Der Islamist, der ins Flugzeug stieg und verschwand

 
+ Steueroase Hamburger Hafen? + Krankenkasse: Sollten Ärzte bei Diagnosen tricksen? + Küsten unter Druck + Küchenmesser im Biomüll +
 

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»Schluss mit dem Meteorologenbashing!« Dieser Forderung einer Leserin kommen wir – heute – gerne nach. Also: Strahlender Sonnenschein wird uns verheißen, bei herbstlichen 8 Grad Maximum. Am Wochenende kommen dann noch etwas frische Brise und ein paar Wölkchen mit gelegentlichen Regenschauern dazu, vor allem zur Mittagszeit – saisonal total angemessen.
   
 
Guten Morgen,
 
Mark Spörrle
 
muss die Soko Autoposer jetzt auch car2go-Fahrer aus dem Verkehr ziehen? Zur »Kundschaft« der Beamten, junge Männer, die in meist auspuffmäßig aufgemotzten Luxuskarossen ohne Sinn und Verstand durch die City brettern, gehören bekanntermaßen auch Fahrer von AMG-Mercedessen, den PS-starken »High-Performance-Fahrzeugen« des Konzerns.
 
Und die gibt es nun auch bei car2go. Sie erinnern sich, der Carsharing-Anbieter fing einst mit kleinen zweisitzigen Büchsen namens Smart an, denn ein größeres Auto lohne sich für die kurzen Strecken in der City sowieso nicht und sei außerdem unökologisch (ich werde nie vergessen, wie meine Frau und ich in einem dieser Smarts einen Zwei-Meter-Weihnachtsbaum und vier Kilo rohes Wildschweingulasch quer durch die Stadt transportierten).

Sicher, die Smarts fahren heute immer noch, aber daneben hat car2go diverse andere Wagen aus dem Daimler-Konzern im Angebot, »ständig auf der Suche nach neuen Konzepten, die die car2go Community inspirieren und neue Anhänger für Carsharing begeistern können«, so die Website. Und, Trommelwirbel (»Carsharing sah nie so verlockend aus«): »Mit dem Angebot neuer high-end Exklusiv-Autos wie der AMG Modelle erweitern wir die car2go Flotte, um dir ein Carsharing Fahrerlebnis der neuen Art anzubieten.«

Es darf angenommen werden, dass es sich bei der Zielgruppe, die die Carsharing-Strategen dabei im Kopf haben, nicht primär um umweltbewegte Weihnachtsbaumtransporteure handelt; schließlich erfährt man noch, dass der in München und Hamburg mietbare AMG CLA 45 von »0 auf 100 in 4,2 Sekunden« beschleunigt.

Zwar ist nicht von illegal aufgemotzten Auspuffen die Rede. Außerdem sind die Schlitten (Sie sind noch bei mir, oder?) nur für über 40-Jährige verfügbar, die im Jahr zuvor weder Verkehrsverstöße noch Ordnungswidrigkeiten begangen haben, also für brave Familienväter in der Midlifecrisis. Aber zwei Fragen bleiben offen:
 
1. Was will man mit einer solchen Schüssel in der Stadt anderes als posen – allein schon weil man das Ding kaum parken kann? Und 2. Wie passt das dazu, dass Daimler (das Mercedes-Benz Werk Hamburg ist Gründungsmitglied der UmweltPartnerschaft Hamburg) neulich erst eine Vereinbarung mit dem Senat schloss, wonach 2019 rund 400 car2go-Carsharing-Autos in der Stadt mit Elektroantrieb fahren sollen?
Aber vielleicht fahren die AMGs bis dahin ja auch elektrisch, mit zuschaltbarem Auspuffgeräusch. Zum Posen.
 
Noch kurz zum aktuellen Stachel im Fleisch der Bahn, dem in Elmshorn aus den Schienen gesprungenen Regionalzug, der auch gestern noch den Bahnverkehr in Schleswig-Holstein störte. Immerhin wurde er schon mal weggeräumt, nun müssen noch die Schienen wieder hingebogen werden. Es dauere, so ein Sprecher, voraussichtlich bis morgen. Wir tippen auf Montag.  

