Hafenstadt umzingelt, Zensurgesetz, Gerhard Schröder

Der Morgenüberblick am Samstag, 5. März
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Der Morgenüberblick am Samstag, 5. März

von Sasan Abdi-Herrle
Redaktionsleitung ZEIT ONLINE

Guten Morgen! Die russische Armee hat Mariupol eingekesselt, Wolodymyr Selenskyj kritisiert die Nato, westliche Medien verlassen Russland und in Berlin kommen immer mehr Geflüchtete an.

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Die Lage in der Ukraine

© Evgeniy Maloletka/dpa
© Evgeniy Maloletka/dpa

Die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol ist nach tagelangen Angriffen eingekesselt. Zugleich versuchen russische Truppen, Kiew und Charkiw zu umzingeln. Die Militärkolonne vor der Hauptstadt kommt jedoch nur langsam voran. Ein Video-Überflug zeigt das Ausmaß der Bedrohung für Kiew.

Die US-Botschafterin bei den UN hat vor der Gefahr eines weiteren Angriffs auf ein Atomkraftwerk gewarnt. Gestern hatten russische Truppen das Atomkraftwerk Saporischschja attackiert. Warum geht Russland ein solches Risiko ein? Mein Kollege Gero von Randow analysiert. (Z+)

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der Nato eine Mitschuld an Bombardierungen gegeben, weil diese keine Flugverbotszone über der Ukraine einrichten will. Das Militärbündnis lehnt die Forderung ab, weil ein direkter Krieg mit Russland die Folge sein könnte.

Die BBC und weitere westliche Medien ziehen sich vorübergehend aus Russland zurück. Grund ist ein neues Zensurgesetz, das für "Falschinformationen" über den Krieg bis zu 15 Jahre Haft vorsieht. 

Auch ein digitaler Bündnisfall ist möglich: Kai Biermann und Karsten Polke-Majewski über die möglichen Folgen groß angelegter russischer Hackerattacken.

© [M]Mikhail Metzel/​Sputnik/​AFP/​Getty
© [M]Mikhail Metzel/​Sputnik/​AFP/​Getty

Was wusste China über die Kriegspläne Putins? Dieser Frage ist meine Kollegin Xifan Yang nachgegangen.

Infolge der Wirtschaftssanktionen erwarten Experten eine Hyperinflation in Russland. Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit des Landes abgesenkt.

Am Berliner Hauptbahnhof kommen täglich tausende Geflüchtete aus der Ukraine an. Betten finden, übersetzen: Fast alles organisieren nicht die Behörden, sondern Freiwillige, berichtet mein Kollege Lenz Jacobsen.

Als der Krieg ausbrach, flohen Shameela Somanje und Shinga Chikura nach Polen. Sie erlebten die schlimmsten Tage ihres Lebens. (Z+)

© Adam Lach für DIE ZEIT und ZEIT ONLINE
© Adam Lach für DIE ZEIT und ZEIT ONLINE

Durch die russische Invasion hat sich das Deutschland-Bild in den USA fundamental verändert. Damit geht auch ein neuer Anspruch einher, analysiert meine Kollegin Rieke Havertz. 

Kein Rauswurf ist auch keine Lösung: Peter Dausend über die Schwierigkeiten der SPD mit ihrem Altkanzler Gerhard Schröder.

Ist das alles nicht schon ein Weltkrieg? Darüber hat Mely Kiyak nachgedacht.

Warum ist es selbstverständlich, dass Männer im Krieg kämpfen? Auch sie haben ein Recht auf Flucht, kommentiert meine Kollegin Juliane Frisse.

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Die Paralympics sind eröffnet worden. Mit dabei ist Noemi Ristau: Sie hat zwei Prozent Sehkraft und ist Skifahrerin. Teampartnerin Paula Brenzel hilft ihr, unfallfrei den Berg runterzukommen.

© Carlos Blanchard für ZEIT ONLINE
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Tesla darf in Brandenburg mit der Autoproduktion beginnen. Allerdings ist die Wasserversorgung des nun genehmigten Werks rechtlich weiterhin umstritten.

Hirnhautentzündung durch Zeckenbisse: Das RKI hat in diesem Jahr mehr Risikogebiete ausgewiesen.

Die wichtigsten Corona-Zahlen

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt erstmals seit drei Wochen wieder: auf 1.299, wie unsere Daten zeigen. Bundesweit wurden 206.896 Neuinfektionen gemeldet, knapp 4.000 weniger als vor einer Woche. 270 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus, 44 mehr als am Freitag vor einer Woche. 

Wir wünschen einen guten Tag!

Das war unser Überblick am Morgen. Es tut uns leid, dass wir auch an diesem Samstag nicht wie gewohnt nur gute Nachrichten für Sie haben. Wir hoffen aber, dass Sie sich zumindest gut informiert fühlen. Hat Ihnen etwas gefehlt? Über eine Rückmeldung freuen wir uns! Falls Sie uns empfehlen möchten: Der Letter lässt sich hier abonnieren.

Redaktionsschluss für diese Ausgabe war um 7 Uhr. Die nächtliche Vorarbeit hat heute Christina Felschen in Vancouver übernommen. In Berlin herrschte trotz allem etwas Freude: Wochenende!