| Guten Morgen, | | |
sauber, Hamburg: Noch nie haben so viele Hamburgerinnen und Hamburger bei der Aktion »Hamburg räumt auf!« mitgemacht wie dieses Jahr – und noch nie wurde so viel Abfall aufgesammelt. Ein so erfreulicher wie bedenklicher Doppelrekord: erfreulich, weil die beeindruckende Zahl von über 70.000 freiwilligen Müllwegräumern zeigt, dass es immer mehr Hamburger gibt, für die die Vermüllung des öffentlichen Raums ein wichtiges Thema ist. Bedenklich, weil die Rekordmenge von 333 Tonnen gesammeltem Abfall belegt, dass sehr viele Hamburger offenbar nichts dabei finden, ihren Dreck zulasten aller anderen zu entsorgen. Und auch nach »Hamburg räumt auf!« ist die Stadt keineswegs sauber: Man muss sich nur die Grün-, nein: Schmutzstreifen zwischen Fußwegen und Fahrbahnen ansehen, die manchmal aussehen, als habe jemand dort seinen gesamten Hausmüll verstreut. Oder die Parks, in denen der Abfall am Wochenende schon morgens herumliegt. Egal, wer schuld ist: Wieso räumt das niemand weg? Und: Wird die neue Straßenreinigungsgebühr, die demnächst kommt, daran wirklich etwas ändern? Noch ein Hinweis in eigener Sache: Seit Langem bestürmen uns Leser mit der Frage, ob es für unsere »Mittagstische« kein Verzeichnis aller bisher erschienenen Kolumnen gäbe, vielleicht gar eine Karte? »Aber das ist sicher sehr mühsam«, schrieb eine Leserin, »mir persönlich würde eine Liste reichen.« Uns nicht. Von uns bekommen Sie jetzt endlich die Karte. Hier auf ZEIT ONLINE finden Sie ab sofort alle »Mittagstische« und »Kaffeepausen« aus diesem Letter, und als Bonus dazu alle »Mahlzeit«-Kolumnen unseres Kollegen Michael Allmaier aus der ZEIT:Hamburg. Oder Sie klicken einfach auf die Karte in diesem Letter weiter unten. Und wenn Sie auf die Adresse des aktuellen Mittagstischs gehen, werden Sie sogar hingeführt. Schon mal guten Mittag (beziehungsweise: Mahlzeit)!
G20: Die heiße Phase beginnt Noch knapp 100 Tage bis zum G20-Gipfel, doch bereits jetzt steigt die Spannung in der Stadt. Während die Polizei schon mal mit dem Schutz von Elbphilharmonie und Rathaus beginnt (und Polizeiwagen brennen), warnt der Hamburger Chef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) Jan Reinecke vor einer »weiteren Mobilisierung auch gewaltbereiter Gruppierungen« in der linken Szene. Die Entscheidung, den Gipfel in der Hamburger Innenstadt auszurichten, könne die Stadt »teuer zu stehen kommen«, sagte Reinecke der »Heilbronner Stimme«. Nicht nur Terroranschläge seien eine Bedrohung, auch die geopolitische Lage könnte den Gipfel zu einem »Pulverfass werden lassen« – etwa dann, wenn der türkische Präsident Erdoğan, wie ja mehrmals angedroht, Flüchtlinge in die EU weiterziehen ließe und so die »Kapazitäten von Bund- und Länderpolizeien« während des Gipfels aufgebraucht würden. Zur Abschreckung militanter G20-Gegner setzen die CDU/CSU-Innenpolitiker aus Bund und Ländern auf vorsorgliche Härte: Mehr Einsatzkräfte aus allen Bundesländern und Einreiseverbote für »Gefährder« aus dem Ausland forderte Dennis Gladiator, innenpolitischer Sprecher der Hamburger CDU-Fraktion. Treffen von Linken an öffentlichen Orten sollten vorab untersagt werden, es sei »absurd, wenn diejenigen, die die Stadt angreifen wollen, sich in Universitäten und anderen Räumen darauf vorbereiten können«. Was wohl die Studierenden der Uni Hamburg von diesem Vorschlag halten? Die nämlich wollen im Rahmen ihrer Kampagne »Gemeinsam statt G20« nun Unterschriften für eine Petition sammeln, um das Gipfeltreffen zwar spät, aber doch noch zu verhindern. Viel Zeit bleibt da nicht: Bis zum 31. Mai läuft die Stimmsammlung, am 8. Juli werden Trump, Putin und Co. erwartet. Fragt sich nur: Wieso ist niemand früher darauf gekommen? |
|
|