Frontalkritik an Hightech-Strategie | Strohschneider-Nachfolge: 3 Kandidaten und 1 Volte | Indien beschränkt Wissenschaftsfreiheit | 3 ½ Fragen an Stefan Grob

 
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Liebe Leserinnen und Leser,
heute konzentrieren wir uns aufs Fragen: Was steckt wirklich in der Hightech-Strategie? Wer folgt auf Peter Strohschneider? Und was hat die hindu-nationalistische Regierung von Narendra Modi der Wissenschaft in Indien gebracht (Das ist wichtig)? Unsere 3 1/2 Fragen beantwortet Stefan Grob mit Elvis Presley.

Und dann verabschieden wir uns mit Bildern aus der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer (c.t.) für eine Weile in die Osterpause  – bis Donnerstag, 25. April.
   
 
 
 
 
Das ist wichtig
 
 
   
 
  
Frontalkritik an Hightech-Strategie
Forscher und Wissenschaftsfunktionäre haben sich insgeheim vielleicht schon mal gefragt: Was will die Bundesregierung mit ihrer Hightech-Strategie 2025 eigentlich ganz genau erreichen, was ist daran so neu und besonders, und welche präzisen Schritte planen die Ministerien bei der Umsetzung der Strategie? 47 Fragen haben die bündnisgrünen Bundestagsabgeordneten Anna Christmann und Kai Gehring in einer sogenannten „Kleinen Anfrage“ an die Bundesregierung gerichtet. Jetzt sind die Antworten eingetroffen. Ein Spoiler zum Dokument (PDF): In den 26 Seiten liefert der zeichnende BMBF-Staatssekretär Michael Meister nichts großartig Neues ­– und den Kritikern der Hightech-Strategie damit alles. Anna Christmann sieht sich in ihrem Verdacht jedenfalls bestätigt: „Nichts als ein Sammelsurium wohlklingender Überschriften“ sei die im September 2018 verabschiedete Strategie, „eine große Show auf Hochglanzpapier“.
  
 
 
Strohschneider-Nachfolge: 3 Kandidaten und 1 Volte
Nach sechs Jahren mit Peter Strohschneider als Präsident bereitet die Deutsche Forschungsgemeinschaft den personellen Wechsel an der Spitze vor. Anfang Juli wird turnusgemäß gewählt, jetzt stehen die Kandidaten für die Strohschneider-Nachfolge fest (Süddeutsche Zeitung, Tagesspiegel). Das sind die Biochemikerin Katja Becker von der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Prozesstechniker Wolfgang Marquardt vom Forschungszentrum Jülich sowie die Informatikerin Dorothea Wagner vom Karlsruher Institut für Technologie. Becker ist aktuell Vize-Präsidentin in der DFG, Wagner gehörte dem DFG-Führungskreis bis 2014 an. Marquardt saß zehn Jahre im DFG-Senat und folgte Strohschneider im Jahr 2011 auf dem Posten des Wissenschaftsratsvorsitzenden. Seit 2014 ist Marquardt Vorstandsvorsitzender in Jülich. Ob er Strohschneider nun ein weiteres Mal beerbt oder sich die DFG erstmals in ihrer Geschichte für eine Präsidentin entscheidet, darüber lässt sich in den kommenden Monaten trefflich munkeln. Futter dafür gibt Jan-Martin Wiarda in seinem Blog. Darin räumt er auch mit dem Gerücht auf, Peter Strohschneider wäre zu einer Volte fähig und kandidiere am Ende doch noch für eine dritte Amtszeit.
  
 
 
Indien beschränkt Wissenschaftsfreiheit
Die Parlamentswahlen in Indien haben begonnen. Bis zum 19. Mai können insgesamt 900 Millionen Wähler ihre Stimme abgeben. Wird der amtierende Premierminister Narendra Modi von der hindu-nationalistischen Partei BJP im Amt bestätigt, müssen sich Wissenschaftler auf weitere Einschränkungen gefasst machen. Nachdem Staatsbediensteten im vergangenen Herbst Kritik an der Regierung untersagt worden war (THE), legte die Universität Kerala Mitte März nach und verabschiedete Leitlinien, die eine „Forschung im Einklang mit nationalen Interessen“ sicher stellen sollen (Newsclick, THE). Einen guten Überblick mit Zahlen und Fakten zum Wissenschaftsstandort Indien bietet die jüngste Ausgabe der DHV-Verbandszeitschrift Forschung und Lehre.
  
