 | | | © Andrew Hutchings/unsplash.com / – (https://unsplash.com/) | Meine Freundin Susanna lebt in einem glücklichen Staat. Ich will jetzt keinen Namen nennen, aber in diesem Staat sind die Kühe zufrieden, die Schweine glücklich und die Eier einwandfrei. Die Menschen leben in stilvollen Häusern, die Gärten haben keine Zäune, und man kann wahlweise das Meer oder die Berge sehen. Kinder spielen Ball auf der verkehrsberuhigten Straße, während ihnen ein Großmütterchen aus dem Fenster zuschaut. Das klingt nach Märchenwelt und Ironie, aber ich schwöre: Es ist wirklich so. Hundertprozent Idyllisch. Jedes Mal, wenn ich Susanna besuche, bin ich fassungslos, wie freundlich ich bedient werde, wie köstlich der Kaffee schmeckt, wie himmlisch die Törtchen. Das Freibad kostet keinen Eintritt, ich hole tief Luft, denn natürlich ist die Luft frisch und rein, lächelnd lasse ich mich nieder, beschließe einmal mehr, hierher zu ziehen. Aber ich will ehrlich sein, es gibt einen Haken. Seit fünf Jahren lebt Susanna in diesem Paradies, aber sie lebt vollkommen isoliert. Bei meinem ersten Besuch erzählte mir Susanna, wie schwer es sei, Kontakt zu den Menschen aufzunehmen. Sie würden freundlich grüßen, mehr aber auch nicht. Vielleicht sind sie schüchtern, brauchen etwas Zeit, um sich anzufreunden? Dann aber würden sie Freunde fürs Leben werden und Susanna bis an ihr Lebensende in ihre Gemeinschaft aufnehmen. Nicht so wie die oberflächlichen Amerikaner mit ihrem „how are you today, my darling?“, die ohne die Antwort abzuwarten, weiterzogen. So oder so ähnlich beruhigte ich meine verunsicherte Freundin.
...
Den gesamten Freitext lesen Sie auf ZEIT ONLINE.
Sie wollen der Diskussion unter dem Text folgen? Hier geht es zum Kommentarbereich. |
|