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Liebe Leserinnen und Leser, in der Osterpause hat sich einiges angesammelt: Die EUA wählte Michael Murphy zum nächsten Präsidenten (Personalien). Emmanuel Macron will angeblich die ENA schließen. Dresden erhält 60 Millionen Euro für die Medizinforschung. Und in Norwegen gibt es einen Deal mit Elsevier (Das ist wichtig). Ansonsten im Programm: Tobias Engelsleben fordert einen Hochschulpakt für private Hochschulen (Gastkommentar), und Thomas Kerstan gibt mit Werner Heisenberg einen Allzeit-Ausflugstipp (Fußnote). |
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Norwegens Wissenschaft schließt Deal mit Elsevier Im Verhandlungspoker um neue Rahmenverträge mit Wissenschaftskonsortien in mehreren Ländern hat Elsevier einen Punkt errungen. Das norwegische Konsortium für universitäre Bildung und Forschung (Unit) schließt eine Vereinbarung mit dem Verlagsgiganten, wonach sieben Universitäten und 39 Forschungsinstitute zwei Jahre lang auf Elsevier-Publikationen zugreifen und in diesen auch ohne Extra-Gebühren im Open Access-Format veröffentlichen können. Dies teilten Elsevier und Unit am Dienstag mit. Der Deal kostet Norwegens Wissenschaft 9 Millionen Euro, berichtet InsideHigherEd unter Berufung auf die Financial Times. Die Gebühr liege 3 Prozent über der der bisherigen Nationallizenz, die allerdings keine Open-Access-Publikationen beinhaltet hatte. Elsevier steckte mit seiner Geschäftspolitik zuletzt Rückschläge ein und verlor Großkunden. Anfang März kündigte die University of California ihre Verträge. Sie folgte dem Beispiel von Konsortien in Schweden, Ungarn und Deutschland. In den Gesprächen mit den Verhandlungsführern der deutschen DEAL-Projekt-Partner herrscht seit längerem Eiszeit. Nach dem Vorbild zahlreicher Universitäten hatte auch die Max-Planck-Gesellschaft und die Fraunhofer-Gesellschaft die Verträge mit dem niederländischen Konzern zum Jahresbeginn auslaufen lassen. 60 Millionen Euro für Dresdens Medizinforschung Freude in Dresden: Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung investiert in den nächsten zehn Jahren insgesamt 40 Millionen Euro in ein interdisziplinäres Forschungszentrum für Digitale Gesundheit (Pressemitteilung). Die Verträge dazu werden in den nächsten Wochen ausgearbeitet. Universitäre und außeruniversitäre Partner sowie Unternehmen der Hightech-Branche sind an dem Modellvorhaben beteiligt, das der Freistaat Sachsen mit weiteren 20 Millionen Euro unterstützen möchte (Forschung und Lehre). Insgesamt 27 medizinische Fakultäten hatten sich bei der Stiftung um die Millionen-Förderung beworben, fünf kamen in die Endrunde, Dresden erhielt nun den Zuschlag. Ein Erfolg, den Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange knapp drei Monate vor den Entscheidungen im bundesweiten Wettbewerb um den millionenschweren Titel „Exzellenzuniversität“ politisch zu nutzen versucht: „Als Sieger aus diesem hochklassigen Wettbewerb hervorzugehen – das ist ein ganz besonderer Erfolg für die TU Dresden“, erklärte Stange in einer Pressemitteilung. Das Zentrum passe „ideal in das Exzellenzprofil der Technischen Universität Dresden“. Macron will ENA angeblich schließen Noch ist es nicht sicher, aber die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer: Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron will angeblich die ENA schließen. Die Absichtserklärung findet sich in einem an die Medien geleakten Manuskript für just die Rede an die Nation, die Macron wegen des Brands der Kathedrale Notre Dame kurzfristig verschob. Ob Macron, selbst Absolvent der ENA, an dem Plan festhält und ihn wirklich umsetzt, ist unklar. Doch schon die Idee, dem seit Monaten andauernden Gelbwesten-Protest auf der Straße eine Elite-Einrichtung als Tribut anzubieten, birgt national und international hohen Nachrichtenwert (BBC, ORF, University World News , Süddeutsche Zeitung, ZEIT-Online, FAZ). |
