| Brandstifter keine G20-Gegner
In der Nacht zum Mittwoch sind in Harvestehude zwei Männer festgenommen worden; ein 19- und ein 23-Jähriger sollen am Kaiser-Friedrich-Ufer einen Ford angezündet haben. »Zivilfahnder haben beobachtet, wie sich die beiden längere Zeit zwischen parkenden Autos aufgehalten haben, nachts um drei, das war auffällig«, sagte uns Ulf Wundrack, Sprecher der Polizei Hamburg. Kurz darauf brannte der linke Vorderreifen eines Autos, in der Isestraße konnten die Männer gefasst werden. Die große Frage: Sind die Verdächtigen auch für die zahlreichen anderen Brände der letzten Wochen verantwortlich? »Die Ermittler prüfen, ob ein Zusammenhang besteht«, so Wundrack. Zweite drängende Frage: Sind die beiden G20-Gegner? »Es gibt keine Anzeichen für einen politischen Hintergrund, das können wir ausschließen«, erklärt Wundrack. Die beiden seien der Hamburger Polizei allerdings durch kleinere Delikte, Betrügereien und Diebstähle schon bekannt. Und es besteht eine Verbindung zu einem Brandanschlag in Schleswig-Holstein. Peter Müller-Rakow, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Itzehoe, sagte uns, man ermittle gegen die beiden wegen des Brandes einer Tennishalle in Quickborn. Gestern Mittag wurden die Verdächtigen in Hamburg vor den Haftrichter geführt, Ergebnis laut Staatsanwaltschaft: Der Ältere kommt in Untersuchungshaft, der Jüngere wurde »mangels Haftgründen« entlassen. Nun, man weiß ja jetzt, wer er ist. Mögliche Gründe, warum überhaupt jemand solche Brände legt, nannte uns schon vergangene Woche der Kriminologe Christian Pfeiffer.
Rekordverdächtige Stadt
1.860.759 Einwohner waren laut Statistikamt Nord Ende 2016 in Hamburg gemeldet – neuer Einwohnerrekord! Die Kollegen des »Hamburger Abendblatts« haben sich die Zahlen genau angesehen und festgestellt: Hamburg gehört den Frauen, zumindest statistisch: Es gibt einen Frauenüberschuss von rund 30.000 Bewohnern. Einzelne Stadtteile dagegen leiden unter Männerüberschuss, dazu zählen Steinwerder (mit 68,4 Prozent), Billbrook (63 Prozent) und Hammerbrook (62 Prozent) – ist es ein Wunder bei den Namen? Auch rekordverdächtig: Aktuell gibt es nicht nur so viele Erstklässler in Hamburg wie noch nie, im letzten Jahr haben auch so viele Schüler wie noch nie das Abitur bestanden, 9.768. Konsequenterweise gab es 2016 auch so viele Studienanfänger (= Erstis) in Hamburg wie nie zuvor. Außerdem haben 16 Millionen Fluggäste am Hamburg Airport Helmut Schmidt eingecheckt – ebenfalls neuer Rekord (kein Wunder bei dem Namen). Okay, auch die Zahl der Beschwerden wegen Fluglärms hat sich auf einen Höchststand gesteigert – im ersten Halbjahr 2016 waren es ganze 19.606. Doch auch am Boden tut sich was: Seit 2011 stieg der Anteil der Radler in der Stadt um mehr als 55 rekordverdächtige Prozent, im Jahr 2016 waren 76.929 Hunde in Hamburg gemeldet – mehr als je zuvor. Was soll da jetzt rekordmäßig noch kommen (außer den nicht gemeldeten Hunden)? Nein, wir wollen auch den liegen gelassenen Hundekot nicht hochrechnen, wir denken eher an Stadtbienen, Dachterrassengänse, Storchenküken, Killerschwäne... |
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