| | Rückzugsräume für Frauen und KinderVergangenen Freitag wurde von der Landessynode der Nordkirche der Initiativpreis »Nordstern« verliehen. Eines der Gewinnerprojekte sind die »Kita-Rückzugsorte« in Altona. Einmal pro Woche stellen mehrere Kitas ihre Räume geflüchteten Frauen und ihren Kindern zur Verfügung. Dort können sich die Frauen aus nahe gelegenen Flüchtlingsunterkünften ausruhen, erholen, gemeinsam kochen und nebenbei Deutsch lernen. Denn die Situation in den Unterkünften sei angespannt, sagt Projektleiterin Bärbel Dauber vom Kita-Werk Altona-Blankenese: »Als wir begonnen haben, ging es vor allem um Bewohner von Erstaufnahme-Einrichtungen. Aber auch jetzt, in den neuen Wohnunterkünften, leben alle auf engstem Raum zusammen; Küchen und Bäder werden von mehreren Familien benutzt. Und da es sich um Container handelt, ist es sehr laut. Alle, vor allem die Kinder, bekommen zu wenig Schlaf.« Mit Sprachspielen und Gesprächen über Gesundheit, Rechte und Schule will das Hilfsprojekt die Geflüchteten unterstützen. »Mittlerweile kommen die Frauen nicht mehr nur, um sich zu erholen«, sagt Dauber. »Viel öfter wollen sie von uns Unterstützung dabei, wie sie sich selbst aus ihrer Situation herausbringen können. Sie wollen aktiv etwas tun.« Mit vier Kitas, darunter Bugenhagen und Sülldorf, sowie rund 50 ehrenamtlichen Helferinnen erreicht das Projekt derzeit 50 Familien mit 60 bis 70 Kindern. Doch am liebsten wäre es ihr, sagt Bärbel Dauber, wenn irgendwann überhaupt niemand mehr kommen müsste.
St. Pauli-Sieg hat ein Nachspiel
Am Samstag gewann der FC St. Pauli in München gegen den TSV 1860 mit 2:1. Doch mehr Schlagzeilen als dieser erneute Sieg machte ein Interview des Sportchefs Andreas Rettig, das gestern auf der Homepage des FCSP veröffentlicht wurde. Darin warf Rettig den Gastgebern unsportliches Verhalten vor. Die Gremiumsmitglieder von St. Pauli seien, nachdem sie den Ausgleich – vermutlich lautstark – bejubelt hatten, von einem Ordner »zur Mäßigung aufgerufen« worden. »Nach weiterem Jubel nach dem 2:1 wurden sie aufgefordert, die Plätze zu verlassen und sich umzusetzen«, berichtet Rettig. Erst habe es geheißen, es seien falsche Karten ausgestellt worden, dann habe man so getan, als hätten die Hamburger ihre Sitzplätze der Münchner Meistermannschaft angeboten. »Letztendlich konnte man das Match von der Tribüne aus bis zum Schluss verfolgen«, erzählt Rettig weiter, der die Schuld bei Münchens Investor Hasan Ismaik sucht, der direkt hinter ihnen platziert war und sich möglicherweise vom Jubel der Gegner gestört fühlte. Auf der Münchner Fanseite dieblaue24 glaubt jedoch zu wissen, dass es »abfällige Gesten in Richtung Ismaik« gewesen sein sollen, die diesen erzürnt hätten. Entschuldigungen gab es noch in der Pause, und zwar vom TSV-Präsidenten Peter Cassalette, der sich allerdings am Montag fragte, »warum dann Rettig dieses Thema aufbauschen muss«. Auf eine öffentliche Erklärung des TSV 1860 wartete man gestern vergeblich, allerdings ist dessen Umgang mit der Presse mittlerweile mehr berüchtigt als berühmt. | |
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