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wollten Sie schon immer ein Ferienhaus an der Küste Schleswig-Holsteins, sind aber nie dazu gekommen? Um es zynisch zu sagen: Vielleicht ist das gar nicht so tragisch. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) warnt nämlich in einem internen Schreiben davor, dass der Meeresspiegel in den nächsten Jahrzehnten deutlich stärker steigen könnte, als man bisher annimmt. Statt bis zu 98 Zentimeter bis zum Ende des Jahrhunderts, berichtet der NDR, der das Schriftstück nun sehen durfte, sei laut Bundesamt ein maximaler Anstieg »deutlich über einen Meter hinaus bis hin zu 1,70 Metern« nicht ausgeschlossen. Drohende Konsequenzen unter anderem: »dauerhafte Vernässung« und »dauerhafte Überflutungsgefahr« tief liegender Küstengebiete, Versalzung der Böden, aber auch Probleme für Hafenstädte wie Hamburg: hier könnte der steigende Meeresspiegel noch viel mehr Schlick in die Elbe spülen – kommt dann die permanente Elbvertiefung? Ob die neue Vereinbarung, die Bürgermeister Olaf Scholz und BMW-Vorstand Peter Schwarzenbauer gestern unterschrieben haben, daran ein Quäntchen ändern kann? In Hamburg sollen in zwei Jahren bis zu 550 Elektrofahrzeuge des Carsharing-Anbieters DriveNow, an dem BMW beteiligt ist, unterwegs sein; bis dahin soll es auch 1150 städtische Ladepunkte und auch beim Parken Vorteile für Carsharing-Autos geben, hoffentlich auch für Nicht-BMWs. Und die Nandus sind jetzt auch dran. Nandus, Sie wissen, sind diese exotischen, straußenähnlichen Laufvögel, deren Vorkommen im gar nicht so exotischen Nordwestmecklenburg immer wieder für Überraschung bei Autofahrern und für Ärger bei Landwirten sorgt. Vor Jahren brachen sieben der eigentlich in Südamerika vorkommenden Tiere aus einem Freigehege bei Lübeck aus; heute gibt es 220 Stück. Sie fressen alles, von Rapspflanzen bis zu geschützten Libellen, aber dürfen ihrerseits nicht gejagt werden. Und es gibt mittlerweile jede Menge »Nandu-Touristen«, die fast noch größeren Schaden anrichten. Die Umweltbehörden wollen nun heimlich die Eier der Vögel anbohren, sodass diese unfruchtbar werden. Die brütenden Nandu-Hähne, so heißt es bei dpa, bemerkten »das lange Zeit nicht«. Und die Weibchen?
Schleusung von Staatsgästen: Polizei übt für G20-Gipfel Ein Hubschrauber am Himmel, Motorräder mit Beamten in neongelben Westen, Fahrzeugkolonnen mit Blaulicht, abgeriegelte Straßen: Sapperlott, dachte sich gestern so mancher Hamburger – haben diese Pfiffikusse G20 einfach vorgezogen, um die ganzen Gipfelprotestler auszutricksen? Mitnichten. Es wurde nur geübt für den Gipfel, und zwar, so die Polizei, die »Schleusung von Staatsgästen«. Es seien drei Fahrten im Straßenverkehr geprobt worden, berichtete uns Polizeisprecher Timo Zill. Dass eine davon vom Flughafen zum Tagungsort der Staats- und Regierungschefs, den Messehallen, führte, liegt auf der Hand. Dass eine zweite am Verlagsgebäude der ZEIT vorbeiführte, konnten wir mit eigenen Augen sehen. Aber nähere Angaben wollte die Pressestelle der Polizei gestern nicht machen, auch nicht zur Frage, ob die »Schleusungen« erfolgreich vonstatten gingen und inwiefern dabei orangerote Perücken eine Rolle spielten. Nur so viel: Es kam zu Behinderungen. »Aber es ging um eine Übung unter realen Bedingungen im echten Straßenverkehr. Auf einem Übungsplatz braucht man so etwas ja nicht zu machen«, sagt Rene Schönhardt aus der Polizeipressestelle. Apropos real: Der Hubschrauber, der in der Nacht zu Mittwoch über dem Norden Hamburgs kreiste, sei kein Vorauskommando gewesen, betont Schönhardt, sondern habe vielmehr nach Leuten gesucht, die zuvor einen Kiosk in Langenhorn überfallen hatten. |
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