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Michael Murphy wird der nächste EUA-Präsident Die EUA-Präsidentschaft bleibt auch in den kommenden vier Jahren in männlicher Hand. Der ehemalige Rektor des University College Cork, Michael Murphy, setzte sich bei den Wahlen gegen Martine Rahier durch, die frühere Rektorin der University of Neuchâtel. Murphy folgt auf Rolf Tarrach, der seit 2015 Präsident der EUA war. Siegens Unipräsident Holger Burckhardt kandidiert nun doch für dritte Amtszeit Nach zehn Jahren an der Spitze der Universität Siegen wollte Holger Burckhardt eigentlich anderen Platz machen. Doch nachdem im Dezember die Wahl eines Nachfolgers missglückt und eine neue Ausschreibung für den Posten nötig geworden war, überdachte Siegens Unichef seine Entscheidung. Burckhardt, der in der kommenden Woche 63 Jahre alt wird, kandidiert nun doch für eine weitere Amtszeit. Wer außer ihm noch Interesse an dem Führungsposten hat, ist unklar: Die Bewerbungsfrist endet am Dienstag (Siegener Zeitung, Westfalenpost, Neue Ruhr Zeitung). Heiko Ströder bleibt Rektor der Deutschen Sporthochschule Die Deutsche Sporthochschule in Köln hat ihren bisherigen Rektor Heiko Ströder einstimmig im Amt bestätigt. Der 54-Jährige Sportwissenschaftler leitet die Hochschule seit 2015, seine erste Amtszeit endet turnusgemäß im Mai 2020. Nach dem Votum der Hochschulwahlversammlung darf Ströder die Hochschule nun bis Mai 2024 leiten. Job: Pressesprecher der Charité Sie ist das Flaggschiff unter Deutschlands Unikliniken und eine der größten Universitätskliniken Europas: die Berliner Charité. Jetzt sucht die renommierte Einrichtung eine/n neue/n Sprecher/in. Was der oder die alles können und leisten muss, findet sich in der Stellenausschreibung der akutellen ZEIT. Als wöchentliche Arbeitszeit werden in der Anzeige übrigens 39 Stunden angegeben. |
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Eklatant benachteiligt „Hochschulförmig“ sollen sie sein, die privaten Hochschulen in Deutschland, fordert der Wissenschaftsrat und in Folge auch die Wissenschaftsministerien der Länder. Heißt, sie sollen akademisch und strukturell so sein wie staatliche Hochschulen. Nur finanziell gilt das nicht. Wenn es um die Teilhabe an öffentlichen Förderprogrammen geht, werden die privaten Hochschulen seit Jahren massiv benachteiligt. So auch bei den bisherigen Hochschulpakten. 150.000 Studienplätze haben die Privaten seit 2005 zusätzlich und zumeist auf eigene Kosten geschaffen. 150.000 Studienplätze, mit denen staatliche Hochschulen entlastet wurden und die von vielen Bundesländern in die Berechnungen für die Hochschulpakte einbezogen, aber nicht dadurch finanziert wurden. Aktuell verhandeln Bund und Länder in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) über eine Nachfolgeregelung für den Hochschulpakt. Anfang Mai soll eine Entscheidung fallen. Die Frage, ob auch private Hochschulen gefördert werden, ist offen. Der Bund ist dafür, die Länder sind mehrheitlich dagegen. Alle Bundesländer haben in der Vergangenheit nach einer Recherche des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln die von privaten Hochschulen geschaffenen Studienplätze nach Berlin gemeldet, doch nur vier von ihnen haben die Fördermittel des Bundes ganz oder zum Teil an die privaten