 


Der Islamist, der ins Flugzeug stieg und verschwand
 
Nur falls Sie sich immer ärgern, weil Sie, ob auf dem Flug nach München oder nach Kuba, beim Sicherheitscheck am Flughafen ständig erst mühsam Ihre hochhackigen Stiefel ausziehen müssen und dann an den Beinen ewig von Securityleuten abgetastet werden: Es geht auch ohne. Wie wir nun erfuhren, verschwand schon im Oktober ein mit einer elektronischen Fußfessel überwachter islamistischer »Gefährder«, mir nichts, dir nichts über den Hamburger Flughafen ins Ausland. Der 35-jährige Syrer Hussein Z., der 2015 als Flüchtling nach Deutschland gekommen war und im Raum Aschaffenburg lebte, war zuerst mit behördlicher Genehmigung nach Hamburg gereist. Hier allerdings, berichteten der Bayerische Rundfunk und der »Spiegel« jetzt, bestieg er ohne Genehmigung, aber offenbar mit Fußfessel und dennoch ungehindert – wir wissen ja schon vom Kofferband, wie überlastet das Personal am Airport ist – ein Flugzeug nach Griechenland. Mehrere Stunden lang habe die »Gemeinsame Überwachungsstelle« der Länder im hessischen Bad Vilbel keine Signale mehr empfangen. Dann sei die erneute Ortung zwar am Athener Flughafen gelungen. Da eine Überwachung mit Fußfessel im Ausland jedoch nicht gestattet sei, so die Beamten, habe man das Signal dann abgeschaltet. Tja. Laut »Spiegel« ist, nein: war Hussein Z., seit der Bundestag die elektronische Fußfessel als Überwachungsmittel für islamistische »Gefährder« beschloss, einer von bundesweit zwei Männern, bei denen sie bislang eingesetzt wurde. Der andere Mann? Ist vermutlich gerade auf dem Weg nach Hamburg.
 
   
   
 
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Steueroase Hamburger Hafen?
 
Es läuft nicht gut für den Hamburger Hafen: Die Umschlagszahlen stagnieren. Ein schwarzer Tag für die Hansestadt? Nicht aus Sicht der Hafenwirtschaft, die das Augenmerk lieber auf die Sonnenseite der Bilanz lenkt: 0,4 Prozent Wachstum im Containerumschlag, das will man sich nicht nehmen lassen – auch wenn Hamburg im Vergleich zu Rotterdam (+ ca. 10 Prozent) und Antwerpen (+ 3,2 Prozent) als nach wie vor drittgrößter Hafen zurückfällt. Grund allen Übels sei: Die Elbvertiefung (Sie wissen schon – die andere), die immer noch ausstehe (und eben wieder verhandelt wird). Der Elbschlick bremse vor allem Containerriesen aus, erklärt Sprecher Bengt van Beuningen: »Die könnten pro Anlauf locker 1600 Container mehr ein- und ausfahren.« Dazu müssten die Bagger freilich immer wieder den Schlick wegbuddeln. »Das ist auch heute schon so«, bestätigt die Wirtschaftsbehörde. »Aus unserer Sicht verschärft eine Fahrrinnenanpassung die Situation nicht.« Auch der Widerstand der Gemeinden Cuxhaven und Otterndorf scheint vorerst keinen Sand ins Getriebe zu streuen: Die Bundesverwaltungsrichter zweifelten gestern, ob Klagen der Kommunen, Fischer und Jäger überhaupt zulässig sind. Laut Bengt van Beuningen ist der Streit um die Elbvertiefung eh nur das eine Übel. Ein anderes sei mit den Paradise Papers ans Licht gekommen: Die Niederlande verzerrten mit ihren Steuererleichterungen den Wettbewerb. Da müsse man die Nachbarn in die Pflicht nehmen – »oder überlegen, ob man das in der deutschen Finanzverwaltung nicht auch einführt«, sagt der Hafensprecher. Also die paradiesischen Verhältnisse für Kapitalanleger. Ein rechtliches Problem sehe er nicht: »Ich unterstelle mal, dass das legal ist.«

 


Verdacht gegen Krankenkasse: Sollten Ärzte bei Diagnosen tricksen?
 
