen hat? »International«, so Martina Koeppen von der SPD-Fraktion, »wird das Handeln des Senats komplett anders beurteilt.« Nicht umsonst habe sich unsere Stadt gegen Konkurrenten wie Dubai und Mailand durchgesetzt. Dennis Thering von der CDU konterte: »Sie müssen doch auch sehen, dass der Verkehr hier am Boden liegt und die Hamburger weder ein noch aus wissen?!« Den vom Senat eingestellten Baustellenkoordinator bezeichnete er als »PR-Gag«. Der Kongress werde eine »Blamage für Hamburg«. Kritik hagelte es auch vonseiten der FDP: Deren neuer verkehrspolitischer Sprecher Ewald Aukes fühlt sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln wie im Viehtransport, »da hilft auch kein WLAN«. Heike Sudmann (Die Linke) forderte Mut für eine neue Verkehrspolitik: »Das intelligenteste Transportsystem nützt nichts, wenn es keine Intelligenz beim Senat gibt.« Anjes Tjarks von den Grünen brachte dann aber noch auf den Punkt, worum es bei der Mobilitätswende geht, nämlich um die Frage: »Gestalten wir diese Entwicklung selbst, oder lassen wir sie von Google, Uber, Apple und Facebook gestalten? Ich bin sehr dafür, das selbst zu machen.« Verkehrssenator Frank Horch verspricht: »Wir werden zu einem Laboratorium für Mobilität der Zukunft.« Hört, hört. Momentan noch die Hupkonzerte im Berufsverkehr. |
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