| Guten Morgen, | | | | Annika Lasarzik ©Gretje Treiber : | |
»Bei Altona auf der Chaussee, da taten ihnen die Beine weh ...« Um wen geht’s? Natürlich: Gemeint sind zwei Ameisen mit Fernweh und einer großen Portion Optimismus, die bis nach Australien reisen wollen, den kühnen Plan dann aber recht schnell wieder verwerfen und lieber daheim in Hamburg bleiben. Selbst wer den Namen Joachim Ringelnatz nie gehört hat, kennt meist doch wenigstens diese berühmten Verse des Dichters und Schriftstellers. Seit drei Jahren stehen die zwei Ameisen aus dem Gedicht – überlebensgroß, in Bronze – an der Straßenecke Elbchaussee/Liebermannstaße. Eigentlich. Denn seit gut einem Monat steht an der Ecke nur noch ein leerer Sockel, wie die »Bild« berichtet. Von den Tierskulpturen, ein Werk des Künstlers Peter Schröder: keine Spur. Was und wer nun dahintersteckt – dreiste Metalldiebe, glühende Ringelnatz-Verehrer (oder -Hasser, schließlich wurde das Denkmal vor drei Jahren schon einmal verstümmelt ...) –, ist nicht bekannt, die Polizei sucht nach Zeugen. Eine böse Überraschung erlebte auch, wer gestern über die Kreuzung von Max-Brauer-Allee und Holstenstraße fahren wollte: Nach einem Wasserrohrbruch ist der Bereich seit dem frühen Montagmorgen weiträumig abgesperrt, die Reparaturen ziehen sich voraussichtlich noch einige Tage hin, dazu unten mehr. Wer dort im Stau stecken blieb und sich nun weiter auf Umwege einstellen muss, der kann über die letzten Zeilen des Gedichts von Ringelnatz wohl nicht mal müde schmunzeln: »So will man oft und kann doch nicht. Und leistet dann recht gern Verzicht.«
Die Rekordschiffe kommen Gestern Abend lief die »MOL Triumph« in den Hamburger Hafen ein – ein Schiff der Superlative: 400 Meter lang und 59 Meter breit. 20.170 Container haben auf dem Riesenfrachter Platz, damit ist es eines der größten Containerschiffe der Welt. Als es gerade bei Cuxhaven in die Elbe einlief, erklärte uns Christian Füldner, Pressesprecher der Hamburg Port Authority, den weiteren Verlauf. »An der Landesgrenze springen zwei Lotsen an Bord, zwei Schlepper werden mit Stahlseilen angebunden und navigieren das Schiff in den Hafen. In Höhe von Övelgönne dreht das Schiff und legt gegen halb zehn am Burchardkai an.« Na, wenn alles so glatt geht mit den Riesenschiffen, braucht es dann überhaupt eine Elbvertiefung (die andere!)? Die Umweltverbände Nabu und BUND sind sich einig: Die Fahrrinnenanpassung, die ja gerade den ganz großen Pötten das Einlaufen erleichtern soll, sei »überdimensioniert und überflüssig«. Besteht Gefahr, dass so ein Schiff stecken bleibt – so wie der auf Grund gelaufene Containerriese »CSCL Indian Ocean« im letzten Jahr? »Überhaupt nicht«, so Füldner. »Bei jedem Schiff, das zum ersten Mal im Hafen einläuft, spielen wir Monate vorher jedes Detail am Simulator durch: Wie ist der Wind, wie ist der Tiefgang, wann sind Ebbe und Flut? Wir haben sogar mit der japanischen Reederei die Manövriereigenschaften abgestimmt. Es kann nichts Unerwartetes passieren!« Welche Rekordschiffe in den letzten Jahren schon nach Hamburg kamen, sehen Sie in einer Grafik von Doreen Borsutzki in der aktuellen ZEIT:Hamburg. Und Hanna Grabbe erklärt, wieso es ständig ein neues »größtes Containerschiff der Welt« gibt ... |
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