Geht es Ihnen gut, sind Sie fit? Sagen Sie jetzt nicht, Sie hätten nur ein bisschen Halskratzen, aber das sei ja nicht weiter schlimm – auf dem Papier werden Sie womöglich schon als Lungenentzündung geführt. So jedenfalls könnte es aussehen, wenn sich bewahrheitet, was die Staatsanwaltschaft der AOK Rheinland Hamburg vorwirft: Die Kasse steht im Verdacht, Ärzte zur nachträglichen Manipulation von Diagnosen angestiftet zu haben. Schon im September wurden die Geschäftsräume in Hamburg und Düsseldorf durchsucht, laut Staatsanwaltschaft kamen 86 Kartons mit Beweismitteln ans Licht. Die AOK Rheinland Hamburg Hamburg streitet ab: Man weise »jeglichen strafrechtlichen Vorwurf entschieden zurück«. Der Verdacht kommt allerdings nicht zum ersten Mal auf: Schon im vergangenen Jahr sollen Mediziner, sinnbildlich gesprochen, aus Mückenstichen Elefantentritte gemacht haben – im Bunde mit ihrer jeweiligen Kasse. Die nämlich kassiert bei schwerwiegenderen Diagnosen über den »morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich«. Will sagen: je dramatischer der Befund, desto mehr Geld für die Versicherung. Ob im Fall der AOK tatsächlich betrugsrelevante Täuschungshandlungen vorliegen, wie die Juristen es nennen, muss natürlich erst mal geprüft werden. Das könne dauern, sagt Nana Frombach, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Erst danach wird entschieden, ob der Fall vor Gericht kommt.
 
   
   
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Küsten unter Druck

Die Menschheit wächst, wirtschaftet und wirkt auf die Natur ein – und, hm, ausbaden müssen es die Küsten und ihre Bewohner. Darauf weist der fünfte »World Ocean Review« hin, den die gemeinnützige Hamburger Firma Maribus am Donnerstagabend vorstellte. Drei große Faktoren setzten die Küsten weltweit unter Druck, erklärt Professor Martin Visbeck vom Exzellenzcluster »Ozean der Zukunft«: die übermäßige Nutzung von See und Küsten durch Fischerei, Tourismus und Transport. Die Verschmutzung, in Deutschland vor allem durch Düngemittel. Und natürlich der Klimawandel, der die Meeresspiegel steigen lässt. Rapide wachsende Küstenstädte wie New Orleans, New York, Mumbai oder Kolkata seien dabei Täter und Opfer zugleich: In den kommenden 50 Jahren werde sich die Frage stellen, ob sie überhaupt zu halten seien oder umgesiedelt werden müssten. Ein unfassbarer Aufwand, sagt Visbeck. »Aber wenn die ganze Stadt absäuft, wird es auch gigantisch teuer.« Die Lösung der Übernutzung könne nur in Kompromissen liegen. »Wir brauchen ein integriertes Küstenraummanagement«, sagt Visbeck. Alle Interessenvertreter müssten an einen Tisch – so wie es bei den Planungen zur Vertiefung der Elbe geschehe. Sein Kollege Professor Karsten Reise vom Alfred-Wegener-Institut ist in Bezug auf ebendiese Pläne weniger optimistisch: »Man tritt mit der weiteren Vertiefung etwas los, was nicht mehr zu bändigen ist«, sagt er. Die Folgen für die Nordseeküste könne man modellhaft am Elbtrichter beobachten – und sollte die Vertiefung kommen, werde man dort mit schnelleren Strömungen, Trübung des Wassers, Sauerstoffmangel, Altlasten durch den ausgebaggerten Hafenschlick und Verschlickung der Küsten rechnen müssen. Dass die Befürworter das Ganze als alternativlos darstellten, sei »der größte Unfug, den man nur verbreiten kann«, meint der Ökologe. Es gebe immer Alternativen – schwimmende Offshorehäfen zum Beispiel.