weitergereicht. Allein für das Jahr 2013 sind den privaten Hochschulen so geschätzt 197 Millionen Euro an Bundesmitteln entgangen. Mit dieser Summe haben die privaten die öffentlichen Hochschulen quasi subventioniert. Das ist eine eklatante Benachteiligung, und die darf sich nicht wiederholen. Bei der Vergabe der Hochschulpaktmittel muss die Ausbildungsleistung der privaten Hochschulen künftig ebenso berücksichtigt werden wie die der staatlichen. Den privaten Hochschulen ist es in den vergangenen Jahren gelungen, neue Zielgruppen, etwa Berufstätige oder auch bildungsfernere Gruppen, für ein Studium zu gewinnen. Das entspricht dem politischen Willen aller Parteien. Zudem zeigen sie sich deutlich flexibler, Studienplätze in Fächern zu schaffen, in denen der Staat keine ausreichenden Kapazitäten bietet. Sie mindern damit den Fachkräftemangel und leisten einen gesellschaftlich sowie ökonomisch sehr wichtigen Beitrag. Dieser Beitrag sollte durch eine angemessene Beteiligung am Hochschulpakt gewürdigt werden. Und wenn schon nicht von den Ländern, dann sollten zumindest die Bundesmittel an die privaten Hochschulen weitergereicht werden. Prof. Dr. Tobias Engelsleben ist Präsident der Hochschule Fresenius. |
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Erwachsen werden? Eine Lebensaufgabe! Zwischen Anpassung und Rebellion: Warum es Menschen so schwerfällt, ihre Kindheit hinter sich zu lassen »Um von der Bahn abzukommen, muss viel schiefgehen« Machen Schicksalsschläge erwachsen? Und warum wirken Bosse manchmal wie kleine Jungs? Ein Gespräch mit dem Psychologen Werner Greve Zur aktuellen Ausgabe |
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Die Wanderungen des Werner Heisenberg Ist das nur Nostalgie, oder kann man heute noch Honig daraus saugen? Gerade habe ich einmal wieder „Der Teil und das Ganze“ gelesen, die Erinnerungen des Physik-Nobelpreisträgers Werner Heisenberg. Was mich diesmal besonders faszinierte, sind die Schilderungen der Wanderungen, Ski-Ausflüge und Segeltörns, die Heisenberg mit anderen Größen der Atomphysik unternahm. Schon die erste Begegnung mit der Atomphysik hatte er auf einer Wanderung am Starnberger See im angeregten Gespräch mit Jugendkameraden. Vom Skiurlaub mit Niels Bohr, Felix Bloch und Carl Friedrich von Weizsäcker notiert er: „Wir lagen auf dem freigeschaufelten Hüttendach in der Sonne und sprachen über die neuesten Ereignisse unserer Wissenschaft.“ Aber auch die bewegten Zeitläufte, Religion, Philosophie und die Verantwortung der Wissenschaftler sind immer wieder Thema. Mit Niels Bohr wanderte er einige Tage lang durch die Insel Själland, besucht ihn dort später häufig in seinem Landhaus, wo er auch den Schweden Oskar Klein zu abendlichen Gesprächen am Kamin trifft. Mit dem amerikanischen Experimentalphysiker Barton verbringt er ein Wochenende in einer Hütte an einem einsamen See, mit dem Briten Paul Dirac reist er mit dem Schiff von San Francisco über Hawaii nach Yokohama ... Sicher ist der Wissenschaftsbetrieb heute notwendigerweise anders organisiert als damals. Aber wären nicht mehr solche Gespräche unter Forschern abseits des Alltagstrubels ebenso angenehm wie erkenntnisträchtig? Thomas Kerstan |
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Es ist so trocken da draußen, hoffentlich regnet es am Wochenende. Ihr CHANCEN-Team PS: Gefällt Ihnen der CHANCEN Brief, dann leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an – unter www.zeit.de/chancen-brief. Dann schicken wir Ihnen den Newsletter, solange Sie wollen, immer montags und donnerstags zu. |
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