| »Facebook ist extrem kompliziert«
Der Hamburger Robert Campe, 16, versucht mit seinem Buch »What’s App, Mama?« (Eden Books) Eltern zu erklären, warum Teenies den ganzen Tag online sind und warum das okay ist. Das wollten wir auch wissen. Elbvertiefung: Wie kam es zu dieser Buchidee? Robert Campe: Ich habe während eines Praktikums bei meedia.de darüber geschrieben, welche sozialen Netzwerke wir Jugendlichen im Alltag nutzen. Daraufhin hatte der Verlag die Idee, dass ich ein Buch darüber schreibe, warum es nicht so schlimm ist, wenn wir den ganzen Tag am Handy hängen. EV: Und? Warum ist das nicht so schlimm? Campe: Weil es uns hilft, durch den Alltag zu kommen. Man kann den Kontakt zu seinen Freunden aufrechterhalten. Man kann sich mit seinem Lehrer mal entspannter auf WhatsApp verständigen oder ist immer genau informiert, wann das nächste Hockeytraining stattfindet. EV: Das war jetzt die sozial erwünschte Antwort. In Wirklichkeit vertut ihr doch sicher genauso viel Zeit mit Daddeln wie wir Erwachsenen! Campe: Das ist von Person zu Person unterschiedlich. Wir hängen aber viel auf Instagram herum, was vielleicht auch nicht direkt zur Kommunikation beiträgt. EV: Lernt man auf Instagram vielleicht auch etwas, das einen im Leben weiterbringt? Campe: Das ist eine kleine Selbstinszenierungsplattform. Man lernt, sich gut zu verkaufen. Man kann Trends erkennen. Und ein bestimmter Informationsaustausch ist auch vorhanden. EV: Hm. Ach so: Ein Buch, so gedruckt auf Papier, ist das nicht ziemlich Oldschool? Campe: Diese Frage wird mir oft gestellt. Aber man kann die Erwachsenen ja nicht erreichen, wenn man über ein Medium kommt, das sie nicht interessiert. Ein Buch hat bei ihnen immer noch ein positives Standing. EV: Welches Medium würden Sie denn wählen, um Jugendliche zu erreichen? Campe: Auf YouTube kann man unbegrenzt lange Videos machen. Man muss die Leute zwar auch erst dazu bringen, sich das anzusehen, aber das würde sich auf jeden Fall am besten eignen. EV: Wieso ist Facebook bei Jugendlichen mittlerweile ein komplett alter Hut? Campe: Viele Diskussionen, die vor allem von Erwachsenen gepostet werden, finden wir nicht so interessant. Außerdem ist es im Vergleich zu Instagram extrem kompliziert. Wenn man sich intensiver mit jemandem austauschen möchte, macht man das auf WhatsApp. EV: Schreiben Jugendliche einander überhaupt noch E-Mails? Campe: Nein, ich habe noch nie einem meiner Freunde eine Mail geschickt.
Neuer Rekord beim Alsteruferturnier Anfang Februar trafen sich Olaf Scholz und Smudo an der Alster zu einer Partie Schach. Ob es an diesem öffentlichkeitswirksamen Auftritt von Hamburgs Erstem Bürgermeister und dem Fanta-4-Rapper lag? Jedenfalls hat das Alsteruferturnier einen neuen Teilnehmerrekord zu verzeichnen: 4176 Anmeldungen gibt es für das traditionsreiche Hamburger Schachturnier, bei dem seit dem Jahr 1958 Hamburger Schüler von links und rechts der Alster gegeneinander antreten. Bevor Sie jetzt überlegen: Was ist links, was ist rechts?, und furchtbar reinfallen (so wie wir letztes Jahr), ein Experten-O-Ton: »Das wird von der Quelle zur Mündung der Alster (in die Elbe) betrachtet, somit zählen zum Beispiel Schulen in Wandsbek als links der Alster«, erläutert Peter Albrecht von der Schulbehörde. 36-mal behielt dabei bisher das linke Ufer die Nase vorn, 19-mal das rechte. Und die Organisatoren stehen nach dem aktuellen Anmeldeergebnis, das den bisherigen Rekord aus dem Jahr 1988 mit 3616 Schülern samt Eintrag ins »Guinness Buch der Rekorde« in den Schatten stellt, vor einer neuen Herausforderung: Wie sollen alle teilnehmen können? Da im CCH renoviert wird, musste ohnehin ein neuer Austragungsort für den 9. Mai gefunden werden: die Barclaycard Arena. Doch in die passen höchstens 4000 Leute. Niemand, so Albrecht, habe mit mehr Anmeldungen gerechnet; mehr als 100 Kinder stünden nun auf der Warteliste. »Der Fachausschuss Schach arbeitet an Lösungen, damit alle mitspielen können«, verspricht Albrecht. Und dann kann das rechte Alsterufer vielleicht wieder einen Punkt aufholen … | |
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