 


Küchenmesser im Biomüll

Eigentlich zählen die Deutschen in der nicht olympischen Disziplin Mülltrennung zur Weltspitze, und doch hat die Hamburger Stadtreinigung vor einiger Zeit beschlossen, ein paar Nachhilfevideos ins Netz zu stellen. »Die Videos behandeln Fragen, die uns immer wieder gestellt werden«, sagt uns deren Sprecher Reinhard Fiedler, »aber auch Irrtümer, die wir seit Jahren bekämpfen. Wenn nicht seit Jahrzehnten.« Präsentiert werden die Videos von Roland Wilhelm, einem altgedienten Mitarbeiter der Müllabfuhr. Die »Ein Fall für Roland«-Filme behandeln die schwierige Frage, wohin der Deckel vom Marmeladenglas kommt (zwei richtige Antworten, eine absolut falsche), wie man den Joghurtbecher fachgerecht entsorgt (nicht auswaschen, Deckel abreißen, den nicht zusammenknüllen, beides getrennt in die gelbe Tonne) und welche Briefumschläge man wo reinwirft (zwei mögliche richtige Antworten). Acht Videos wurden bis jetzt veröffentlicht, doch Ideen für weitere gäbe es so viele wie Plastiktüten im Biomüll. »Dort sind die Hauptstörstoffe zwar Küchenmesser, gefolgt von Gartenscheren«, sagt Fiedler, »doch auch wenn manche Plastiktüten angeblich kompostierbar sind, wollen wir die auf keinen Fall drin haben.« Nein, nicht einmal jene, die man als ausgewiesene Biomülltüten zu kaufen bekommt. Wovon sich die Stadtreinigung im Biomüll hingegen mehr wünscht? »Fette Speise- und Küchenabfälle«, sagt Fiedler, »die mögen die Bakterien besonders gern.«
   
   
 
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Mittagstisch
 
 
Ungewöhnlicher Ort für kubanische Behaglichkeit

Zwischen Gleisunterführung und Friedhof erwartet man nicht unbedingt eine Prise Kuba. Und doch bekommt diese zu spüren, wer in Bahrenfeld das Café Buena Vista betritt. Eingerahmt von S-Bahn-Damm, Gräbern, einem Steinmetz und einer Friedhofsgärtnerei trotzt das kleine Lokal der tristen Umgebung mit karibischer Ungezwungenheit. Die offene Küche besteht aus ein paar Kochplatten, die der Betreiber Osmar hinter der Theke selbst bedient. Neben dem ständigen Angebot – Chili con Carne (3,90 Euro), Gulasch- oder Tomatensuppe (4,50 Euro bzw. 3,70 Euro) – kocht er ein täglich wechselndes Mittagsgericht für 7 Euro, welches mal mehr, mal weniger der kubanischen Küche entspricht, zum Beispiel Putenbrust in Tomatensauce mit Reis, roten Bohnen und Gemüsebeilage, aber auch Fusilli mit Kasslersauce. Dazu nimmt der Gast sich noch einen Salat und reichert das Ganze mit scharfer Petersilien- oder Koriandersauce an. Der Star des Lokals ist allerdings das Ambiente: Mobiliar und Geschirr dürften aus diversen Haushaltsauflösungen stammen, im an die Rückwand angefügten Zelt flackert an kalten Tagen ein Kaminfeuer. Hier trifft nordische Behaglichkeit auf kubanisches Improvisationstalent.

