| | »Noch in diesem Frühjahr starten wir unseren YouTube-Kanal« Unter dem Hashtag #12hPEZ hat die Hamburger Polizei einen halben Tag lang per Twitter von ihren Einsätzen in der Stadt berichtet. Zehn Mitarbeiter twitterten über 859 Polizeieinsätze vom Einbruch bis zur Schlägerei. Warum? Wir sprachen mit Ralf Militzer, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit, der den Einsatz koordiniert hat. Elbvertiefung: Herr Militzer, wie hat sich das Social-Media-Team der Polizei auf diesen speziellen Einsatz vorbereitet?
Militzer: Wir sind nicht die erste Stadt, die einen Twitter-Marathon veranstaltet, in Berlin und München hat das große Aufmerksamkeit erregt, und wir haben geguckt, wie es da abgelaufen ist. Unser Social-Media-Team besteht aus drei Leuten, das reicht aber nicht für so einen Zwölf-Stunden-Einsatz. Also haben wir weitere Leute geschult, und uns noch mal mit Datenschutz auseinandergesetzt. Wir haben immer genau überlegt, welche Tweets können wir sofort raushauen und welche nicht. Eine große Schlägerei hätten wir zeitversetzt gebracht, damit wir nicht noch zusätzlich Leute animieren. Es gab sogar eine, die hat sich aber schnell beruhigt… Elbvertiefung: Warum investieren Sie so viel Zeit und Personal in eine solche Aktion?
Militzer: Im Laufe des Abends kamen etwa 500 neue Follower dazu, danach noch mal 500, ich bin gespannt, wo die Zahl nachher liegen wird. Uns ging es natürlich nicht nur um den Zuwachs, aber die Anzahl der Follower ist wichtig, wenn wir Nachrichten haben, die an den Mann sollen, wie Öffentlichkeitsfahndungen. Und auch Präventionstipps, also wie schütze ich mich vor Einbruch, Diebstahl, Cyberkriminalität. Es ist wichtig, dass wir damit die Leute erreichen. Elbvertiefung: Wie hat die Netzgemeinde auf Ihre Tweets reagiert?
Militzer: Viele waren überrascht, wie viele Einsätze die Polizei an so einem Tag hat. Dabei waren das nicht mal alle, dazu kamen ja noch etliche Verkehrsbehinderungen, die wir nicht getwittert haben. Bei den meisten Leuten überwog die Freude, dass sie einen Blick hinter die Kulissen bekommen konnten. Aber es gab auch Kritik, ein Follower aus dem linken Spektrum hat sich beschwert, dass wir zu viel getwittert hätten. Und zu manchen Einsätzen gab es auch Kommentare wie: »Was? Wegen so ’nem Kram rufen Leute die Polizei an?« Elbvertiefung: Zum Beispiel?
Militzer: Zum Beispiel hat uns ein Mann angerufen, deutlich angetrunken, und uns gebeten, einen Bus anzuhalten, weil seine Frau es nicht geschafft habe rechtzeitig auszusteigen. Da können wir natürlich nichts machen, dafür ist der Notruf nicht gedacht. Elbvertiefung: War das nun insgesamt eine einmalige Aktion, oder gibt’s das jetzt öfter?
Militzer: Wir wollen das auf jeden Fall wiederholen. Jetzt kommt erst mal der Großeinsatz beim G20-Gipfel, dazu werden wir auch verstärkt mit Personal auf den sozialen Kanälen unterwegs sein. Es geht dann um interne Storys, wie geht’s der Polizei dabei, aber auch: Wo gibt es Behinderungen, vielleicht Gewalt? Etwa 30 Leute werden sich allein um die sozialen Medien kümmern. Elbvertiefung: Das klingt nach einer richtigen Social-Media-Strategie. Gibt es dann womöglich bald noch einen Instagram-Account der Hamburger Polizei?
Militzer: Bei Instagram sehen wir uns an, für welche Art der Öffentlichkeitsarbeit sich das eignet, auch Snapchat haben wir auf dem Schirm. Und noch in diesem Frühjahr, wenn alles gut läuft, schon in zwei bis drei Wochen, starten wir unseren YouTube-Kanal. Es wird einen Imagefilm der Polizei zu geben, und wir planen, besondere Dienststellen vorzustellen, wie zum Beispiel die Hundestaffel oder die Pferdestaffel.
Wie funktioniert Schienenersatzverkehr? Willkommen zu einer neuen Folge unserer lockeren Reihe: Wir erklären die Bahn. Das heutige Thema – Ersatzverkehr und was das bedeutet – kam aktuell gleich aus zwei Richtungen auf uns zu: Ein Leser vermutete nach der Erfahrung mit einem Bus, der als »Ersatzverkehr« begann und dann in Wilhelmsburg unversehens zum Linienbus mutierte, es gehe um »das Kennenlernen neuer Stadtteile«. Zugleich legen Bauarbeiten ab heute einen Teil des Hamburger S-Bahn-Verkehrs lahm. Zwei Wochen wird der Citytunnel voll gesperrt sein, wird zwischen Landungsbrücken und Hauptbahnhof kein Zug fahren. Ein Fall für den Ersatzverkehr? Wann gibt es den eigentlich? Ein Sprecher der Bahn, der lieber anonym bleiben möchte, erklärt uns: »Wie der Name schon sagt: Wenn aus irgendeinem Grund, zum Beispiel Störung oder Bauarbeiten, die Strecke gesperrt ist, werden andere Beförderungsmittel eingesetzt, um die Fahrgäste auf dem Streckenabschnitt, auf dem keine Züge verkehren können, zu transportieren.« In der Innenstadt gibt es diesmal allerdings keinen Ersatzverkehr. Der Sprecher: »Wenn die Fahrgäste auch mit anderen Linien von A nach B kommen, ist es gar nicht notwendig, Busse einzusetzen.« Somit werden die bereits vorhandenen U-Bahnen und Busse quasi automatisch zum Ersatzverkehr. Und dürften somit mühelos das prominenteste Merkmal des Ersatzverkehrs erfüllen: Wie eng es wird, wann man ankommt und in welchem Zustand – das ist egal. (Die aktuellen Einschränkungen stehen hier) |
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