   
   
   
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Die Zahl
 
 
   
 
   
89
Prozent der Ingenieur-Studenten und Berufseinsteiger fühlen sich von ihrer Hochschule nicht gut auf die digitale Arbeitswelt vorbereitet. Dies ergab eine nicht-repräsentative Online-Befragung, die Wissenschaftler im Auftrag des VDI vergangenen Winter zum digitalen Wandel in der Ingenieursausbildung unternahmen. Für die Studie befragt wurden auch Vizepräsidenten, Prorektoren und Studiengangskoordinatoren. Nur jeder fünfte Befragte (18 Prozent) bescheinigte den Hochschulen bei der Digitalisierung eine  „sehr hohe“ Innovationsbereitschaft. Eine „sehr hohe“ Innovationsfähigkeit attestierte den Hochschulen nur jeder Zehnte.
   
 
   
Quelle: VDI
   
 
 
   
 
 
   
 
 
 
 
3½  Fragen an…
 
 
   
 
   
Stefan Grob
Referatsleiter Presse/Verbandskommunikation, Redaktionsleiter DSW-Journal und Stellvertreter des Generalsekretärs beim Deutschen Studentenwerk (DSW)

Was brauchen Sie heute im Beruf, was Sie im Studium nicht gelernt haben?
Nichts. Weil, sorry, Ihre Frage keinen Sinn macht: Alles, was ich kann, habe ich im Studium genutzt, und das Gelernte aus dem Studium nutze ich im Job. Ich habe auch als Student immer gearbeitet. Ich war Kaufmann, Journalist, Werbetexter, Weihnachtsmann, Ordner im Fußballstadion – da habe ich viel gelernt. Im Studium auch.
 
Welches wissenschaftspolitische Problem lässt sich ohne Geld lösen?
Jedes, das auf einer arroganten oder ignoranten Haltung beruht. Zum Beispiel die Haltung, Studierende seien lästig, oder nur ein Kostenfaktor. Oder: Mit dem BAföG droht die Überschuldung. Alles Quatsch.
 
Lektüre muss sein. Welche?
Zeitungen. Viele, täglich, immer die FAZ. Der Blog des Wissenschaftsjournalisten Jan-Martin Wiarda. Sy Montgomerys „Rendezvous mit einem Oktopus“ und jeder, wirklich jeder Aufsatz der Historikerin Karin Hausen.
 
Und sonst so?
Elvis Presley: „A little less conversation, a little more action“
   
 
   
 
 
   
 
 
   
   
   
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Diese Woche in der ZEIT
 
 
   
Wer sagt es ihr? Bildungsministerin Anja Karliczek hat einen großen Etat, macht aber wenig daraus. Längst gilt sie als Fehlbesetzung – doch ihre Kritiker halten still. Sie haben ihre Gründe
 
Wir Ahnungslosen Künstliche Intelligenz wird unsere Gesellschaft verändern. Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele verstehen, wie sie funktioniert. Der Staat muss dafür eine Digitalzentrale schaffen „Wir schaffen es nicht, in dieser radikal neuen Welt eine radikal neue Bildung zu leben“ Privatschulen haben mehr Freiheiten als staatliche Schulen. Macht sie das zum Vorreiten für ein besseres Bildungssystem? Gespräch mit dem Schulgründer und ehemaligen VW-Vorstandschef Carl H. Hahn Hoch hinaus Alba Berlin schickt Jugendtrainer an Kitas und Schulen. Was hat der Basketballverein davon? Work-Love-Balance: Ich will absagen Während seiner Elternzeit will Rudi Novotny ein Buch schreiben. Kann man lernen, seine Träume zu planen?

Zur aktuellen Ausgabe
   
 
 
   
 
 
   
 
 
 
 
c.t.
 
 
   
 
 
Neues aus der losen Reihe „Was wir schon immer über Osterhasen wissen wollten“: Die akademische Linie dieser Dynastie hat seinen Sitz auf dem Campus der Universität Speyer.
Fotos: Universität Speyer
 
 
 
 
 
   
Fröhliche Ostern!

Ihr CHANCEN-Team


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