Bahrenfeld, Café Buena Vista, Am Diebsteich 2, Mittagstisch ab 12 Uhr

Thomas Worthmann
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Was weihnachtet
 
 
 
»Hohoho: Schoko-Weihnachtsmänner belagern uns traditionell viel zu früh – so langsam aber wird es tatsächlich winterlich. Weckruf für die ersten Adventsmärkte der Stadt: Der Bergedorfer Wichtelmarkt etwa überzeugt mit historischer Kulisse, Altstadt-Giebelhütten vor einem romantisch beleuchteten Schloss. Umgeben von Tannenwald basteln Kids hier Geschenke, an Wochenenden gibt es in der Backstube zwischen Mehl und Milch eine riesengroße Kleckerei. Die dürfen Kinder erstmals auch am Stadtparksee veranstalten, wo Sierichs Winterzauber neben Kettenkarussell, Kaspertheater und Bewegungsparcours den Plätzchen-Ofen anschmeißt. Zum Start am 23. November schmücken Hamburger Kindergärten mit selbst gebasteltem Schmuck die Tannen – Anmeldungen sind noch willkommen. Santa Pauli hingegen strippt schon heute los und verwischt damit als »Hamburgs geilster Weihnachtsmarkt« die Grenzen zwischen Tradition und Kiezleben. Neben der Premiere des (be)sinnlichen Adventskalenders sorgt eine Glühweinapotheke für Magenwärmer, die Gäste selber mixen. Heiß wird es auch beim Winter Pride in St. Georg. Der schwul-lesbische Markt punktet mit Dragqueens und Open-Air-Partys. Im Museum der Arbeit geht es naturgemäß besinnlicher zu; es verwebt Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu einem Ökologischen Weihnachtsmarkt. Im Waschlappentheater bespaßen Recycling-Gestalten Kids, während Eltern afrikanische Perlen und Handgedrechseltes shoppen. Ansonsten gibt es auf allen Märkten der Stadt – wie jedes Jahr – vor allem Bratwürste und Glühwein in rauen Mengen.
Santa Pauli, Spielbudenplatz; 17.11.–23.12., Eröffnung heute um 13 Uhr;
Sierichs Winterzauber, Stadtpark, Südring 5b, 23.11.–17.12., Anmeldung zum Baumschmücken unter info@sierichs.de;
Bergedorfer Wichtelmarkt, Bergedorfer Schloßstraße 4, 27.11.–30.12.;
Winter Pride, Lange Reihe/Kirchenallee, 27.11.–30.12., täglich ab 12 Uhr;
Ökologischer Weihnachtsmarkt, Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, 1.–3.12., 5 Euro;
weitere Weihnachtsmärkte online
 
 
 
Was geht
 
 
 
»Historischer Holstenwall: Das Gewerbehaus am Holstenwall gilt als Wahrzeichen des Hamburger Handwerks. 1917 fertiggestellt, beherbergt es heute Innungen, eine Bibliothek und Sitzungsräume. Wie geht der Denkmalschutz mit dem historischen Werk um? Vortrag von Christoph Schwarzkopf (Denkmalschutzamt Hamburg): »Die denkmalgerechte Sanierung des Gewerbehauses«.
Handwerkskammer Hamburg, Holstenraum 207, Holstenwall 12, 18 Uhr, Eintritt frei
»Klangkönigin: »Sinnlich« ist das treffendste Wort für den minimalistischen Soul von »The King Stones«. Das Trio aus Jamaika, Italien und Deutschland vereint einen entspannten Mix aus Singer-Songwriter, Soul und Reggae. Sängerin Gabriella Reno lenkt mit schicken Kurven auf den ersten Blick ab, bei geschlossenen Augen aber punktet ihre Interpretation von Klassikern wie »No Woman No Cry« mit unaufgeregtem Timbre.
Nochtspeicher, Bernhard-Nocht-Straße 69a, 19 Uhr, VVK 14 Euro
»Lesung mit Täterwissen: Zwei Dinge sind Desiree Rosenqvist von der Stockholmer Polizei sofort klar; der Brief, den sie in Händen hält, wurde in einem Zustand völliger Verzweiflung geschrieben – und er enthält brisante Details eines alten Mordfalls. Kriminalschriftsteller Arne Dahl liest aus seinem neuen Werk »Sechs mal zwei«; den deutschen Text und die Moderation übernimmt Sebastian Dunkelberg.
Bücherhalle Harburg, Eddelbüttelstraße 47a, 20 Uhr, 15 Euro
»Hamburger Garagenbeat: Die Musik der Honey Riders klingt zwar, als ob Ray Davies, Paul Weller und Evan Dando in einem Liverpooler Pub auf der Bühne stünden. Aber das Quartett aus St. Pauli ist seit 20 Jahren fest in der Hamburger Musikszene verwurzelt und daher der Elbe näher als dem Mersey. Die Liebe zur frühen wie auch gegenwärtigen britischen Beatmusik bildet den Nährboden, auf dem die Band ihre Songblüten treibt – rau, melodiös und rotzig. In der Nochtwache feiert sie das Release ihrer ersten Single »Hey Hey Hey«.
Nochtwache, Bernhard-Nocht-Straße 69a, 20.30 Uhr, 8 Euro
 
