| Guten Morgen, | | |
schön, wieder bei Ihnen zu sein! Obwohl: Jetzt ist sie auch wieder da, die Draußenzeit samt Risiken und Nebenwirkungen. Sonnenbrand? Heuschnupfen? Nein: Rauchschwaden, die einen zuverlässig einhüllen, sobald man vor einem Café oder Restaurant sitzt. Oder auch nur auf einer Parkbank. Und flüchtet man entnervt auf den heimischen Balkon, weht der Qualm auch dort vorbei. Vom Nachbarn, der den empörten Blick mit ostentativem Unverständnis erwidert, denn er fühlt sich diskriminiert, seit in Deutschland das Rauchverbot gilt, am Arbeitsplatz, in öffentlichen Einrichtungen und Restaurants. Nur eben nicht davor. So bleiben sommers viele, die keine Lust auf Konflikte um die Lufthoheit oder gar gleich auf Passivraucherkrebs haben, den Stühlen und Tischen unter freiem Himmel fern, kapitulierend vor der gefühlten rauchenden Mehrheit – die in Wirklichkeit eine Minderheit ist:
Um die 30 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger rauchen, paffen, ziehen sich eine rein, nennen es wie auch immer, jedenfalls: schädigen sich und andere, erklärt die Gesundheitsbehörde zum heutigen Weltnichtrauchertag (Motto: »Rauchen kostet. Nichtrauchen kostet nichts!«). Und informiert hier über Angebote, die Gutwillige bei der Rauchentwöhnung unterstützen. Denn: »Die meisten Raucherinnen und Raucher sind mit ihrem Status als Raucher nicht zufrieden und würden gerne aufhören.« Ein Befund, der manchen überraschen mag, der eben noch beim Pizzaessen vom Qualmer am Nebentisch genüsslich eingenebelt wurde. Auch in Finnland glaubt man nicht mehr allein an den guten Willen, sondern will nachhelfen: Bis 2040, vielleicht schon bis 2030, sollen Tabakprodukte dort komplett verschwunden sein. Noch kurz zu dem Thema, das manchen von Ihnen längst nervt, zu G20. Das Verkehrschaos gestern in Teilen der Stadt war Absicht, die Polizei übte mal wieder eine Schleusung vom Flughafen in die Innenstadt. Das ist nur professionell. Zweck der Übung sei, so war zu erfahren, einen Konvoi mit Staatsgästen so schnell ans Ziel zu bringen, dass die mitreisenden Personenschützer »nicht nervös« würden. Nervosität allerdings wäre bei Personenschützern äußerst unprofessionell, erst recht in einer dicht bewohnten Stadt. Des Weiteren übten auf der Elbe Beamte Speedbootfahren. Und in nördlichen Teilen Hamburgs fiel der Strom aus. Letzteres, beteuerte man bei Stromnetz Hamburg, war keine Absicht.
Hamburgs größter Pflegedienst steht zum Verkauf
Die Verkaufssperre ist abgelaufen, jetzt werden die Karten neu gemischt. Nein, es geht nicht um Transfergerüchte beim HSV, sondern um Pflegen und Wohnen, Hamburgs größten Pflegedienst. Zehn Jahre nach der Privatisierung rücken neue Kaufinteressenten an den Verhandlungstisch. Dass bereits Gespräche mit einem Interessenten laufen, bestätigt ein Sprecher der derzeitigen Eigentümer, der Andreas-Franke-Gruppe und der Vitanas Holding. Es handle sich um ein international tätiges Unternehmen mit Erfahrungen in der Immobilien- und Gesundheitswirtschaft. Eine Einigung sei noch nicht abzusehen. Dennoch spitzen Arbeitnehmervertreter die Ohren. »Nach der letzten Privatisierung haben wir einen sehr langen Arbeitskampf geführt – eine Erfahrung, die wir nicht gerne wieder machen würden«, sagt Hilke Stein, Fachbereichsleiterin für Gesundheit und Soziales bei ver.di. Dass ein privater Investor Pflegedienste aufkaufe, um Rendite zu erwirtschaften oder zu spekulieren, sei zwar der schlimmste anzunehmende Fall, aber keine Seltenheit. »Was dann als Erstes genannt wird: Die Beschäftigten sind zu teuer.« Auch Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) zeigt sich alarmiert: »Alten- und Pflegeeinrichtungen sollten keine Spekulationsobjekte sein.« Die Grünen wollen Grundstücke von Pflegen und Wohnen als Gemeinbedarfsflächen ausweisen, die Linke fordert gar einen Rückkauf des Pflegedienstes. Ver.di konzentriert sich nun auf den Erhalt der vertraglich zugesicherten Arbeitsbedingungen. Der mit Arbeitsniederlegungen im Jahr 2012 hart erstrittene Tarifvertrag gilt vorerst bis Ende 2018. »Daran kann nicht gerüttelt werden.« |
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