| | Guten Morgen, |  | | |
als wir gestern über die »zehn Thesen zur Hamburger Kultur« in der neuen ZEIT:Hamburg berichteten, ließen wir uns am Rande zu der zugegeben optimistisch formulierten Bemerkung verleiten, dass die Stadt es mit der Elbphilharmonie nun »doch ganz gut hinbekomme«. »Das ist ja wohl reinster Hohn!«, schrieb uns daraufhin ein erzürnter Leser, der – und damit war er nicht allein – vergeblich versucht hatte, eines der letzten, begehrten »Jedermann«-Tickets für die erste Spielzeit bis Ende Juni zu ergattern. Ohne Erfolg. Schuld war die Technik: Am Morgen des Ticketverkaufs der letzten 8000 Karten für die Reihe »Konzerte für Hamburg« ging der Server des Webshops in die Knie, und das stundenlang. Eine Leserin, die ebenfalls leer ausging, obwohl sie immerhin ganze vier Stunden in einer digitalen Warteschleife zugebracht hatte, mutmaßte gar erbost, die Mehrzahl der Karten sei vielleicht schon vorab »an die Prominenz oder an die Mafia« gegangen. Sie werden verstehen, dass ich diesen Spekulationen nichts hinzufügen möchte – zumal die Elbphi, wie auch wir sie nun nennen dürfen, in Hamburg zwar immer wieder für einen Aufreger gut ist, in der internationalen Presse nun aber für positive Schlagzeilen sorgt: Die alt-ehrwürdige »New York Times« veröffentlicht jedes Jahr eine Liste mit den »52 Places To Go«, also den weltweit sehenswertesten Orten. Und wer schafft es in diesem Jahr auf Platz zehn, wird dort als »Oase für Architektur und Design« angepriesen ? Na? Ja, doch: Hamburg, wobei auch die »sehnlich erwartete Elbphilharmonie«, so heißt es dort, Erwähnung findet. Steigt die Hansestadt 2017 also zum neuen Trend-Reiseziel für Globetrotter und Design-Fetischisten aus aller Welt auf? Man wird sehen – der Hamburger Airport jedenfalls verzeichnete bereits im letzten Jahr mit 16,22 Millionen Fluggästen einen Besucherrekord. Aber er trägt ja nun auch den Nachnamen »Helmut Schmidt«.
Schuss frei in Ottensen
Offiziell wissen die Kicker vom FC Teutonia 05 noch nichts, vom Bezirksamt Altona ist noch keine Nachricht über die erhoffte »Lockerung des Nutzungsrechts« ihres Sportplatzes beim Verein eingegangen. Und obwohl Bezirksamt-Sprecher Martin Roehl uns gegenüber das wiedergewonnene Stück Spielfreiheit bestätigte, atmen Trainer Leon Klute und seine Vereinsfreunde noch unter Vorbehalt auf. Schließlich warten sie seit September auf eine Entscheidung. Erinnern Sie sich? Eine Anwohnerin hatte Beschwerde wegen Lärmbelästigung eingelegt, im September reduzierte der Bezirk die Spielzeiten auf dem Platz. Seither durften die Spieler nur noch eingeschränkt auf ihrem Bolzplatz in Ottensen trainieren. In der Zwischenzeit prüfte das Bezirksamt Altona, wie laut die Kicker wirklich sind. Zwei Monate lang wurde Lärm gemessen, jetzt kam die Entwarnung: Unter der Woche darf wieder bis 21 Uhr aufs Tor geschossen werden, am Wochenende werden die Spielzeiten verlängert. »Uns hilft das ungemein, so können viele Spiele wieder auf dem eigenen Platz stattfinden«, sagt Klute. Gemessen an der Größe des Vereins, reiche aber auch das Plus an Zeit nicht aus, dafür gebe es zu viele Mannschaften. Die Einschränkungen der vergangenen Monate hätten dem Verein aber nicht geschadet, mehr Abmeldungen als sonst habe es nicht gegeben. »Uns hat das Ganze eher gestärkt. Wir halten zusammen«, so Klute. Mit Jubelschreien sollten die Kicker die gute Nachricht vermutlich trotzdem nicht feiern – die Nachbarn hören mit ... |
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