 
 
 
 
Was kommt
 
 
 
»Deutschpop der Saurier: In ihren Videos hotten Puppen zu Indie-Folk ab, auf der Website schneit es, und auch die Texte der Kölner Band »Locas in love« fliegen vor verspielter Leichtigkeit. Zehn Jahre nach Erscheinen ihrer Platte »Saurus« feiern die Deutsch-Popper Jubiläum. Der Name ihrer kleinen Konzertreise: »Tourannosaurus X«.
Molotow, Nobistor 14, Sa, 19 Uhr, VVK 14,30 Euro
»Seltene Klänge: »Dieses wunderbare Stück ist nicht oft zu hören – vielleicht erklingt es sogar das erste Mal in einer Hamburger Kirche«, frohlockt Andreas Fischer, Musikdirektor von St. Katharinen. Samstag tönt Edward Elgars Oratorium »The Dream of Gerontius« durch die Kirche, eines der wichtigsten Werke des englischen Komponisten. Selten vor Publikum schafft es auch das Requiem op. 9 des Künstlerkollegen Maurice Duruflé. Sein Leben lang komponierte der Franzose, gab aber nur einen Bruchteil seines Schaffens zur Veröffentlichung frei. Darunter – zum Glück der Friedenskirche Altona – 1947 das Requiem für Solisten, Chor, Orchester und Orgel.
St. Katharinen, Katharinenkirchhof 1, Sa, 19 Uhr, ab 12 Euro;
Friedenskirche Altona, Otzenstraße 19, Sa, 19.30 Uhr
»Revolution auf Leinwand: Treffen sich zwei Revolutionäre im Atelier. Was klingt wie ein Witz, ist eine szenische Dokumentation der Jahre 1848/49. Otto Sander spielt darin den Marinemaler Anton Melbye, in dessen Pariser Atelier sich die deutschen Revolutionäre Carl Schurz und Adolf Strodtmann verabreden. Cinefest: »Der Traum von der Freiheit«, Streifen mit über 1500 Statisten.
Altonaer Museum, Museumstraße 23, So, 11 Uhr, Museumseintritt + 1,50 Euro
»Arme Umarmung: »Liebt nicht mit Worten, sondern in Taten«, verkündet Papst Franziskus und weiht den 19. November zum »Welttag der Armen«. Nichtsdestotrotz wird Erzbischof Stefan Heße beim Gottesdienst im Michel erst mal predigen. Dafür laden Caritas, Hinz&Kunzt und die Katholische Akademie anschließend zum Markt der Möglichkeiten ein: Gäste vollbringen erste Taten im Begegnungscafé und in Workshops.
Katholische Akademie Hamburg, Herrengraben 4, Gottesdienst So um 11.30 Uhr im Kleinen Michel, ab 13.30 Uhr Markt der Möglichkeiten in der Akademie, Eintritt frei
 
 
 
   
   
 
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Vor dem Abflug des Flugzeugs von Hamburg nach Amsterdam eine Durchsage des Piloten: »Da wir nach dem Start über die Alster fliegen, zeigen wir Ihnen nun noch den Gebrauch der Rettungswesten.«

Gehört von Lennart Albrecht
 
 
   
   
 
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Ihr
Mark Spörrle
 
 
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