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aus mit der Politik für Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig, 53. Für eine weitere Amtsperiode stehe er nicht zur Verfügung, und er werde sein Landtagsmandat nicht wahrnehmen, verkündete der SPD-Politiker gestern, eine gute Woche nach den Landtagswahlen, bei denen die bisherige Koalition aus SPD, Grünen und SSW ihre Mehrheit verlor. Die siegreiche CDU um Spitzenkandidat Daniel Günther wird, wie es derzeit aussieht, wohl mit FDP und Grünen in Koalitionsverhandlungen gehen.
Vorbei auch die Hoffnung von Bauern und Umweltschützern, die norddeutschen Nandus zur Geburtenkontrolle zwingen zu können. Vielleicht erinnern Sie sich: In der Grenzregion von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein tummelt sich die einzige in Europa vorkommende Population der südamerikanischen Straußenvögel – zum Leidwesen der um ihre Ernte fürchtenden Bauern. Jagen darf man die Vögel nicht. So begannen vor zwei Wochen Bauern und Ranger des Biosphärenreservates Schaalsee, mit amtlicher Erlaubnis die Eier in den Nandu-Nestern anzubohren, um sie unfruchtbar zu machen, in der Hoffnung, die brütenden Hähne würden nichts bemerken und weiterbrüten, nur eben ohne Erfolg. Wir meldeten schon damals leise Zweifel an: Würden die offenbar recht emanzipierten Nandu-Weibchen denn auch nichts merken? Und wir wissen nicht, ob jetzt tatsächlich die Hennen ihre Schnäbel im Spiel oder die Männchen doch genug Grips hatten, aber: Zwar fanden die menschlichen Anbohrer insgesamt neun Nester mit Eiern, die sie mit Akkuschraubern löcherten. Allerdings dachten die Nandu-Männchen nicht daran, auf den nutzlosen Schalen sitzenzubleiben: Sie gaben die Nester auf. Das könne bedeuten, so Petra Böttcher vom Kreisbauernverband Nordwestmecklenburg, dass die Tiere nun neue, besser versteckte Nester bauen und erneut brüten wollten. Die Lizenz zum Eieranbohren allerdings lief schon am Montag aus.
Dicke Luft in Hamburg Weil an zwei Hamburger Messstellen regelmäßig zu hohe Stickoxidwerte registriert werden, sollen dort laut Umweltsenator Jens Kerstan bestimmte Dieselfahrzeuge einfach nicht mehr vorbeifahren dürfen. Eine Kleine Anfrage der CDU beantwortete der Senat nun damit, dass dieses Fahrverbot auf der Max-Brauer-Allee sowie der Stresemannstraße 70 Prozent aller 335.943 Hamburger Dieselautos betreffen würde, darunter einen Großteil der Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge. Wie das »Hamburger Abendblatt« berichtete, erfüllten nicht einmal Dienstwagen der Umweltbehörde die strenge Abgasnorm Euro 6. Die Sinnhaftigkeit von Kerstans kreativer Lösungsidee mal beiseitegestellt: Sollte nicht ausgerechnet die Umweltbehörde mit gutem Beispiel vorangehen? »Wer beim Fuhrpark der Behörden nur auf die Dieselfahrzeuge schaut wie die CDU, erhält ein verzerrtes Bild«, sagt uns deren Sprecher Jan Dube. 41 Dienstautos gebe es derzeit, davon seien 14 Diesel-, 16 Benzinautos und immerhin bereits elf Elektrofahrzeuge. Die Dieselautos würden nun schrittweise nach Möglichkeit durch E-Mobile ersetzt. Deren Anteil, so Dube, solle »bis 2020 in der gesamten Hamburger Kernverwaltung auf 50 Prozent steigen«. Bei der Polizei erfüllten die jährlich rund 45 neuen Fahrzeuge die neue Abgasnorm Euro 6, erklärte uns eine Polizeisprecherin. Und die Feuerwehr schaffe neue Fahrzeuge »ausschließlich nach neuestem technischen Standard« an. Lassen wir mal kurz die Untersuchungen beiseite, nach denen neueste Diesel sogar mehr Schadstoffe ausstoßen als ältere: Wie er die Hamburger Luft verbessern will, ohne einfach nur Messstellen großräumig umfahren zu lassen, das diskutiert Umweltsenator Kerstan heute ab 19 Uhr in der Louise Schroeder Schule, Thedestraße 100, 22767 Hamburg. |
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