| Vom Ledigenheim zum Ort der Begegnung
Es gibt in Hamburg einen Ort, der für alleinstehende Männer gedacht ist. Kollege Maximilian Probst hat sich das Haus in der Nähe des Michels angesehen – das Ledigenheim. »Schon der Begriff irritiert. Ledig, wer sagt das heute noch? Und Heim, das klingt fast wie Gefängnis.« Einst als Notlösung für alte und kranke Männer gedacht, haben sich zwei Künstler dieses Ortes angenommen. Nein, anders: Antje Block und Jade Jacobs haben im Erdgeschoss erst Räume für ihre Kunstprojekte gemietet – und dann gemerkt, wo sie gelandet sind: in einem Wohnkonzept, das gar nicht überkommen scheint, sondern »in der heutigen SingleGesellschaft geradezu visionär«ist, schreibt Probst. In der aktuellen ZEIT:Hamburg erzählt er, wie die beiden aus dem heruntergekommenen Heim einen Ort der Begegnung gemacht haben, mit Lesungen, Konzerten, Vorträgen, gemeinsamem Kochen und einem Klassikkreis. »Das Ledigenheim soll eben kein Ort der Abgehängten sein, sondern eine Sphäre der Begegnung zwischen allen Gesellschaftsschichten.« Wieso die Künstler das Haus mittlerweile gekauft haben und wie sie es geschafft haben, 3000 Spender von ihren Ideen zu überzeugen, lesen Sie in der aktuellen ZEIT:Hamburg oder hier digital.
In zweieinhalb Tagen zum Prototyp
Am Donnerstag hat der ZEIT Verlag den ersten ZEIT Hackathon gestartet; gemeinsam mit der Hamburg Media School und dem next media accelerator ging es um die Frage: Wie sieht die Zukunft der Bildung aus? Wie kann Wissen auf neuen Wegen vermittelt werden? Und das alles nicht in der Theorie, sondern in der Praxis, zweieinhalb Tage am Stück. Lennart Schneider aus der Unternehmensentwicklung des Zeitverlags war dabei. Elbvertiefung: Lennart, bitte klär uns auf: Was ist ein Hackathon? Lennart Schneider: Eine Veranstaltung, bei der Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen zusammenkommen, um Ideen mithilfe neuer technologischer Möglichkeiten zu entwickeln. Bei uns waren das Studenten, aber auch Berufstätige, die seit 30 Jahren im Job sind: alles offene Leute und hochmotiviert. Am ersten Abend haben etwa 20 von ihnen ihre Ideen vorgestellt. Danach fanden sich zehn Teams zusammen. Ziel war, am Ende einen Prototyp zu haben, also eine Website, eine App oder eine andere Software. EV: Es haben sich ja auch Laien gemeldet – wie kann es denn da sein, dass in zweieinhalb Tagen etwas entsteht, was fertig programmiert ist? Schneider: Wir haben bei den Bewerbungen darauf geachtet, dass ein ausgewogener Mix aus Entwicklern, Kreativen und wirtschaftlich denkenden Leuten entsteht. Jeder im Team hat eingebracht, was er am besten kann: Der eine hat programmiert, ein anderer hat die Präsentation gemacht, wieder andere haben das Business-Modell erarbeitet. Und natürlich ging es auch darum, Spaß zu haben. EV: Mit Spaß die »Zukunft der Bildung« gestalten – so lautete auch das Motto des Hackathons ... Schneider: …klar, es ging immer ums Lernen, Sprachen lernen, programmieren lernen – und ums Lehren. Aber das mit Spaß: Nach den Eröffnungsreden in der ZEIT-Kantine wurde gebrainstormt, bei Bier und Focaccia haben wir bis 12 Uhr nachts in den Teams gearbeitet. Später wurde Wein getrunken, wir haben witzige Logos entwickelt, es war eine entspannte, fast familiäre Atmosphäre. Die Leute kannten sich alle vorher nicht, und nun wollen einige von ihnen am liebsten gemeinsam ein Start-up gründen. EV: Welche Start-up-Ideen sind dabei entstanden? Schneider: Den Preis für die beste Abschlusspräsentation hat Brainy gewonnen. Das vierköpfige Team hat eine App entwickelt, die beim Lernen hilft. Dazu wird der eigene Lerntyp analysiert, es wird beachtet, ob man eher morgens oder eher abends gut lernt, besser in der Gruppe oder alleine. Den Hauptpreis, mit 1500 Euro dotiert, bekam das Team EIS: Die haben eine App entwickelt, die Kindern dabei hilft, Gebärdensprache zu lernen. Die Teamgründerin Anke Schöttler ist Lehrerin und kennt die Probleme aus eigener Erfahrung. Die App zeigt Gesten als Video an, liest Wörter vor und zeigt Piktogramme. EV: Werden die Prototypen denn auch weiterentwickelt? Schneider: Die Teams waren so begeistert, dass viele von ihnen die Projekte wirklich weiterverfolgen wollen. Das EIS-Team ist schon in Gesprächen mit potenziellen Partnern und Sponsoren, die Jury hilft dabei, Kontakte herzustellen.
HSV im Abstiegskampf
Während sich der HSV auf dem Platz darum bemüht, nicht abzusteigen, und mit einer 1:2-Heimblamage gegen Schlusslicht Darmstadt 98 schon genug gestraft sein sollte, tun besonders lernunwillige Fans ihr Übriges. Bereits zum dritten Mal brannte es auf der Tribüne im Volksparkstadion – die Ultras spielten mal wieder mit der Pyrotechnik. Das missfällt auch den Club-Verantwortlichen. Vorstandschef Heribert Bruchhagen machte seinem Ärger auch endlich Luft: »Es ist mir angesichts der Vorkommnisse der letzten Zeit völlig unverständlich, wie unsensibel von Teilen der Fans vorgegangen wird. Wer einen Böller wirft, will dem HSV bewusst schaden«, schimpfte er. Wissen das die Hardcore-Fans denn wirklich nicht? |
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