| | © Ales Krivec/Unsplash | Wenn ich es einrichten kann, unternehme ich die etwa 60-minütige Zugfahrt von Bamberg nach Nürnberg, um dort am Abend noch eine Ausstellungseröffnung oder ähnlich Dienstbezogenes „mitzunehmen“. Diesmal entschied ich mich aus Dekadenz und Eigenliebe für den ICE auf der kurzen Strecke, was im Wesentlichen bedeutet: 40 Minuten Fahrtzeit, 1. Klasse, Steckdose, Wifi, Knöpfe im Ohr, Beschallung, Beschleunigung. Easy. An diesem Abend bin ich zum Gespräch aufgelegt, habe die Kopfhörer vergessen. Alles kann passieren, ich bin seltsam hoch gestimmt, stelle mir vor, das sei so ein Abend, von dem man später den drei angenommenen oder gar adoptierten Kindern erzählt: An genau diesem Abend traf ich euren Vater! Tatsächlich traf ich dort, direkt an der Spitze des Zuges, auf diesen Plätzen in diesem kleinen Abteil, das direkt hinter der nebligen Scheibe des Schnellzugcockpits liegt: Inge Schmitt. Im Folgenden gebe ich von unserem Gespräch wieder, was mir im Gedächtnis geblieben ist. Frau Schmitt: erste Zeile(n), ich: zweite Zeile(n). Hallo! Ich kenne Sie! Ich kenne Ihr Gesicht! Sind Sie im Fernsehen? Hahaha, das fängt ja hier gut an. Guten Abend. Ja, ich bin im Fernsehen. Manchmal. Dann kenne ich Sie! Ich kenne Sie! Wusste ich es doch, dass ich Sie kenne! Was tun Sie? Ich moderiere manchmal und werde manchmal im Fernsehen was gefragt. Na, sehen Sie! Ich liebe Fernsehen! Ich habe Autogramme gesammelt! Immer! Aha? Bis mir dann meine Autogrammbücher – ich hatte richtige Bücher voll mit Autogrammen! – Marika Rökk! Ich habe noch eines von Marika Rökk! Ich bin immer ins Kino gegangen! Och, das ist ja schön. Bis ich 1945 meine Heimat verlassen musste. Ich hatte so viele, dicke Autogrammbücher. Oh, Ihre Heimat? ...
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