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falls Sie noch überlegen, wo Sie den nächsten Urlaub verbringen wollen, oder auch nur die Tage des G20-Gipfels, und mit einem Ziel ganz in der Nähe liebäugeln: Sie werden dort nicht alleine sein. Meistgefragte Urlaubsregion, das ergab eine aktuell vom »Hamburger Abendblatt« ans Licht geholte Studie des Immobilienmagazins »Bellevue« und des Internetportals traum-ferienwohnungen.de, war schon im vergangenen Jahr der Norden Deutschlands. In über 60 Prozent der untersuchten Anfragen für Ferienhäuser und -wohnungen ging es um Unterkünfte an der deutschen Küste oder auf den Inseln. Das mag Sie vielleicht noch nicht so sehr erstaunen. Aber vielleicht das: Der meistgefragte Urlaubsort war laut der Studie Cuxhaven – vor Norden-Norddeich und Westerland auf Sylt. Meistgefragtes Extra bei der Ausstattung war das WLAN (vor dem Fernseher). Schließlich: 13,6 Prozent der Bucher suchten nach Objekten, die sich für Familien eigneten, 17,2 nach Nichtraucherunterkünften – und wau (!), 53,2 Prozent nach einer Bleibe für Hundebesitzer! Übrigens: Es gibt doch gute Gründe, die Stadt während des G20-Gipfels nicht zu verlassen, schreibt Kollege Frank Drieschner in der neuen Ausgabe der ZEIT:Hamburg (am Kiosk oder hier digital). Nicht nur, weil man sonst den Populisten in die Hände spiele und es gravierende Unterschiede zwischen persönlichen Ängsten und echten Gefahren gebe. »Wäre Hamburg wirklich eine Weltstadt, würde es diese ganze Debatte nicht geben«, so Drieschner. Und außerdem, warnt er, sei es hochriskant, das Auto vollzuladen um samt Familie das Weite zu suchen, wie es Simone Buchholz letzte Woche in der ZEIT:Hamburg vorschlug: »Kaum etwas«, warnt Drieschner, »ist so gefährlich wie der Straßenverkehr.«
G20-Gipfel ff Am frühen Abend demonstrierten mehrere Hundert Menschen in der Innenstadt – der Anlass? Klar: G20. Aufgerufen zur Demonstration hatte das Studierendenbündnis Gemeinsam statt G20, das das Treffen verhindern will, wenn auch reichlich spät. Mit einem offenen Brief appellierten indes fünf bundesweit aktive Bürgerrechtsorganisationen an den Senat, die Meinungs- und Versammlungsfreiheit sowie die Bewegungsfreiheit der Bürger während des Gipfeltreffens im Juli zu gewährleisten. »Würden Grundrechte nur in guten und unkomplizierten Zeiten gelten, wären es keine Grundrechte«, schreiben sie. Auch die Hamburger Polizei stimmte sich auf den Gipfel ein. Auf dem Gelände einer Bundeswehrkaserne in Osdorf übten sich über 100 Polizisten in der Terrorabwehr, es wurden auch die neuen Schutzwesten, Helme und Sturmgewehre getestet, die bereits vorm OSZE-Gipfel bestellt wurden. Und so spielten sich auf dem Übungsplatz Szenen wie aus einem Actionfilm ab: Explosionen, Schreie, krachende Schüsse, Verletzte, die am Boden liegen. Alles nicht echt, klar – geschossen wurde mit Platzpatronen. Trotzdem: »Das war keine Showveranstaltung!«, betonte Innensenator Andy Grote (SPD) später. »Wir haben eine unverändert hohe, aber abstrakte terroristische Gefahr« – unabhängig vom G20-Gipfel im Juli müsse man auch auf Anschläge wie in Brüssel und Berlin vorbereitet sein. So war die Antiterrorübung nicht nur Training, sie sollte auch signalisieren, dass die Polizei gut gewappnet ist. Denn, vergaß der Senator nicht zu betonen: »Hamburg ist sehr sicher.« |
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