Kabul ergibt sich, Gerd Müller ist tot, Leben im Schrebergarten

Der Morgenüberblick am Montag, den 16.8.

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Der Morgenüberblick am Montag, den 16. August

von Monika Pilath Nachrichtenchefin ZEIT ONLINE

Guten Morgen! Die radikalislamischen Taliban sind in Kabul eingerückt, die Evakuierung deutscher Staatsbürgerïnnen aus Afghanistan hat begonnen, der legendäre Fußballstar Gerd Müller ist gestorben und knapp sechs Wochen vor der Bundestagswahl beginnt die Briefwahl.

Die Taliban haben Afghanistan eingenommen, zuletzt die Hauptstadt Kabul. USA und Nato hätten Fehler gemacht, aber im Stich gelassen worden sei das afghanische Volk vor allem von der eigenen Regierung, kommentiert Matthias Naß. In einem eindringlichen Appell wenden sich Medienhäuser an die Bundeskanzlerin und den Außenminister, um das Leben ihrer freien Mitarbeiterïnnen in Afghanistan zu retten, die Verhaftung, Folter und Exekution fürchten. Personal der deutschen Botschaft wurde am Montagmorgen mit einem US-Flugzeug nach Katar ausgeflogen. Von heute an ist in Deutschland Briefwahl möglich. Umfragen deuten darauf hin, dass nach der Bundestagswahl mehrere Dreierkoalitionen regieren könnten, unter anderem ein Bündnis aus SPD, Grünen und Linkspartei. Doch ist letzteres realistisch? Dieser Frage sind Michael Schlieben und Katharina Schuler auf den Grund gegangen. Bei dem schweren Erdbeben im Süden Haitis sind mindestens 1.297 Menschen gestorben. Tausende wurden verletzt. Es wird befürchtet, dass die Opferzahl noch weiter steigen wird. Das Beben der Stärke 7,2 zerstörte Hunderte Gebäude – darunter Wohnhäuser, Schulen und Kirchen. Mehrere Länder, unter anderem die USA und Frankreich, versprachen Unterstützung. Der frühere Fußballnationalspieler Gerd Müller ist tot. Er starb im Alter von 75 Jahren. Müller habe so viele Tore geschossen, dass er Stürmer auf der ganzen Welt inspirierte, schreibt Sebastian Stier in seinem Nachruf. Er zitiert Franz Beckenbauer: "Ohne die Tore von Gerd Müller wäre der FC Bayern nicht das, was er heute darstellt."

Gerd Müller jubelt im Juli 1974 über den Sieg im WM-Finale gegen die Niederlande. Foto: Karl Schnörrer/dpa

Aktuelle Corona-Zahlen Die Gesundheitsämter haben nach unseren Daten im Vorwochenvergleich erneut steigende Infiziertenzahlen erfasst. Bundesweit wurden 3.609 Neuinfizierte gemeldet – 1.282 mehr als vor einer Woche. Zudem wurden drei Todesfälle registriert. Nach unseren Daten mit Stand von gestern sind bisher 52,4 Millionen Menschen in Deutschland geimpft worden (63 Prozent der Bevölkerung), 47 Millionen von ihnen sind vollständig immunisiert (56,6 Prozent der Bevölkerung). Aktuelle Impfzahlen finden Sie im Laufe des Tages auf ZEIT ONLINE.

Bemerkenswert Noch Kaffee oder Tee – und Muße? Diese Beiträge könnten Sie ebenfalls interessieren. Lizzo ist der vielleicht aufregendste Popstar der Gegenwart. Im Interview spricht sie über Marginalisierung, Body Positivity – und ihren Vorbildstatus. Man kann sich das Alter nicht wegtrainieren. Meine Kollegin Carla Baum ist der Frage nachgegangen, warum die Generation 45 plus dennoch so exzessiv Sport treibt. (Ja, ich fühlte mich bei der Lektüre ertappt.) (Z+) Usbekistan im Sommer 1971: Die Autorin Edda Schlager lässt uns teilhaben an der Wiederentdeckung eines Fotoalbums ihrer Eltern. Es sind berührende Bilder eines jungen Paares aus Sachsen, dem Reisen ein großes Lebensglück bedeutete. Seit Jahrzehnten leben Anne und Manfred Materla in einer Schrebergartensiedlung. Was erst als Übergangslösung gedacht war, ist jetzt ein Zuhause. Das Paar ist eines der letzten, das noch so wohnen darf, schreibt Sarah Heidi Engel. (Z+)

Anne und Manfred Materla in ihrem Garten © Maria Feck für ZEIT ONLINE

Wollen Sie uns hören? Im Schwester-Podcast dieses Newsletters Was jetzt? sprechen wir über die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan. Außerdem: Wie Olaf Scholz beim Wahlkampfauftakt seinen Moment nutzt.

Wir wünschen einen guten Tag! Das war eine neue Ausgabe unseres Newsletters am Morgen, Redaktionsschluss war heute um 5.45 Uhr. Wir geben uns Mühe, ihn so kurz wie möglich zu halten, damit Sie beim ersten Kaffee oder Tee mit zwei Wischgesten informiert sind. Haben Sie Hinweise für die nächste Ausgabe? Was gefällt Ihnen, was stört Sie, was fehlt? Ist der Letter zu lang oder zu kurz? Schreiben Sie uns! Leiten Sie diesen Newsletter gerne weiter. Er lässt sich hier abonnieren. Die nächtliche Vorrecherche und frühe Produktion hat heute Mathias Peer in Bangkok übernommen. In Berlin gab es zwei doppelt salzige holländische Salmiaktaler zum ersten Kaffee.

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